Rita Moreno und das Liebesdrama mit Marlon Brando

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Rita Moreno, eine bekannte Schauspielerin, Sängerin und Tänzerin aus Puerto Rica – eine lebende Legende. Auch wenn es so scheint, ihr Leben war nicht immer Sonnenschein. Sie hatte Affären mit bekannten Schauspielern, regelmäßige Konfrontationen mit rassistischen Vorurteilen, eine schwierige Ehe und eine Karriere mit vielen Hochs und Tiefs. Sie war auf diversen Bühnen, Leinwänden und auch im Fernsehen zu sehen.

Doch all dies ist nichts gegen diese eine Beziehung, die von Hass und Liebe geprägt ist und ihr beinahe das Leben gekostet hat. Es handelt sich hierbei um eine Beziehung mit einem sehr legendären Schauspieler, die sich über acht Jahre hinzog und ihr ganzes Leben beeinflusste.

1. Aller Anfang ist schwer

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Die Karriere von Rita Moreno war keine dieser Bilderbuchgeschichten, in denen der Star direkt auf der Straße angesprochen wird. Sie hatte viele Interviews und durfte oft ohne Erfolg vorsprechen. Produzenten nahmen sie nicht wahr und blickten einfach durch sie hindurch. Woran das lag?

Laut Rita Moreno lag es an den Vorurteilen, die viele Produzenten hatten. Diese folgten ihr sogar für lange Zeit in den Rollen, die sie bekam. Das liegt daran, dass sie einer anderen ‚Rasse‘ angehört und es bis heute noch schwierig ist, als Ausländer in der amerikanischen Filmindustrie Fuß zu fassen. Doch damals war es noch viel schwieriger und dennoch gab sie nicht auf.

2. Gerechtigkeit im Zentrum ihrer Karriere

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Die rassistischen Vorurteile begleiteten Moreno nicht nur durch ihre Karriere, sondern führten auch zu politischem Engagement. Sie nahm niemals ein Blatt vor den Mund und sie war oft auf Demonstrationen für Gerechtigkeit und Gleichstellung zu sehen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass sie an dem bekannten Marsch im Sommer 1963 in Washington teilnahm.

Bei dieser Veranstaltung hielt Martin Luther King Jr. seine unvergessliche und einmalige Ansprache direkt am Lincoln Memorial. Neben Moreno waren außerdem Sammy Davis Jr. und Paul Newman anwesend. Wer ebenfalls bei der Veranstaltung war, ist ein Filmstar, der ihr später fast Körper und Seele gebrochen hat.

3. Die Verführung ihres Lebens

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Rita Moreno war nie schweigsam über ihre langjährige Beziehung mit Marlon Brando. Die beiden waren insgesamt acht Jahre zusammen. Getroffen haben sich die beiden das erste Mal im Jahr 1954 und es war bei beiden Liebe auf den ersten Blick. Wie sich jeder bei der Liebe auf den ersten Blick denken kann, spielten nicht einmal die sieben Jahre Altersunterschied eine Rolle.

Moreno schwebte auf Wolke sieben und es kümmerte sie auch nicht das Marlon Brando ein wahrer Womanizer war und ständig Verehrerinnen um sich hatte. Erst Jahre später offenbarte sich Rita Moreno und gestand, dass sein Flirten mit anderen Frauen und seine Untreue ihr Herz brach.

4. Drama für zwei

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Rita Moreno veröffentlichte 2013 eine Autobiografie über ihr Leben und spricht in dieser auch sehr offen über ihre Beziehung mit Marlon Brando. Sie bezeichnete die achtjährige Beziehung als Folie à deux. Was französisch ist und als ‚Psychose für zwei‘ übersetzt werden kann. Das waren jedoch nicht die einzigen Worte, die sie für den stürmischen Schauspieler übrighatte.

Sie bezeichnete ihn auch als einen Menschen, der sehr in der Welt engagiert war und das mehr als jeder andere, den sie kannte. Oft ging sie mit anderen Promis auf Dates, um Marlon Brando eifersüchtig zu machen. Einer dieser Promis war unter anderem auch Elvis Presley, den sie als eher langweilig und prüde bezeichnete.

