Wie Sie sich als Frau ganz einfach selbständig machen

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Auch in den modernen Zeiten, in denen wir leben, wird die Welt noch von Männern regiert. „In den Führungsetagen fehlt es an Frauen!“, bemängeln die hohen Politiker im Land und fordern eine Neuregelung des Arbeitsrechts.

In Zukunft könnte es Arbeitgebern verboten werden, eine arbeitswillige Frau nach ihrem Nachwuchs zu fragen. Der Hintergrund ist simpel und liegt klar auf der Hand: Vor allem alleinstehende Frauen mit Kindern haben es am Arbeitsmarkt besonders schwer.

In diesem Ratgeber möchten wir dir zeigen, wie du dich als Frau ganz einfach selbständig machen kannst. Bist du dein eigener Chef, musst du dich zwar um die Bürokratie deines Unternehmens allein kümmern, jedoch brauchst du keine Angst zu haben, ständig von deinem Ehemann oder deiner Familie abhängig zu sein.

1. Gute Gründe zum Gründen

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Für viele Frauen kann eine selbständige Tätigkeit der lang ersehnte Weg aus der Langzeitarbeitslosigkeit sein und für ein neues Selbstwertgefühl sorgen. Es ist schlichtweg falsch, dass alle Arbeitslosen faul und dumm sind. Nach aktuellen Untersuchungen einer großen deutschen Partei ist sogar aufgefallen, dass jeder sechste Arbeitnehmer im Grunde für seine Anstellung überqualifiziert ist.

Ob es nun darum geht, als Frau aus einem unfairen Arbeitsverhältnis ohne Aufstiegschancen und mit einem viel zu geringen Gehalt auszubrechen oder eine lange Pause im Beruf zu beenden: Die Gründung eines eigenen kleinen Unternehmens kann sich für viele Frauen in ganz verschiedenen Lebenssituationen lohnen.

Es ist gar nicht schwer, sich als Frau selbständig zu machen. Meist fehlt am Anfang nur eine zündende Idee, mit der sich so viel Geld verdienen lässt, dass sich das eigene Gewerbe dann wirtschaftlich gesehen auch lohnt.

2. Gewerbe oder freier Beruf? Was ist zu beachten?

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Nicht für jede Tätigkeit musst du in Deutschland ein Gewerbe anmelden. Für freie Berufe, wie zum Beispiel Anwältin, Ärztin, Lehrerin oder auch für kreative Berufe reicht es aus, sich beim zuständigen Finanzamt zu melden und sich eine Steuernummer zu holen.

Die Gründung eines Gewerbes ist in jedem Fall mit etwas mehr Aufwand und mit Kosten verbunden, welche du dir als Freiberuflerin dauerhaft sparen kannst. Nicht in jeder Branche ist es jedoch möglich, alle Vorzüge einer freiberuflichen Tätigkeit in Anspruch nehmen zu können. Möchtest du zum Beispiel einen Onlineshop eröffnen, musst du dich in das Handelsregister eintragen lassen.

3. Die Wahl der passenden Geschäftsform für dein Unternehmen

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Möchtest oder kannst du nicht in einem freien Beruf arbeiten, solltest du dir Gedanken darüber machen, welche Geschäftsform dein Unternehmen haben soll. Es gibt dabei Möglichkeiten, bei denen du ausschließlich mit dem Vermögen haftest, welches du durch deine neue Arbeit erwirtschaftet hast.

Bei anderen Rechtsformen haftest du zusätzlich mit deinem Privatvermögen. Du kannst dich einfach im Internet einlesen oder in der örtlichen Bibliothek in Fachbüchern lesen, wenn du hohe Kosten für einen Steuerberater sparen möchtest, bevor du dich selbständig machst.

Zu Beginn einer jeden selbständigen Tätigkeit bietet dir der deutsche Staat Vergünstigungen in den Steuern, in einigen Bereichen kannst du auch Zuschüsse und Gründergeld erhalten. Weiterhin kann es bei einer Bank deines Vertrauens für dich möglich sein, einen günstigen Kredit aufzunehmen. Von dem geliehenen Geld kannst du Anschaffungen machen, die für dein Unternehmen benötigt werden.

