
Während die politische Bühne in Berlin wankte, lief in den Ministerien weiter das Stylingprogramm – bezahlt vom Steuerzahler. Neue Zahlen belegen nun, wie intensiv insbesondere in den letzten Monaten der Ampel-Koalition noch einmal nachgepudert wurde.
Ob Make-up für Interviews, Haarspray vor Gipfeltreffen oder Puder für TV-Auftritte: Die Regierung legte sichtbar Wert auf äußere Präsentation. Doch mit dem politischen Zerfall der Koalition drängt sich nun die Frage auf: War das noch notwendig – oder längst überzogen? Ein Blick auf die aktuellen Styling-Kosten der Ampel sorgt jedenfalls für Diskussionen.
1. Schminke bis zum letzten Amtstag

Trotz des bereits absehbaren Endes der Koalition flossen auch zu Beginn des Jahres 2025 erneut tausende Euro in das Styling der Regierung. Zwischen Januar und März wurden laut einer Antwort der Bundesregierung insgesamt 49.646 Euro für Visagistenleistungen ausgegeben – zusätzlich zu den über 538.000 Euro seit 2022.
Diese Zahlen beinhalten keine weiteren Ausgaben für Frisuren, Kleidung oder Fotografen. In Summe ergibt das 588.405 Euro Styling-Kosten für die Ampel. Die Beträge wurden aus den Etats der jeweiligen Ministerien gedeckt, betroffen waren also nicht nur Spitzenpolitiker, sondern auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei öffentlichen Auftritten.
2. Wer ließ sich was kosten?

Besonders tief in den Schminktopf griff Ex-Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne): Allein im ersten Quartal 2025 wurden für ihren Look 20.849 Euro fällig – rechnerisch 248 Euro pro Tag. Auch Altkanzler Olaf Scholz ließ sich das Finish fürs TV mit 13.015 Euro vergüten.
Weitere Posten entfielen auf Lisa Paus (4287 €), Nancy Faeser (3737 €) und Steffi Lemke (3554 €). Selbst Arbeitsminister Hubertus Heil (1607 €) und Robert Habeck (598 €) waren auf der Rechnung. Damit wurde jeder Auftritt professionell vorbereitet – die Frage ist nur: War es das wert?
3. Kritik an späten Ausgaben

AfD-Vize Stephan Brandner übte scharfe Kritik: „Selbst in den letzten Monaten ihrer Amtszeit scheute sich die Ampel nicht, tief in die Tasche der Steuerzahler zu greifen, um sich ‚hübsch‘ zu machen.“ Besonders empört zeigte er sich über das Auswärtige Amt – dort sei die Höhe der Ausgaben eine „Frechheit gegenüber redlichen Arbeitern“.
Auch in sozialen Netzwerken wird über die Summe diskutiert. Während Befürworter auf mediale Erwartungen und Repräsentationspflichten hinweisen, sprechen Kritiker von Eitelkeit auf Staatskosten. Der Zeitpunkt – nach Zerfall der Ampel – macht die Debatte besonders brisant.
4. Regierung verteidigt sich – mit Einschränkungen

Die Bundesregierung betont, dass das Styling nicht nur den Ministern, sondern auch dem Ministerium als Institution zugutekam – etwa bei Pressekonferenzen oder Repräsentationsterminen. Ein Kriterium, das in der Verwaltung als legitim gilt.
Doch: Die Rechnung des Auswärtigen Amts endete offiziell im April 2024 – was im Rest des Jahres geschah, bleibt undokumentiert. Transparenzlücken und offene Fragen zu weiteren Kosten für Frisur, Kleidung und Fotografie sorgen für zusätzliche Kritik. Ob sich das Vertrauen der Wähler damit aufpolieren lässt, bleibt fraglich.