Haare selber färben zuhause – Die besten Tipps dafür

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Der Besuch beim Friseur ist sehr kostspielig. Die Haare zu Hause in Eigenregie zu färben ist ein großes Wagnis und kann schnell in die Hose gehen. Aber wenn beim Blondieren und ähnlichem ein paar kleine Tricks und Tipps berücksichtigt werden, kann dies gelingen. Immer mehr Frauen färben ihre Haare selber im eigenen Bad.

Das Sortiment an Colorationen ist riesig. Mit der richtigen Tönung gelingt beispielsweise eine schnelle Typänderung, für die optimale Grauabdeckung sind dauerhafte Haarfarben zu verwenden. Alles was Frau zu Hause für das Haare färben braucht ist: eine Coloration, Handschuhe, ein altes Handtuch oder T-Shirt, ein Wecker, ein Stielkamm aus Kunststoff, Haarklammern aus Kunststoff und Wattepads.

1. Dauerhafte Coloration, Tönung oder Intensivtönung – Das ist zu beachten

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Die Tönung beruht auf den Direkt-Ziehern. Ohne Zusatz von Oxidationsmitteln ziehen die Farbstoffe direkt auf das Haar, dabei legen sich die Pigmente nur auf die Oberfläche der Haare. Damit können die Haare dunkler getönt oder die Naturfarbe intensiviert werden, aufhellen funktioniert jedoch nicht. Dauerhafte Colorationen und Intensivtönungen enthalten Quellmittel wie Ammoniak.

Diese öffnen die Schuppenschicht der Haare. Der zweite Zusatz ist Wasserstoffperoxid, welcher als Oxidationsmittel zum einem die Farbpigmente aus den Haaren entfernt und zum anderen mit der dritten Komponente, den Farbvorstufen reagiert. Es werden Farbmoleküle gebildet, die sich dauerhaft im Haar verankern. Bei beiden Varianten, Coloration und Intensivtönung wächst das Haar mit einem Ansatz heraus.

2. Creme, Lotion oder Mousse – Das ist beim Colorienen zu verwenden

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Es gibt verschiedene Färbemittel. Sehr flüssig sind Lotionen. Diese werden direkt aus der Tube auf die Haare aufgetragen. Hier muss schnell gearbeitet werden, da es tropft. Etwas dickflüssiger und dadurch einfacher ein der Handhabung sind Cremes. Die jüngste Erfindung der Färbeindustrie ist die Mousse.

Hier kann wie bei Haarschaum nichts tropfen oder verlaufen. Für Anfänger ist dieses Färbemittel zu empfehlen. Gerade im Nackenbereich oder am Hinterkopf lässt sich Mousse leicht auftragen. Die Haare müssen bei allen dieser drei Produkte in Passagen geteilt werden. Jede davon wird für sich selbst gefärbt bzw. getönt. Die Mousse sollte nicht wild im Haar verteilt werden, da ansonsten die Farbe nicht gleichmäßig wird.

3. Die Vorbereitung auf den Färbeprozess

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Das Wichtigste vorweg, vor dem Färben dürfen die Haare niemals gewaschen werden! Die Blondierung oder Farbe muss immer auf die ungewaschenen, trockenen Haare und damit auf die Ausgangsfarbe aufgetragen werden. Dadurch wird die Kopfhaut von einer leichten Talgschicht geschützt.

Damit die Farbe gleichmäßig angenommen wird, können die Haare einige Tage vor dem Färbeprozess mit Pflegekuren behandelt werden. Die Gesichtskonturen und um die Ohren herum können mit Fettcreme eingerieben werden, um Flecken beim Färben vorzubeugen. Landet doch mal ein Klecks auf der Haut, muss dieser sofort mit Wasser beseitigt werden. Gleiches gilt für die Badarmaturen und die Kleidung. Bei den Färbemitteln handelt es sich um starke Chemikalien.

4. Bei Natur- oder Pflanzenhaarfarben muss genau hingeschaut werden

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Auf den Verpackungsangaben von Natur- oder Pflanzenhaarfarben steht oftmals, dass sie kein Wasserstoffperoxid enthalten und daher schonend sind. Auch Haarfarben aus Natur- oder Pflanzenprodukte benötigen Wasserstoffperoxid bzw. Chemie, um ein überzeugendes Farbergebnis zu erzielen. Nur die Töne Rot, Braun und Kupfer sind damit hinzubekommen. Das Nuancenspektrum bei den Naturfarbstoffen ist sehr eingeschränkt.