4. Klein anfangen als selbständige Kleinunternehmerin

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Wenn du gerade in der Startphase deiner Selbständigkeit bist, oder nur nebenbei freiberuflich arbeiten möchtest, kannst du dein Unternehmen zunächst als sogenanntes Kleinunternehmen beim Finanzamt anmelden.

Dies spart dir hohe Gebühren für eine Gründung in der Rechtsform deiner Wahl und du kannst sofort anfangen, Geld zu verdienen. Eine Umsatzsteuer (landläufig auch als Mehrwertsteuer bezeichnet) musst du so lange auf deinen Rechnungen nicht ausweisen, bis du einen gewissen Betrag an Einnahmen erreicht hast.

Auch von der Einkommenssteuer bist du als Kleinunternehmer zunächst befreit. Für beide Steuerarten gelten unterschiedliche Höchstgrenzen. Du kannst so lange Kleinunternehmer bleiben, so lange du einen Gewinn unter der Obergrenze erzielst. Erst danach musst du ein Gewerbe in der passenden Rechtsform bei deinem zuständigen Finanzamt anmelden.

5. Eine Rechnung schreiben: Was gehört rein?

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Viele Frauen, die sich mit einer lukrativen Idee selbständig machen möchten, fragen sich, welche Informationen in eine Rechnung gehören. Die Antwort ist einfach: Wenn du als Unternehmerin Briefe schreibst, solltest du stets die volle Anschrift deines Unternehmens angeben.

Außerdem bist du verpflichtet, bei sämtlicher, geschäftlicher Kommunikation deine Steuernummer anzugeben. Schreibst du eine Rechnung als Kleinunternehmerin, musst du die Mehrwertsteuer nicht ausweisen oder an das Finanzamt abführen.

Außerdem solltest du darauf achten, dass auch eine Telefonnummer, E-Mail Adresse und deine Internetseite auf der Rechnung zu finden sind. Verschickst du deine Rechnungen über das Internet, kannst du ein interaktives .pdf erstellen.

6. Eine gute Web-Präsenz ist wichtig

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Wenn du mit deiner Geschäftsidee finanziell unabhängig leben möchtest, musst du in jedem Fall gut im Internet gefunden werden. Hast du einen Social Media Account, aus dem heraus du Multiplikatoren generieren kannst?

Hierbei handelt es sich einfach um Menschen, die du kennst, welche deine Inhalte freiwillig teilen und somit absolut kostenfrei dafür sorgen, dass du und deine Angebote im Internet zu finden sind. In jedem Fall solltest du dir ein eigenes Netzwerk bei XING oder LinkedIn zulegen. Hierbei handelt es sich um Soziale Netzwerke für Geschäftskontakte. Privates wird hier nicht diskutiert, das Teilen von Fotos und Videos ist jedoch möglich!

Außerdem ist es unerlässlich, dass du dir einige Grundkenntnisse in Suchmaschinenoptimierung zulegst. Dafür kannst du zum Beispiel kostenfreie Tutorials auf einer Video-Plattform deiner Wahl anschauen oder in Fachmagazinen zum Thema lesen. SEO ist jedoch so schnelllebig, dass es sich für dich als Neugründerin kaum lohnt, in einem Fachbuch nach relevanten Informationen zu suchen.

7. Kurzer SEO Check: Das braucht deine Website!

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Du kannst die Inhalte deiner Internetseite so vorbereiten, dass du genau die Themen bedienst, die deine potenziellen Kunden in den großen Suchmaschinen finden möchten. Verbinde gut frequentierte Keywords aus deiner Branche mit hilfreichen Informationen rund um dein Angebot.

