Der Tod ist eines geliebten Menschen und nahen Angehörigen ist eine sehr schmerzhafte Erfahrung, die tiefe Trauer birgt. Es ist eine der Phasen im Leben, auf die Sie nie vollständig vorbereitet sein können. Für Katie Diaz war es nicht leicht, den Verlust eines Elternteils zu betrauern.
Ein paar Monate nach dem Tod ihres Vaters vermied sie alles, was sie an ihn erinnern könnte. Sie besuchte das Haus des Vaters nicht und löschte auch seine Telefonnummer. Es dauerte ein Jahrzehnt, bis sie endlich alles durchwühlte, was er zurückgelassen hatte und in einem längst vergessenen Hemd des Vaters einen „Schatz“ fand. Lesen Sie hier selbst ihre Geschichte.
1. schwerer Verlust
Katie machte ihre Leidenschaft zum Beruf. Sie liebte Kinder. Also entschied sie sich, Kinderheilkunde zu studieren.
Katie Diez, eine pädiatrische Ergotherapeutin, lebt, um anderen zu helfen. Sie ist ein leuchtendes Licht in einem Meer aus funkelnden Glühbirnen und verbreitet ihre Lebensfreude an jeden Menschen, den sie trifft. „Meine Tasse ist voll“, sagte sie 2020. Doch das war nicht immer so. Wir können uns nur schwer vorstellen, dass es einen Zeitpunkt gab, an dem ihr breites Lächeln große Schmerzen verbarg.
Katie verlor 2006 ihren Vater an Krebs. Sie war zerschmettert und konnte sich nicht überwinden, seine Kleider loszuwerden. Sie behielt die Kleidung des Vaters, obwohl sie sie traurig machte.
2. Kleidung ist ein sehr persönlicher Teil des Menschen
Katie wusste, dass der Tag kommen würde, an dem sie stark genug sein würde, die Kleider ihres verstorbenen Vaters zu durchsuchen. Also bewahrte sie kostbar auf, bis dieser Tag kam.
Die Kleidung eines Menschen ist ein sehr persönlicher Teil von ihm, die den Geruch annimmt, den persönlichen Geschmack widerspiegelt und auch persönliche Gegenstände enthalten kann.
Katie wusste, dass sie nicht alles behalten konnte, was einst ihm gehörte. Also packte sie ein paar Poloshirts und elegante Klamotten weg und versprach sich, sie sich anzusehen, wenn sie fertig war. Sie behielt einiges an Kleidung und erinnerte sich gern daran, wie schick ihr Vater darin aussah.
3. die Zeit heilt Wunden
Man sagt, dass Zeit alle Wunden heilt. Jeder Mensch hat sei eigenes Tempo den Verlust eines wichtigen Menschens zu überwinden. Ohne es zu merken, verging die Zeit und aus Katies kleiner Tochter wurde ein Teenager. Und doch konnte Katie die Schachtel mit den Hemden des Vaters immer noch nicht öffnen.
Es war, als ob der Behälter ihren Geist enthielte und sie ihn nicht herauslassen konnte. Sie war einfach noch nicht fertig, aber 2016 änderte sich etwas. Es war viel Zeit vergangen und sie war endlich bereit, die Kleiderkiste zu öffnen. Ein besonderer Moment entstand beim Anblick der Kleider des verstorbenen Vaters.
4. schöne Idee dem Vater zu gedenken
Die Zeit vergeht wie im Flug, wenn wir beschäftigt und von guten Menschen umgeben sind. Dies war bei Katie der Fall, sie widmete ihre ganze Zeit ihrer Arbeit und ihrer geliebten Tochter.
Im Jahr 2016 jährte sich der Tod von Katies Vater zum 10. Mal, und sie wollte ihm zu Ehren etwas Besonderes tun. Nach einigen Überlegungen beschloss Katie, die Poloshirts ihres Vaters zu verwenden, um Steppdecken für ihre Mutter und ihre Geschwister zu machen. Sie wollte die Kleidung des Vaters sozusagen upcyclen und somit erhalten. Es war eine schöne Art, ihrem Vater zu gedenken und ihren Angehörigen ein wunderbares Geschenk zu machen.
5. Los geht’s
Wir alle haben unterschiedliche Möglichkeiten, unserer Verstorbenen zu gedenken. Viele Jahre nach dem Tod ihres Vaters hatte sie einen sehr originellen Weg gefunden, aber würde sie es alleine schaffen?
Es war die perfekte Gelegenheit für Katie, den Besitztümern ihres lieben verstorbenen Vaters neues Leben einzuhauchen.
Eine Möglichkeit für sein Gedächtnis, eine neue physische Form anzunehmen. Es war eine schöne Idee … Jedoch hatte Katie nicht viel Näh- oder Bastelerfahrung. Dennoch hatte sie eine Entscheidung getroffen und sie war fest entschlossen, sie auf jeden Fall durchzuziehen. Sie begann damit, die Hemden zu bügeln, was sie sehr emotional machte. Die Kleidung roch auch nach so langer Zeit noch nach dem Vater.
6. alte Erinnerungen und Emotionen wurden wach
Während sie jedes Hemd bügelte, kamen unzählige Erinnerungen an die Zeit, die sie mit ihrem Vater verbracht hatte, hervor. Jedes Kleidungsstück weckte eine neue Erinnerung, von der sie einige schon vergessen hatte.
Bei der akribischen Untersuchung des Stoffes jedes Hemdes fand Katie verschiedene Elemente, die seit unzähligen Jahren in den Stoff gefaltet waren.
