Ein Junge steigt weinend in den Bus. Als die Fahrerin genauer hinschaut, bemerkt sie etwas Seltsames!

Busfahren ist für die meisten Menschen das Normalste von der Welt. Viele fahren jeden Tag mit dem Bus zur Arbeit oder zur Schule und kennen die Buslinie fast auswendig. Für Kinder sind Busse etwas völlig Faszinierendes und sie träumen oft davon, selbst einmal Busfahrer zu werden. Der Gedanke, andere Menschen herumzufahren, ist genauso spannend wie der große Bus mit den vielen Pferdestärken und dem erhöhten Fahrersitz, auf dem man fast über dem Verkehr thront.

In dieser Geschichte geht es um eine Busfahrerin, die ihren Job über alles liebt. Doch als ein weinender Junge in ihren Bus stieg, wurde sie vor ihre schwerste Prüfung gestellt.

1. Im Bus unterwegs

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Der Bus gilt als das beliebteste öffentliche Verkehrsmittel. Nicht ohne Grund, denn der Bus fährt fast immer und überall und eine Busfahrt ist günstiger als eine Zugfahrt oder das Taxi. Für Busfahrende hat der Bus viele Vorteile darunter auch den Vorteil, dass der Busfahrer oft zu einem netten Plausch aufgelegt ist. Obwohl in manchen Bussen meist der Hinweis „Nicht mit dem Busfahrer sprechen“ zu finden ist, so sind viele Busfahrer doch gern gesehene Gesprächspartner, die viel zu erzählen haben.

Auch die Busfahrerin Margaret ist bei ihren vielen Gästen beliebt und hat bislang noch jeden Fahrgast sicher an sein Ziel gebracht.

2. Unhöfliche Fahrgäste

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Margaret ist eine erfahrene Busfahrerin und seit über zehn Jahren unterwegs. In ihrer Karriere hat sie von Rentnern bis Raudis und von Pendlern bis zu betrunkenen Passagieren schon jede Art von Fahrgast transportiert. Auch aus dem Bus werfen musste sie schon den einen oder anderen Störenfried.


Kleine Kinder waren ebenfalls häufige Fahrgäste, wobei diese meist mit ihren Eltern in den Bus stiegen. Schließlich mussten die Eltern das Ticket lösen und sicherstellen, dass die Kinder an der richtigen Haltestelle ausstiegen. Deshalb war es für Margaret umso überraschender, als sie den jungen Fahrgast erblickte, der als Nächstes in den Bus steigen wollte.

3. Ein weinender Junge

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Busfahrerin Margaret bemerkte einen kleinen Jungen, der ganz alleine an der Bushaltestelle stand. Der kleine Junge sah nicht so aus, als wäre er ein regulärer Fahrgast und er weinte bitterlich. Margaret parkte den Bus neben dem Jungen, öffnete die Türe und fragte ihn, wo denn seine Eltern seien.

Es dauerte einige Zeit, bis der Junge sich gesammelt hatte. Dann erzählte er Margaret, dass er sich verlaufen habe. Er wartete schon eine lange Zeit an der Bushaltestelle, damit ein Bus ihn nach Hause bringen konnte. Der Junge hatte jedoch kein Geld dabei und wusste die Adresse seines Zuhauses nicht.

4. Keine Schuhe

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Margaret bemerkte, dass irgend etwas mit dem Jungen nicht stimmte. Er war sehr schwer aus der Puste und als Margaret an ihm herabblickte, sah sie, dass er keine Schuhe trug. Als sie den Jungen darauf ansprach, hellte sich dessen Mine überraschend auf.

Dann erzählte er ihr die ganze Geschichte. Er trug keine Schuhe, weil er einen Hasen gejagt hatte und dabei durch den ganzen Wald bis zur Bushaltestelle gelaufen war. Als er sich umsah, war der Hase verschwunden und der Junge wusste nicht, wo er sich befand. Deshalb war er so sehr außer Atem und deshalb trug er auch keine Schuhe.

5. Hoffnungslos verlaufen

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Der kleine Junge hatte sich hoffnungslos verlaufen, doch Margaret versprach, ihn sicher nach Hause zu bringen. Jedoch gab es da ein Problem: Sie hatte noch eine lange Busroute vor sich und war bereits im Zeitdruck. Also rief sie ihren Chef an und erklärte ihm die Situation mit dem Jungen. Ihr Chef hatte zum Glück Verständnis für die Situation und gab Margaret einige Stunden frei.

Diese Zeit würde die couragierte Busfahrerin auch unbedingt benötigen, um die Eltern des Jungen zu finden und ihn sicher zu Hause abzuliefern. Die Eltern hatten das Fehlen ihres Kindes mittlerweile ebenfalls bemerkt und waren komplett aufgelöst.

