Plätzchen backen gehört für viele Familien zu den schönsten Traditionen der Weihnachtszeit. Die Küche ist voller Düfte, die Kinder freuen sich auf das Naschen von rohem Teig und die Eltern auf die festlich verzierten Kekse.
Doch während das Backen und Naschen ungetrübt Freude bereitet, gibt es einige versteckte Gefahren, die besonders für Kinder gesundheitsschädlich sein können. Es gibt Zutaten und Prozesse, bei denen Eltern besonders vorsichtig sein sollten. Im folgenden Artikel erfahren Sie, welche Risiken beim Plätzchenbacken bestehen und wie Sie diese vermeiden können.
1. Gefahr durch Zimt
Zimt ist eines der beliebtesten Gewürze beim Plätzchenbacken, doch in zu hohen Mengen kann er gesundheitsschädlich sein. Der Grund liegt im Cumarin, einem natürlichen Bestandteil des Gewürzes, der in größeren Mengen Kopfschmerzen, Übelkeit und sogar Leberschäden verursachen kann.
Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung sollte der Cumarin-Konsum bei Kindern auf maximal 0,1 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag begrenzt werden. Bei einem Kind mit 15 Kilogramm Körpergewicht bedeutet das, dass der Grenzwert nach dem Verzehr von nur sechs kleinen Zimtsternen erreicht ist. Daher sollten Eltern darauf achten, wie viel Zimt in den Teig kommt.
2. Nicht jeder Zimt ist gleich gefährlich
Nicht alle Zimtsorten enthalten Cumarin in der gleichen Menge. Der sogenannte Cassia-Zimt, der häufig in Supermärkten zu finden ist, hat einen deutlich höheren Cumaringehalt als der Ceylon-Zimt.
Während Cassia-Zimt im Durchschnitt 3.000 mg Cumarin pro Kilogramm enthält, liegt der Cumaringehalt von Ceylon-Zimt bei nur etwa 8 mg pro Kilogramm. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, für das Plätzchenbacken den Ceylon-Zimt zu verwenden, um das Risiko einer gesundheitlichen Beeinträchtigung durch Cumarin zu minimieren und sicherzustellen, dass Kinder beim Naschen des Teigs nicht übermäßig belastet werden.
3. Gefahr durch rohen Teig
Ein weiteres Risiko beim Plätzchenbacken ist der Verzehr von rohem Teig. Besonders rohe Eier und rohes Mehl können gefährliche Bakterien wie Salmonellen und E. coli enthalten. 2020 wurde durch das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz in einer Stichprobe in zwei von 24 Mehlen E. coli nachgewiesen.
Der Verzehr von rohem Teig kann zu ernsthaften Magen-Darm-Erkrankungen führen, wie etwa Brechdurchfall durch Salmonellen oder Durchfall durch E. coli-Bakterien. Daher sollten Eltern ihren Kindern erklären, dass roher Teig, auch wenn er verlockend schmeckt, gefährliche Keime enthalten kann.
4. Acrylamid – Ein weiteres Risiko
Neben rohem Teig gibt es noch eine andere Gefahr, die beim Plätzchenbacken entstehen kann: Acrylamid. Dieses krebserregende Stoffwechselprodukt bildet sich, wenn Lebensmittel zu stark erhitzt werden, insbesondere bei Temperaturen über 170 Grad Celsius.
Wenn Plätzchen zu lange gebacken werden und anfangen, dunkel zu werden oder zu verkohlen, steigt die Acrylamidbildung. Um das Risiko zu minimieren, sollten Eltern die Backzeit im Auge behalten und die Plätzchen regelmäßig kontrollieren, damit sie nicht zu dunkel werden. Eine moderate Backtemperatur und -zeit sorgt dafür, dass die Plätzchen sicher und genießbar bleiben.
5. Wie man sicher und gesund Plätzchen backt
Trotz der genannten Risiken muss das Plätzchenbacken nicht weniger Spaß machen. Mit ein paar einfachen Vorsichtsmaßnahmen können Eltern sicherstellen, dass das Backen für alle ein unbeschwertes Erlebnis bleibt. Verwenden Sie Ceylon-Zimt statt Cassia-Zimt, um die Cumarinaufnahme zu verringern, und achten Sie darauf, dass die Plätzchen nicht zu lange im Ofen bleiben, um Acrylamid zu vermeiden.
Was den Teig betrifft, sollten Kinder ermutigt werden, den rohen Teig nur in kleinen Mengen zu kosten, damit sie nicht unnötigen gesundheitlichen Risiken ausgesetzt sind. So können Kinder und Eltern gemeinsam ohne Sorgen die festliche Backzeit genießen.
6. Gesundheitsbewusste Alternativen zum Plätzchenbacken
Für Eltern, die besonders vorsichtig sein möchten, gibt es auch gesunde Alternativen zum klassischen Plätzchenbacken. Sie könnten zum Beispiel auf Zuckeralternativen zurückgreifen oder glutenfreie Zutaten verwenden. Außerdem gibt es Rezepte, die auf rohes Ei und Mehl verzichten, indem sie stattdessen sicherere Zutaten wie Apfelmus oder pflanzliche Ei-Alternativen verwenden.
Diese Alternativen reduzieren nicht nur das gesundheitliche Risiko, sondern bieten auch eine leckere Option für Kinder, die sich für gesunde Snacks interessieren. So bleibt das Plätzchenbacken sicher und gesund – ganz ohne Kompromisse beim Geschmack.
Fazit: Mit Vorsicht genießen
Das Plätzchenbacken bleibt ein wunderbares, gemeinsames Erlebnis in der Vorweihnachtszeit. Um jedoch gesundheitlichen Risiken wie Cumarin, Salmonellen oder Acrylamid zu entgehen, sollten Eltern auf einige wichtige Aspekte achten.
Indem man auf Ceylon-Zimt setzt, die Backzeiten im Blick behält und den Verzehr von rohem Teig einschränkt, können Kinder sicher naschen. So bleibt das Fest der Plätzchenbacken ein unbeschwertes Erlebnis für die ganze Familie – ohne unangenehme Überraschungen.