Unwetter über Bayern: Ryanair-Flug aus Berlin muss nach Turbulenzen notlanden

Bild: IMAGO / photothek

Schock über den Wolken: Ein Routineflug von Berlin nach Mailand endet dramatisch – über Bayern gerät die Maschine in ein schweres Unwetter, mehrere Menschen werden verletzt. Der Pilot entscheidet sich für eine Sicherheitslandung in Memmingen. Für die Passagiere wird der Abend zum Ausnahmezustand.

Ein schweres Gewitter, heftige Turbulenzen und Verletzte an Bord: Das Wetter über Süddeutschland bringt eine Ryanair-Crew an ihre Grenzen. Nach der Landung werden erste Verletzte versorgt, ein Weiterflug wird noch in der Nacht untersagt. Die Hintergründe des Vorfalls – und die dramatischen Minuten in der Luft.

1. Von Berlin nach Mailand – mit Zwischenfall

Bild: IMAGO / imagebroker

Flug FR8 von Ryanair startete planmäßig am Mittwochabend mit 185 Menschen an Bord vom Berliner Flughafen BER in Richtung Mailand-Malpensa. Doch der geplante Abendflug wurde jäh unterbrochen. Über Bayern geriet die Maschine in eine schwere Gewitterfront, gegen 20:25 Uhr kam es zu heftigen Turbulenzen. Die Situation eskalierte derart, dass sich der Pilot zu einem Notmanöver entschloss.

Memmingen statt Mailand lautete das Ziel. Der Flughafen München war wegen des Unwetters nicht anfliegbar, also wählte der Pilot den kleineren Allgäu Airport. Dort setzte die Maschine sicher auf. Die Passagiere wurden von Polizei und Rettungskräften empfangen – und erstmals wurde das volle Ausmaß des Zwischenfalls sichtbar.

2. Mehrere Verletzte – auch ein Kleinkind betroffen

Bild: IMAGO / imagebroker

Nach ersten Angaben der Polizei wurden acht Personen verletzt: sieben Passagiere sowie ein Crewmitglied. Besonders tragisch: Auch ein zweijähriges Kind gehört zu den Verletzten. Es erlitt Prellungen, eine Frau zog sich eine Kopfplatzwunde zu, eine weitere klagte über Rückenschmerzen. Zunächst war von neun Verletzten die Rede gewesen, diese Zahl wurde später korrigiert.

Die Verletzungen seien nicht lebensbedrohlich, hieß es von offizieller Seite – dennoch war die Situation hochdramatisch. In der Luft herrschten für Minuten offenbar chaotische Zustände. Viele Passagiere seien laut Berichten nicht angeschnallt gewesen, als das Flugzeug plötzlich durchgeschüttelt wurde.

3. Gewitterzelle über Bayern sorgt für Chaos

Bild: IMAGO / Cavan Images

Die Wetterlage am Mittwochabend war angespannt: Heftige Gewitter, Sturmböen, Hagel und Starkregen fegten über große Teile Süddeutschlands hinweg. Der Deutsche Wetterdienst hatte bereits im Vorfeld vor extremen Bedingungen gewarnt – offenbar geriet der Flug direkt in den gefährlichsten Bereich einer Gewitterzelle.

Gerade in dieser Phase der Reise – beim Flug über die Alpenregion – sind Turbulenzen keine Seltenheit. Doch das Ausmaß dieses Zwischenfalls ging über das Übliche hinaus. Der Luftraum war hochriskant, viele Flüge wurden umgeleitet oder gestrichen. Ryanair bestätigte später, dass Sicherheit stets oberste Priorität habe.

4. Landung in Memmingen: Notfallpläne greifen

Bild: IMAGO / CHROMORANGE

Der Pilot entschied innerhalb weniger Minuten, den Anflug auf Mailand abzubrechen und auf Memmingen auszuweichen. Dort waren Rettungsdienste und Polizei bereits informiert. Die Landung verlief technisch problemlos – dennoch musste das Luftamt Südbayern einem sofortigen Weiterflug eine Absage erteilen. Die Bedingungen galten als zu unsicher, zudem mussten medizinische und logistische Abläufe koordiniert werden.

Die verletzten Passagiere wurden vor Ort versorgt, ein Weiterflug mit derselben Maschine war nicht möglich. Stattdessen wurde für den Großteil der Fluggäste noch in der Nacht ein Bustransport nach Mailand organisiert. Am Morgen folgte zudem ein Ersatzflug, um verbliebene Passagiere an ihr Ziel zu bringen.

5. Ryanair und Behörden reagieren koordiniert

Bild: IMAGO / Panthermedia

Ryanair äußerte sich am Donnerstagvormittag zum Vorfall: Die Crew habe in einer Ausnahmesituation „umsichtig und korrekt“ gehandelt. Die Entscheidung zur Sicherheitslandung sei „im Sinne der maximalen Sicherheit“ getroffen worden. Auch das Luftamt Südbayern und die Einsatzkräfte am Boden lobten die Koordination.

Besonders hervorzuheben sei, dass Memmingen trotz seiner geringen Größe rasch reagieren konnte. Der Flughafen sei für genau solche Situationen vorbereitet, teilte ein Sprecher mit. Auch die Passagiere hätten besonnen reagiert – trotz Angst und Unsicherheit an Bord.

6. Kritik am Flugverlauf – hätte das vermieden werden können?

Bild: IMAGO / imagebroker

Erste Stimmen aus Passagierkreisen äußern sich inzwischen kritisch: Einige fragen, ob der Start bei den bekannten Unwetterprognosen überhaupt hätte stattfinden dürfen. Die Wetterlage über Bayern war seit Stunden bekannt – dennoch hob der Flug planmäßig ab.

Fachleute weisen allerdings darauf hin, dass sich Gewitterzellen sehr dynamisch entwickeln und Flugrouten regelmäßig angepasst werden. Dennoch müsse nun geprüft werden, ob alle Sicherheitsstandards eingehalten wurden – insbesondere mit Blick auf Anschnallzeiten und Warnsysteme.

7. Bilanz eines dramatischen Abends

Bild: IMAGO / Cavan Images

Was als gewöhnlicher Flug begann, endete in einer Notlandung mit Verletzten und viel Aufregung. Die meisten der 179 Passagiere dürften den Vorfall nicht so schnell vergessen. Das Zusammenspiel aus Wetterextremen, fliegerischem Können und professioneller Bodenhilfe verhinderte Schlimmeres.

Die Untersuchung des Vorfalls läuft – vor allem die Flugsicherheitsbehörden werden den Ablauf genau analysieren. Ryanair hat angekündigt, mit den Betroffenen in Kontakt zu bleiben und die Nachbetreuung zu koordinieren. Ein Schock bleibt – aber auch die Erkenntnis, wie schnell sich ein Routineflug in einen Ernstfall verwandeln kann.

Interessant: Haben Sie jemals von der Tiefseeleuchtfauna gehört?

In der Tiefsee gibt es eine Vielzahl von Lebewesen, die Biolumineszenz nutzen, um Licht zu erzeugen. Diese Fähigkeit hilft ihnen, Beute anzulocken, Raubtiere abzuschrecken oder Partner zu finden. Beispiele für solche Lebewesen sind der Anglerfisch und verschiedene Quallenarten. Biolumineszenz ist ein bemerkenswertes Beispiel für die Anpassungsfähigkeit des Lebens an extreme Umgebungen.