Ein November, der nach T-Shirt und Eiscafé ruft: Deutschland steht vor einem „Somvember“, der die herbstliche Tristesse kurzerhand vertreibt.
Wärmewelle im Anmarsch

Ein turbulenter Oktober knüpft nahtlos an: Schon zum Reformationstag treibt eine kräftige Südwestströmung Luft aus Südwesteuropa zu uns und hebt die Temperaturen vielerorts auf sommerliche 20 Grad – im Südwesten können sogar 22 Grad erreicht werden.
Meteorologen betonen, dass diese Werte rund zehn Grad über dem klimatologischen Mittel liegen. Für den Novemberstart heißt das: Frühling statt Nebelgrau – und die dicken Jacken dürfen vorerst im Schrank bleiben.
Weiter geht’s mit der Frage, wer vom Mini-Sommer am meisten profitiert …
Südwestwind als natürliche Wärmepumpe

Der wärmende Luftstrom entsteht, weil ein Orkantief bei den Britischen Inseln wie ein riesiger Blasebalg subtropische Luft nach Mitteleuropa saugt.
Diese subtropische Warmluft transportiert nicht nur milde Temperaturen, sondern oft auch Saharastaubpartikel, die den Himmel milchig färben und Sonnenuntergänge spektakulär orange leuchten lassen.
Doch wo klettert das Thermometer nun am höchsten?
Heiße Spots zwischen Oberrhein und Neckar

Entlang des Oberrheins – von Basel bis Frankfurt – sind bis zu 22 Grad realistisch; auch Stuttgart, Heidelberg und Mannheim stehen auf der Favoritenliste für Rekordwerte.
Selbst der Norden bleibt nicht außen vor: In Hamburg und Bremen sollen ungewöhnliche 16 Grad möglich sein, was für kurze Ärmel mehr als genügt.
Doch was bedeutet das für unseren Alltag und die Energie-Bilanz?
Sommerfeeling im grauen Kalenderblatt

Die Warmphase lässt Biergärten und Straßencafés unerwartet aufleben, während Heizungen bundesweit noch eine Pause einlegen können – ein spürbarer Entlastungseffekt auf viele Haushaltskassen.
Gleichzeitig warnen Allergologen vor einer neuen Pollenwelle: Die milde Luft verlängert die Saison von Ambrosia & Co. und kann empfindlichen Nasen das Leben schwer machen.
Doch ist dieser Warm-Bonus nur ein kurzer Wetter-Laune – oder steckt mehr dahinter?
Klimaforscher schlagen leise Alarm

Langfrist-Modelle zeigen für den gesamten November eine positive Temperaturabweichung von bis zu 3,7 Grad – ein weiterer Mosaikstein im Bild des sich beschleunigenden Klimawandels.
Solche „Sommertage im Spätherbst“ könnten in Zukunft regelmäßiger auftreten und das ökologische Gleichgewicht von Flora und Fauna nachhaltig verschieben, warnen Experten.
Spannung bleibt: Wann kippt das Wetter zurück in den Wintermodus?
Showdown-Frage: Kältesturz oder Verlängerung?

Aktuelle Ensemble-Modelle lassen den milden Trend mindestens bis zur Monatsmitte laufen; erst dann könnte eine Atlantikfront das Thermometer abstürzen lassen.
Bis dahin heißt es: Sonnenbrille statt Wollmütze – doch wer weiß, ob der finale Akt nicht doch mit einem plötzlichen Wintergruß endet. Die Antwort darauf liefert uns – passenderweise – der Himmel in den kommenden Tagen.