Es gab alte Essenskrümel, Fusseln und sogar einen Aufkleber, den Katies Tochter auf das Hemd ihres Opas geklebt hatte. Es erwärmte Katies Herz mitsamt verschiedenster Erinnerungen und Emotionen. Aber Katie fand am Hemd ihres Vaters noch etwas anderes, das ihr ins Auge fiel. Sind Sie gespannt, was es war?
7. ein Samen als Neubeginn
Katie hatte die Kleidung ihres Vaters bewusst nicht gewaschen, weil sie wollte, dass sie seinen Duft für immer behält. Außer den Hemden, die sie hatte, wollte sie auch seinen Geruch bewahren.
An einem Hemd ihres Vaters war ein 10 Jahre alter knuspriger Tomatensamen befestigt. Katie lächelte, als sie den Samen zunächst als ein weiteres Symbol für die Persönlichkeit ihres verstorbenen Vaters sah … bis sie einen zweiten entdeckte. Der zweite Samen löste in Katie etwas aus und veranlasste sie, ihn zu pflanzen. Obwohl sie in der Landwirtschaft nicht die Beste war, hatte Katie von ihrem Vater ein wenig über die Gartenarbeit gelernt.
8. mit Liebe gedeihen
Es war zweifellos das beste Geschenk, das ihr Vater ihr hinterlassen hatte, die Gartenarbeit. Es war ein außergewöhnlicher Moment, den sie mit ihrem Vater geteilt hatte und sie war bereit, in Erinnerung an ihn mit der Tradition Schritt zu halten.
„Ein paar Tage später tauchte ein kleiner grüner Spross auf“, sagte Katie. Sie kümmerte sich um den kleinen Samen, gab ihm viel Wasser und Dünger und kaufte sogar ein „Growlight“ für den Setzling. Nach ein paar Monaten geschah etwas Magisches. „Ich habe in unserer Waschküche eine 3 Meter hohe Tomatenpflanze angebaut“, schwärmte Katie. Es ist ihr gelungen! Ein an der Kleidung des Vaters haftender Samen bewirkte durch Katies Liebe wundersames.
9. neues Leben, neue Ideen
Katie genoss es, mit ihrem verstorbenen Vater im Garten zu arbeiten. Es war ein großartiger Moment für den Vater und die Tochter, sich zu verbinden. Aber ihre Pflanze ermutigte sie noch mehr. Das Ergebnis war viel zufriedenstellender, als sie erwartet hatte.
Ihre neue gekeimte Tomate ermutigte sie, Samensparerin zu werden. Katie fermentierte, trocknete und legte neue Samen weg, mit der Absicht, im folgenden Jahr eine weitere Tomatenpflanze außerhalb ihres Hauses anzubauen. Der Welt neues Leben einzuhauchen war für Katie so aufregend, dass sie eine andere Idee hatte. Die Idee kam ihr, als sie die Samen sah, die ihr Vater ihr hinterlassen hatte.
10. Freude teilen – ein Samen als optimistischer Neubeginn
Katie hatte so viel Spaß beim Pflanzen dieser Samen, dass sie die Idee hatte, sie mit anderen zu teilen. Sie wollte dieses erstaunliche Gefühl, das sie erlebt hatte, mit anderen teilen.
Katie begann, die konservierten Samen an Freunde zu verschenken, die ihre Familienmitglieder verloren hatten. Sie waren winzige Symbole des Lebens, auch nach dem Tod. Die Erinnerung an Katies Vater lebte in diesen Samen und sie schwor, den Optimismus weiterzuverbreiten. Dann brachte sie weitere Tomatensamen in ein Trauerlager, das von ihrem Mann, einem Therapeuten, geleitet wird, der Kindern hilft, die einen geliebten Menschen verloren haben, ihren Schmerz zu überwinden. Ein einziger Samen am Hemd des Vaters bewirkte Erstaunliches.
11. Samen als Bewältigung eines Verlustes
Katie hatte nun nur noch ein Ziel. Sie wollte Menschen helfen, die mit Trauer verbundenen Schwierigkeiten zu überwinden. Sie wollte, dass andere das Lächeln wiedererlangten, das sie selbst vor so vielen Jahren verloren hatte.
Bald erkannte Katie, dass sie eine gute Sache entdeckt hatte, also gab sie ihrem Projekt einen Namen – Comfort Seeds. Katie bringt jetzt jedes Jahr „Samen und Geschichten“ in das Trauerlager. Darüber hinaus schickt sie Tomatensamen an Freunde und Fremde, um die Hinterbliebenen zu trösten. Gärtnern war ein Geschenk ihres Vaters und sie möchte es der Reihe nach weitergeben. Die Tradition des Vaters lebte nun in Katie weiter, die diese wiederum verbreitete.
12. viele gute Ideen folgten
Katie war von dieser Erfahrung sehr inspiriert. Dies veranlasste sie zu anderen Ideen. Gärtnern war nur der Anfang und nur ein winziger Teil dessen, was sie teilen wollte.
Die erste Idee hatte einen großen positiven Einfluss auf viele Menschen und Katie wollte sie weiterentwickeln, also begann sie, ein Kinderbuch zu schreiben. Kinder sind viel verletzlicher als Erwachsene und haben es schwerer als Erwachsene, mit Trauer umzugehen. Das Buch, das Ende 2020 noch in Arbeit ist, wird von der Oregon-Illustratorin Manda Severin, einer ehemaligen Psychologin, illustriert.
Möge Katie noch viele weitere Ideen haben. Ihr Vater hinterließ Großartiges und nicht nur einen alten angeklebten Samen am Hemd.