Außerdem brauchst du Fotos und Videos auf deiner Internetseite, damit sie von den Suchmaschinen besser bewertet und ganz vorne in den Ergebnisseiten angezeigt wird. Je weiter hinten du mit deinen Angeboten erscheinst, umso unwahrscheinlicher ist es, dass du Verkäufe erzielen kannst.

Schlussendlich kannst du auch Suchmaschinenoptimierung außerhalb deiner eigenen Homepage betreiben. Schreibe dein Unternehmen zum Beispiel in lokale Branchenbücher oder bitte Freunde, einen Link zu deiner Webseite auf ihrer eigenen zu teilen.

8. Wie du deine Reichweite erhöhen kannst

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Für eine erfolgreiche Selbständigkeit ist es wichtig, dass du mit deinen Angeboten sehr gut und am besten überall im Internet präsent bist. Dazu kannst du vielleicht ein witziges und kurzweiliges Werbevideo entwerfen.

Dieses lädst du auf so vielen großen Videoplattformen hoch, wie du finden kannst. Wichtig ist, dass deine Inhalte unterhaltsam sind und du dir bei der Produktion deiner Erklärfilme Mühe gibst. Unprofessionelles Bild- und Tonmaterial erzeugt bei deinen Kunden schnell den Eindruck von einer geringen Seriosität.

Du kannst auch eine Pressemitteilung von einem Journalisten aus dem Wohnort schreiben lassen. Je spannender deine Nachrichten sind, umso eher werden andere Journalisten diese Pressemitteilung von sich aus teilen. Deine Kontaktdaten müssen unbedingt angegeben sein, da sich eine Pressemitteilung ohne Link, Telefonnummer und Ansprechpartner sonst für dich als Selbständige nicht lohnt.

9. Das Internet eröffnet dir für deine Selbständigkeit ungeahnte Möglichkeiten

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Die Digitalisierung schreitet immer weiter voran, der Onlinehandel boomt. Über das World Wide Web lässt sich einfach alles leichter und schneller verkaufen: Waren, Dienstleistungen, ja sogar Aktien kannst du einfach von zu Hause aus handeln.

Für dich und deine zündende Idee, wohin die Selbständigkeit gehen soll, bieten sich dadurch ebenfalls überregionale Möglichkeiten einer gewinnbringenden Zusammenarbeit. Vielleicht sitzt gerade an einem ganz anderen Teil der Welt eine Frau mit Kindern, die sich nichts sehnlich wünscht, als deine Buchhaltung vom Home Office aus machen zu dürfen?

Du kannst in verschiedenen Jobportalen für Freelancer nach allen möglichen Unterstützern suchen für Tätigkeiten, die du gerne an externe Dritte auslagern möchtest. Dabei kannst du sofort sehen, mit welchen Kosten diese Hilfstätigkeiten verbunden sein werden und dein Budget entsprechend kalkulieren.

10. „Hallo, da bin ich!“ Im Internet auf Jobsuche gehen

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Als Selbständige musst du dich natürlich permanent darum kümmern, neue Aufträge zu bekommen. Gründest du einen Onlineshop, musst du deine Angebote so bekannt machen, dass sich deine guten Konditionen schnell herumsprechen und die Kunden von alleine auf deine Angebote aufmerksam werden.

In vielen Bereichen im Dienstleistungssektor kann es sich für dich als Selbständige lohnen, Mitarbeiter für den Kundenkontakt einzustellen. Das können entweder Menschen sein, die im Außendienst für dich arbeiten und für dich terminieren.

Aber auch ein zugeschaltetes Call-Center kann dir als Neugründerin jede Menge Arbeit abnehmen, sodass du dich voll und ganz auf dein Unternehmen konzentrieren kannst. Möchtest du gerade am Anfang einer selbständigen Tätigkeit nicht so viel Geld für Angestellte ausgeben, kannst du viele Prozesse im Kundenkontakt auch einfach mit einer Profi-Software automatisieren.

11. Dank CRM für mehr Kundenzufriedenheit sorgen

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Unter CRM verstehen Manager und Führungskräfte das sogenannte „Customer Relationship Management“. Kurz gesagt geht es dabei darum, so viele Prozesse deines Unternehmens zu automatisieren, wie nur möglich.