5. Ihre schwerste Zeit

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Brando hatte sehr viel Einfluss auf Moreno und das über viele Jahre. Ihre Beziehung zu ihm wurde so krankhaft, dass sie sich eines Tages sogar ihr Leben nehmen wollte. Trotz seiner vielen Ehen hatten die beiden noch immer ihre Beziehung aufrecht gehalten. 1961 kam es dann zu dem tragischen Geschehnis.

Moreno befand sich bei Brando zu Hause, als sie eine viel zu hohe Dosis Schlaftabletten einnahm. Zum Glück befand sich Brandos Assistent zu Hause, fand sie rechtzeitig und brachte sie ins Krankenhaus. Nach diesem Vorfall riet ihr Psychologe ihr sich dauerhaft von dem Schauspieler zu trennen und ihn nie wiederzusehen. Moreno hörte auf ihn.

6. Der Höhepunkt ihrer Karriere

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Ein Jahr nach dieser tragischen Nacht hatte Rita Moreno den größten Erfolg ihres Lebens. Sie gewann einen Oskar und es war nicht nur irgendein Oskar. Sie war die erste lateinamerikanische Schauspielerin, die einen Oskar bekam. Zu damaligen Zeiten ein wahrer Erfolg. Durch den Oskar für ihre Rolle in ‚West Side Story‘ gewann sie nicht nur einen Oskar, sondern katapultierte sich selbst in die erste Liga der Schauspieler.

Natürlich gibt es mehrere Erfolge in ihrer 70-jährigen Karriere, dieser Oskar war jedoch ein ganz besonderer Moment in ihrem Leben. Sie selbst und viele andere bezeichnen diesen Triumph als den Hochpunkt ihrer Karriere.

7. Auszeichnungen ohne Ende

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Rita Moreno gewann nicht nur einen Oskar, sondern hat auch einige andere Erfolge in ihrer Karriere vorzuzeigen. Zehn Jahre nach dem Oskar gewann sie einen Grammy. Nur drei Jahre später gewann sie einen Tony und etwas später zwei aufeinanderfolgende Emmy Awards. Sie war und ist eine lebende Legende und hat eine steile Karriere nachzuweisen.

Ihre vielen Auszeichnungen zeigen auch die Vielfältigkeit ihrer Fähigkeiten und führten letztendlich zu ihrer Mitgliedschaft der EGOT. Ein Club, in den es nur Leute schaffen, die sowohl einen Emmy als auch einen Grammy, Oskar und Tony gewannen. Die vier Auszeichnungen belegen Erfolge in Fernsehen, Musik, Film und Theater.

8. Die schwierige Suche nach den richtigen Rollen

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Wie bereits erwähnt, waren ihre Rollen oft auf ihre lateinamerikanischen Wurzeln zugeschnitten und nur selten schaffte sie es andere Rollen zu bekommen. Das verschlimmerte sich sogar noch mehr, nachdem sie ihren Oskar gewonnen hatte. Sie hatte sich ihre ganze Karriere über die Rollen beschwert, die ihr angeboten wurden.

Ihre Rolle in ‚The West Side Story’, für die sie den Oskar gewann, bestätigte diesen Stereotypen und machten es für sie noch schwieriger andere Rollen zu bekommen. Das führte auch dazu, dass es immer schwieriger wurde andere Erfolge als Schauspielerin einzufahren. Doch das war noch lange kein Grund für Moreno ihre Karriere aufzugeben und sie machte Erfolge in anderen Branchen.

9. Ein aufgesetzter Teint

imago images / United Archives, Film: West Side Story USA 1961

Moreno gewann zwar einen Oskar mit ihrer Rolle in ‚West Side Story‘, dennoch kritisierte sie den Produzenten und die Umsetzung des Filmes. Der Regisseur des Filmes wollte die lateinamerikanischen Schauspieler dunkler erscheinen lassen als sie waren. Es war ihm wichtig, dass die Unterschiede zwischen den weißen und lateinamerikanischen Schauspielern so richtig zum Vorschein kommen.

Die Schauspieler wurden daher zusätzlich geschminkt und ihre Haut wurde mit Make-up dunkler gemacht, als sie tatsächlich waren. Moreno selbst sagte öffentlich, dass sie diese Tatsache furchtbar fand und sich davon persönlich angegriffen fühlte. Ihr größter Erfolg basierte also auf eine dunkle und eher traurige Geschichte.