6. Die Polizei wird eingeschaltet

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Margaret suchte den ganzen Tag nach dem Zuhause des kleinen Jungen, doch schließlich musste sie die Hoffnung aufgeben. Es wurde inzwischen dunkel und Margaret hatte wenig Hoffnung, das Haus noch zu finden. Sie entschloss sich, die Polizei einzuschalten. Sie parkte ihren Bus vor der nächsten Polizeistation, nahm den Jungen an die Hand und ging mit ihm hinein.

Dort wurden sie bereits von den Eltern des Jungen begrüßt, die ihren Sohn gerade als vermisst meldeten. Die Angst, dass der Junge entführt worden sein könnte, verwandelte sich in Freude, als Margaret mit dem Jungen durch die Tür trat. Die Eltern konnten es nicht fassen.

7. Große Dankbarkeit

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Die Eltern des kleinen Jungen waren Margaret so unglaublich dankbar dafür, dass sie ihren Sohn zu ihnen zurückgebracht hatte. Sie lobten auch den Jungen, der ebenfalls richtig gehandelt hatte, indem er sich an die Bushaltestelle stellte. Das war sehr mutig gewesen und hatte ihm womöglich sogar das Leben gerettet.

Schließlich verabschiedeten sich die Eltern von Margaret und fuhren überglücklich nach Hause. Für Margaret war der Tag jedoch noch nicht zu Ende. Sie hatte ihre ganze Route verpasst und wusste, dass sie dafür großen Ärger bekommen konnte. Viele Busfahrgäste hatten vergebens auf Margarets Bus gewartet und sich beim örtlichen Busunternehmen beschwert.

8. Als Heldin gefeiert

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Margaret rief ihren Chef an und erklärte ihm, warum sie den ganzen Tag nicht gearbeitet hatte. Unterstützung erhielt sie dabei von der örtlichen Polizei, die ihre Geschichte bestätigte und Margarets Chef mitteilte, wie heldenhaft die Busfahrerin sich verhalten hatte. Dies stimmte den Chef milde und er entschied sich, von Sanktionen abzusehen.

Mehr noch: Als die Geschichte von Margaret und dem verloren gegangenen Jungen die Runde machte, wurde die Lokalpresse darauf aufmerksam. Am nächsten Tag wurde Margaret plötzlich von der ganzen Stadt als Heldin gefeiert. Auch die Eltern des kleinen Jungen hatten für Margaret noch eine ganz besondere Überraschung auf Lager.

9. Das schönste Geschenk

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Nach einigen Tagen klingelte es bei Margaret an der Tür. Draußen standen die Eltern des Jungen und wollten sich noch einmal bei der Busfahrerin bedanken. Sie überreichten ihr einen prächtigen Blumenstrauß und sagten Margaret noch einmal, wie viel es ihnen bedeutete, dass sie ihrem Sohn geholfen hatte.

Die Busfahrerin war sprachlos, denn in ihren Jahren auf der Straße hatte sie zwar schon viel erlebt, doch bedankt hatten sich bislang nur wenige Fahrgäste. Sie nahm den Blumenstrauß dankend an und erfuhr, dass es dem Jungen inzwischen wieder gut ging. Margaret und die Eltern des Jungen sind bis heute gut befreundet.

10. Ein überraschender Fahrgast

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Für Margaret ging nach diesem aufregenden Ereignis der normale Alltag wieder los. Sie fuhr ihre gewohnte Route, als sie an jene Bushaltestelle kam, an der wenige Tage zuvor der kleine Junge gestanden hatte. Zu ihrer Überraschung stand er unerwartet auch heute an der Bushaltestelle. Allerdings nicht alleine, sondern mit seiner Mutter an der Hand.

Margaret fuhr rechts ran und öffnete die Tür, um die beiden einzulassen. Der Junge verriet ihr, dass er später selbst gern einmal Busfahrer werden wollte. Margaret war von diesen Worten so tief berührt und ließ den kleinen Mann dann sogar einmal den Scheibenwischer des Busses betätigen.

11. Darum ist Zivilcourage so wichtig

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Die Geschichte von der Busfahrerin Margaret und dem kleinen Jungen steckt voller Überraschungen, doch sie zeigt vor allem eines auf: Ein Akt der Zivilcourage kann eine ganze Menge bewirken. In manchen Fällen kann er sogar Leben retten. Wer weiß, was mit dem Jungen geschehen wäre, wenn Margaret einfach weitergefahren wäre. Wer weiß, was passiert wäre, wenn die Polizei sich nicht für Margaret eingesetzt oder ihr Chef kein Verständnis gezeigt hätte.

In dieser Geschichte haben alle Beteiligten auf die eine oder die andere Weise sehr viel Zivilcourage bewiesen – und genau das wird in der heutigen Zeit immer wichtiger.