Rosa- oder Blondtönungen sin als Naturfarben nicht erhältlich. Soll auf künstliche Zusätze verzichtet werden, sind die Verpackungsangaben genauestens zu beachten. Wer bereits chemische Farbe im Haar hat, sollte diese keinesfalls mit pflanzlichen Produkten kombinieren. Das Ergebnis kann entsprechend der Vorbehandlung des Haares sehr ungleichmäßig werden oder variieren. Die Kaschierung von grauen Haaren ist mit Naturprodukten ebenfalls kaum möglich.

5. Vorsicht bei der Auswahl der Töne

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Beim Haare färben zuhause sollten niemals Mittel benutzt werden, die mehr als zwei Töne dunkler oder heller als die Naturhaarfarbe sind. Im Zweifelsfall sollte lieben ein Tick dunkler oder heller gewählt werden. Entspricht die Farbe dann nicht den Vorstellungen, ist das Ergebnis zumindest nicht zu extrem.

Dabei muss die eigene Naturhaarfarbe so realistisch wie möglich eingeschätzt werden. Eine sehr gute Orientierung hierfür bietet die Augenbrauenfarbe. Mit dunklen Farben können graue Haare relativ einfach abgedeckt werden. Je heller die Haarfarbe jedoch ist, desto schwieriger wird die Angelegenheit. Am schwierigsten ist es, nur teilweise ergrautem Haar einen neuen Teint zu geben.

6. Die Schädlichkeit des Wirkstoffes Ammoniak

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Ammoniak ist ein Mittel zum Alkalisieren. Es erhöht den pH-Wert des Haares, wodurch die Schuppenschicht, also die Struktur aufquillt. Das kleine gasförmige Molekül verflüchtigt sich wieder, sobald es seine Aufgabe erledigt hat. Dies macht sich durch einen unangenehmen beißenden Geruch bemerkbar und kann die Augen- und Nasenschleimhäute reizen.

In manchen Colorationen wird Ammoniak daher durch Monoethanolamin ersetzt. Dieses Mittel ist nicht flüchtig und somit geruchsfrei. Tatsächliche Hochleistungsprodukte, die beispielsweise für extreme Aufhellungen wie beim Blondieren benötigt werden, brauchen jedoch Ammoniak, um ein zufriedenstellendes Farbergebnis zu erzielen. Frauen mit empfindlicher Kopfhaut sollten auf ammoniakfreie Farben setzen.

7. Sinnvoll beim Färbeprozess vorgehen

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Beim Färbeprozess sollte im Nacken und am Hinterkopf begonnen werden. Diese Bereiche sind bei vielen Frauen ein wenig dunkler als das Deckhaar, das von der Sonne ausgebleicht ist. Sollten die Haare dunkler gefärbt werden, ist das feine Haar rund um das Gesicht zum Schluss mit der Farblotion zu behandeln.

Dieses nimmt sehr schnell Farbe auf und neigt dazu, bei langer Einwirkzeit sehr dunkel zu werden. Ebenso nimmt aufgehelltes oder beschädigtes Haar stärker Farbe an. Dadurch wird das Ergebnis letzten Endes unregelmäßig. Diese Hinweise sollten bei jedem Färbeprozess zu Hause unbedingt berücksichtigt werden.

8. Manchmal geht etwas schief

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Bei Haare färben zu Hause kann natürlich auch einiges schief gehen. Manchmal wird die Farbe nicht angenommen. Grund hierfür können Reste des Stylings sein. Hier hilft ein Shampoo mit Peeling. Die Ursache kann aber auch beschädigtes Haar sein. In diesem Fall sollte jedoch der Friseur aufgesucht werden.

Der Fehler kann aber auch darin liegen, zu wenig Farbe genommen zu haben. Bei überschulterlangem oder sehr dichtem Haar müssen zwei Packungen Färbemitte verwendet werden. Ist das Ergebnis zu dunkel geraten, wird eine Haar-Kur fällig. Diese sollte möglichst lang einwirken, um möglichst viele Pigmente aus dem Haar zu schleusen. Je nach Bedarf kann die Kur nochmal wiederholt werden.

9. Ein Ansatz nach kurzer Zeit

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Die größte Mühe beim Auftragen der Coloration nützt nichts, meist ist nach nur drei Wochen bereits wieder ein erster Ansatz zu erkennen. Für genau dieses Problem gibt es inzwischen spezielle Mittel Hierfür. Diese „Ansatzpuder“ lassen den Ansatz nicht nur frisch aussehen, sondern zaubern auch noch zusätzliche Strähnchen in das Haar.

Die besondere wasserfeste Rezeptur hält bis zur nächsten Haarwäsche ist schonend für das Haar. Der Puder wird auf den Ansatz mit einem kurzhaarigen Pinsel gestrichen. Schon ist der unschöne Ansatz kaschiert. Im Notfall kann auch ein wenig Lidschatten mit dem richtigen Farbton auf den Ansatz gestrichen werden.