10. Eine Rückkehr in ihr altes Leben

imago images / United Archives , Film: The night of the following day

Der Oskar war Rita Morenos größter Erfolg, brachte jedoch ein paar negative Seiten mit sich. Sie litt vor allem sehr stark unter den typisierten Rollen, die ihr angeboten wurden. All ihre Versuche eine andere Richtung einzuschlagen scheiterten und sie war wirklich verzweifelt. In dieser Verzweiflung nahm sie dann doch wieder Kontakt zu Marlon Brando auf.

Dieser war 1968 ein wahrer Star und hatte die Möglichkeit sich jegliche Rolle auszusuchen und spielte die unterschiedlichsten Rollen in vielen Filmen. Marlon Brando war sofort bereit Rita Moreno eine Rollte in seinem neuen Film ‚The Night oft he Following Day‘ anzubieten, welcher in Frankreich gedreht wurde.

11. Die Grenze zwischen Realität und Film

imago images / Everett Collection, Film: The night of the following day

Der Film ‚The Night of the Following Day’ beinhaltete einige dramatische Szenen zwischen Brando und Moreno. Das führte dazu, dass für Moreno die Grenze zwischen Realität und Film verschwammen und alle ihre Emotionen wieder hochkochten, als sie ihm in einer Szene eine Ohrfeige verpassen sollte.

Brando versuchte später sogar heimlich in das Zimmer der Schauspielerin zu schleichen, doch Moreno warf ihn aus ihrem Zimmer und ließ sich nicht auf sein Vorhaben ein. Nach diesem Film sahen sich die beiden nie wieder. Nach Brandos Tod 2004 wurde in seiner Wohnung nur ein Erinnerungsstück an Moreno in seiner Wohnung gefunden: ein Bild von den beiden vom Set ihrer letzten Begegnung.

12. Eine positive Wendung

imago images / Everett Collection, Film: The night of the following day

Direkt nach dem sie ihren Oskar gewann, wurde sie auf ein Blind Date geschickt. Freunde wollten sie mit dem Arzt Lenny Gordon verkuppeln. Auf ihrem ersten Date lud Rita Moreno den Arzt ein, sie nach einer Broadway Show zu treffen. Der Arzt war etwas verwirrt und wusste nicht, ob Moreno die Show mit einem anderen Date sah und ihn nur anschließend sehen wollte.

Als er an dem Abend am Broadway ankam, wurde ihm sofort klar, warum sie sich erst nach der Show trafen. Die Broadway Show lief unter dem Namen: Rita Moreno in ‚The Sign in Sidney Brustein’s Window‘. Die beiden heirateten 1965 und waren zusammen bis Lenny Gordon 2010 verstarb.

13. Ein Blick hinter die Kulissen

imago images / Ronald Grant, Film: West Side Story

Moreno war lange mit Gordon verheiratet und in der Öffentlichkeit machten die beiden immer einen glücklich Eindruck. Doch nach seinem Tod sprach Moreno Klartext und gestand, dass sie bereits lange unglücklich verheiratet war. Ihr Ehemann gab für sie seine Karriere als Arzt auf und fing an als ihr Manager zu arbeiten.

Das führte zu viel Stress in ihrer Ehe und führte dazu, dass Moreno nicht mehr glücklich war. Nach seinem Tod sagte Moreno, dass sie sich endlich wieder frei fühlt und lieber Glas essen würde, anstatt noch einmal zu heiraten. Trotzdem bestreitet sie nicht, dass sie auch eine glückliche Zeit zusammen hatten.

14. Eine Anerkennung für ihre Karriere

imago images / Mary Evans, Film: West Side Story (USA 1961)

Nach ihrem Oskar weigerte sich Moreno stereotypische Rollen anzunehmen und zog sich daher für ganze sieben Jahre aus dem Filmbusiness zurück. Sie litt sehr unter dieser Situation, konnte jedoch nicht viel daran ändern. Erst später in ihrem Leben wurde sie für ihre Rollen und ihre Proteste gegen die Diskriminierung bestimmter Rassen geehrt.

1995 wurde sie mit einem Stern am Walk of Fame geehrt. Präsident Georg Bush verlieh ihr 2004 die ‚Medal of Freedom‘ und Präsident Obama verlieh ihr die ‚National Arts Medal‘. Im Jahr 2015 folgte der ‚Kennedy Center Honors‘. Diese Gelegenheit nutzte der damalige Senator Kennedy, um ungehalten mit Moreno zu flirten.