Die Software kann zum Beispiel erfassen, wann sich ein potenzieller Kunde zum ersten Mal gemeldet hat, wofür er sich interessiert oder was seiner Meinung nach nicht so gut geklappt hat. Ein gelungenes CRM kann dir dabei helfen, Warenretouren zu vermeiden.

Aus Erfahrung hat es sich gut bewährt, wenn du deinen Auftraggebern eine Möglichkeit bietest, sich selbst zu helfen. Das können Chat-Bots sein, aber auch ein FAQ Bereich auf deiner Homepage kann für Klarheit sorgen. Am besten richtest du eine unkomplizierte Kontaktmöglichkeit ein, damit sich deine Kunden sofort an einen echten Menschen wenden können, wenn sie mit den vorgefertigten Antworten selbst nicht weiterkommen.

12. Bevor du gründest: Rede mit deiner Familie und deinen engen Freunden

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Sicher musst du mit deiner Geschäftsidee nicht einfach so über ungelegte Eier sprechen. Berate dich aber mit deinen Vertrauten und frage, was sie von deiner Idee halten, sich selbständig zu machen. Gute Freunde werden dir nicht nur nach dem Mund reden, sondern dir eine ehrliche Meinung mit auf den Weg geben.

Dein Mann oder deine Eltern wollen dich nicht unterstützen? Wenn du berechtigte Zweifel an deinem Vorhaben bekommst, überlege es dir lieber gut, ob du deinen Job kündigen möchtest für eine selbständige Tätigkeit.

Lass dich aber von Einzelmeinungen nicht entmutigen! Du kannst deine selbständige Arbeit zum Beispiel erst einmal nebenbei aufnehmen und dann schauen, wie sich alles entwickelt.

13. Wie lange dauert es, bis ich mit meiner Geschäftsidee Geld verdiene?

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Stecke dir vor der Gründung deines Unternehmens ein realistisches Ziel, bis wann du „schwarze Zahlen“ schreiben möchtest. Als selbständige Frau im Nebenjob kannst du natürlich nicht so viele Stunden Arbeit in deine Firma stecken.

Bist du arbeitslos und möchtest den Schritt in die Selbständigkeit wagen? Das Jobcenter und das Arbeitsamt unterstützen deine Ideen finanziell! Du benötigst in diesem Fall einen Businessplan, in dem du die nächsten fünf Geschäftsjahre detailliert darlegst.

Hast du Freunde, Verwandte oder Bekannte, die dich in deiner Selbständigkeit unterstützen können? Kennst du zum Beispiel jemanden, der dir eine hübsche Webseite ins Internet stellt und dafür sorgt, dass du in den Suchmaschinen gefunden wirst? Hole dir Hilfe, wo du nur kannst!

14. Endlich frei: Das tolle Gefühl sein eigener Chef zu sein!

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Nach sechs bis zwölf Monaten kannst du eine erste Bilanz ziehen: Wie hat sich deine Selbständigkeit entwickelt? Stehst du mit deinem Gewinn und deinem Firmenbudget in etwa dort, wo du ursprünglich hin wolltest?

Lohnt sich deine Selbständigkeit wirtschaftlich gesehen oder bist du immer noch von Institutionen oder deinen Angehörigen abhängig? Hast du trotz deiner Selbständigkeit noch ausreichend Zeit für deinen Mann und deine Kinder?

Nach einiger Zeit als Chef in der eigenen Firma kannst du allmählich anfangen, Tätigkeiten auszulagern, die dich von deinem Hauptgeschäft abhalten. Fähige Angestellte findest du nicht nur in Jobbörsen im Internet, auch die Arbeitsagentur kann dir kompetentes Personal vermitteln. Viele Studenten benötigen übrigens während der Hochschulzeit immer wieder Praktika: Hier findest du ebenfalls gut qualifizierte Arbeitskräfte.