
Kaum ein Buch hat in Deutschland so viel Aufsehen erregt wie „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“. Die Geschichte von Christiane F. schockierte und berührte Millionen Menschen. Doch was wurde aus dem Mädchen, das schon mit 13 in die Drogenszene abgerutscht ist? Nach dem Erfolg von Buch und Film verschwand Christiane weitgehend aus der Öffentlichkeit.
Immer wieder tauchte sie jedoch mit persönlichen Geschichten und Rückschlägen auf. Ihr Leben blieb ein ständiger Kampf, geprägt von Drogen, Verlusten und Rückzügen. Heute fragen sich viele: Wie hat sie es geschafft, all das zu überstehen? Was macht Christiane F. heute? Wir haben die Antworten.
1. Ein Leben im Schatten der Sucht

Seit ihrer Kindheit kämpfte Christiane F. gegen ihre Drogensucht. Schon mit 12 Jahren begann sie mit Cannabis, kurz darauf griff sie zu Heroin. Zahlreiche Entzüge folgten, doch die Gefahr eines Rückfalls war immer präsent. Trotz mehrerer Phasen der Besserung blieb die Sucht ein ständiger Begleiter.
Ihr Schicksal zeigt, wie schwer es ist, aus dem Kreislauf auszubrechen. Auch heute sehen viele in ihr ein Mahnmal für die Gefahren von Drogen. Christiane selbst sprach immer wieder offen darüber, wie leicht man in die Abhängigkeit rutscht und wie schwer der Weg zurück ins normale Leben ist.
2. Musik als Therapie

Neben dem Schreiben fand Christiane F. früh eine Leidenschaft in der Musik. In den 80er Jahren war sie Sängerin der Band „Sentimentale Jugend“, in der sie ihre Emotionen verarbeiten konnte. Die Musik half ihr, ihre Erlebnisse auf eine kreative Art zu bewältigen.
Auch nach ihrem Rückzug aus der Öffentlichkeit spielte sie weiterhin Gitarre und schrieb eigene Lieder. Für Christiane war die Musik eine Art Selbsttherapie, die sie durch schwere Zeiten trug. Viele ihrer Songs sind von Melancholie und ihren persönlichen Erfahrungen geprägt, ein Spiegel ihrer inneren Kämpfe und ihrer Sehnsucht nach Freiheit.
3. Liebe, Ausbruch, Rückfall

Nach dem Hype um Buch und Film zog Christiane 1987 nach Griechenland, um dort ein neues Leben zu beginnen. Mit ihrem Partner Panagiotis versuchte sie ein einfaches Leben in einer Hippiekommune. Doch auch dort holte sie die Vergangenheit ein. Panagiotis begann, mit Heroin zu experimentieren, und Christiane fiel zurück.
Der Traum vom Neuanfang zerplatzte, stattdessen folgten Lebererkrankungen und psychische Abstürze. In Interviews sprach sie offen darüber, wie schwer es sei, dem Teufelskreis der Sucht zu entkommen. Für viele Fans blieb Christiane das Symbol für eine verlorene Jugend, aber auch für einen unerschütterlichen Überlebenswillen.
4. Mutterrolle und Rückzug

1996 wurde Christiane F. Mutter ihres Sohnes Philipp, was für sie ein Hoffnungsschimmer war. Doch auch hier konnte sie ihre Sucht nicht endgültig besiegen. Sie verlor nicht nur die Beziehung zu Philipps Vater, Musiker Alexander Hacke, sondern 2008 auch das Sorgerecht für ihren Sohn. Danach zog sich Christiane zunehmend aus der Öffentlichkeit zurück.
Ihr Gesundheitszustand verschlechterte sich, sie wollte keine Erwartungen mehr erfüllen. 2013 sagte sie sogar eine geplante TV-Show mit Markus Lanz ab. Immer wieder sprach sie davon, sich irgendwann wieder zu melden – vielleicht „wenn der Frühling kommt“. Bis heute bleibt sie eine mysteriöse Figur, die viele bewegt.