Schilddrüsenerkrankungen: Symptome und Anzeichen von Über- und Unterfunktion

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Die Schilddrüse ist ein kleines, aber sehr wichtiges Organ, das den Stoffwechsel steuert und zahlreiche Körperfunktionen beeinflusst. Wenn sie nicht richtig funktioniert, können entweder eine Überfunktion (Hyperthyreose) oder eine Unterfunktion (Hypothyreose) auftreten. Diese Störungen äußern sich oft in unspezifischen Symptomen, die nicht sofort auf eine Schilddrüsenproblematik hinweisen.

Zu den häufigsten Beschwerden zählen Gewichtsveränderungen, Müdigkeit, Schlafprobleme und Stimmungsschwankungen. Im Folgenden werden typische Anzeichen für eine Schilddrüsenfehlfunktion sowie Behandlungsmöglichkeiten erläutert, um betroffenen Menschen zu helfen, rechtzeitig die richtige medizinische Unterstützung zu finden und die Lebensqualität zu verbessern.

1. Plötzliche Gewichtsveränderungen

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Gewichtsveränderungen sind eines der ersten und häufigsten Anzeichen einer Schilddrüsenfehlfunktion. Bei einer Überfunktion ist der Stoffwechsel beschleunigt, was zu ungewolltem Gewichtsverlust führen kann, auch wenn sich an der Ernährungsweise nichts geändert hat. Andererseits sorgt eine Unterfunktion für einen verlangsamten Stoffwechsel, sodass der Körper weniger Kalorien verbrennt.

Das Resultat ist eine ungewollte Zunahme des Körpergewichts, selbst ohne eine Veränderung in den Essgewohnheiten. Diese Symptome können leicht mit anderen Gesundheitsproblemen verwechselt werden. Es ist wichtig, eine ärztliche Untersuchung durchführen zu lassen, um eine klare Diagnose zu erhalten und gegebenenfalls eine passende Behandlung zu beginnen.

2. Ständige Müdigkeit und Energielosigkeit

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Müdigkeit und Energielosigkeit gehören zu den häufigsten Symptomen einer Schilddrüsenstörung. Menschen mit einer Unterfunktion fühlen sich oft chronisch erschöpft, da die Schilddrüse nicht genug Hormone produziert, um den Energiehaushalt des Körpers ausreichend zu unterstützen. Dies führt zu ständiger Müdigkeit und einem Gefühl der Erschöpfung, selbst nach ausreichendem Schlaf.

Eine Überfunktion kann ebenfalls zu Müdigkeit führen, da der Körper ständig überlastet ist und nicht zur Ruhe kommt. Schlafprobleme und Unruhe verstärken die Symptome. Wer solche Beschwerden regelmäßig verspürt, sollte eine ärztliche Untersuchung anstreben, um die Ursache herauszufinden und geeignete Behandlungsoptionen zu besprechen.

3. Innere Unruhe und Schlafprobleme

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Innere Unruhe und Schlafprobleme sind ebenfalls Anzeichen für eine Schilddrüsenstörung. Menschen mit einer Überfunktion haben oft das Gefühl, unter Strom zu stehen, was zu Nervosität, Konzentrationsproblemen und Schlaflosigkeit führen kann. Sie haben Schwierigkeiten, den Körper herunterzufahren, was zu unruhigen Nächten führt.

Im Gegensatz dazu können Menschen mit einer Unterfunktion sich oft unmotiviert und benommen fühlen, was ebenfalls zu Schlafproblemen führt. Der Körper fühlt sich erschöpft, aber die Schlafqualität bleibt schlecht. In beiden Fällen ist es wichtig, die Schilddrüse zu überprüfen, da die Behandlung die Lebensqualität erheblich verbessern kann, wenn die Funktion des Organs wiederhergestellt wird.

4. Haarausfall und trockene Haut

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Bei einer Unterfunktion der Schilddrüse kann der Stoffwechsel verlangsamt werden, was die Durchblutung der Haut und die Nährstoffversorgung beeinträchtigt. Dies führt häufig zu trockener Haut, die sich schuppig anfühlt und zu Haarausfall. Die Haare können dünn und brüchig werden, und der Wachstumszyklus verlangsamt sich.

Auf der anderen Seite kann eine Überfunktion zu feinerem Haar führen, das schneller nachwächst. Die Haut kann jedoch auch trocken oder fettig werden. Diese Symptome sind häufig Indikatoren einer Schilddrüsenfehlfunktion und sollten ärztlich abgeklärt werden, um die genaue Ursache festzustellen und eine gezielte Behandlung zu beginnen.

5. Kälte- oder Hitzeempfindlichkeit

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Eine weitere häufige Beschwerde bei einer Schilddrüsenfehlfunktion ist die Empfindlichkeit gegenüber Temperatur. Menschen mit einer Unterfunktion fühlen sich oft ständig kalt, weil der Körper weniger Wärme produziert. In solchen Fällen sind die betroffenen Personen besonders anfällig für Kälte und frieren auch bei gemäßigten Temperaturen.

Bei einer Überfunktion hingegen produziert der Körper zu viel Wärme, was zu Hitzewallungen und übermäßigem Schwitzen führt. Die Temperaturregulation des Körpers ist gestört, was das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen kann. Diese Symptome sollten ebenfalls ärztlich untersucht und behandelt werden, um die Schilddrüsenfunktion wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

6. Herzrasen oder verlangsamter Herzschlag

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Die Schilddrüse beeinflusst den Herzrhythmus und den Blutdruck. Bei einer Überfunktion kann es zu Herzrasen oder Herzrhythmusstörungen kommen. Der Herzschlag beschleunigt sich, auch ohne körperliche Anstrengung. In einigen Fällen kann der Herzschlag sogar unregelmäßig werden. Im Gegensatz dazu verlangsamt sich bei einer Unterfunktion der Herzschlag, was zu niedrigem Blutdruck und Schwindel führen kann.

Eine verringerte Herzfrequenz sorgt für das Gefühl der Erschöpfung und kann auch das Kreislaufsystem belasten. Bei auffälligen Symptomen im Bereich des Herz-Kreislaufsystems sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden, um die Schilddrüsenfunktion zu überprüfen und geeignete Behandlungen zu beginnen.

7. Stimmungsschwankungen und Depressionen

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Schilddrüsenhormone haben eine direkte Wirkung auf die psychische Gesundheit. Bei einer Unterfunktion erleben viele Betroffene Symptome wie Depressionen, Antriebslosigkeit und emotionale Erschöpfung. Sie fühlen sich oft leer und ohne Motivation. Bei einer Überfunktion können hingegen Reizbarkeit, Nervosität und Angstzustände auftreten.

Diese Symptome sind oft schwer zu erkennen und werden oft mit anderen psychischen Erkrankungen verwechselt. Es ist wichtig, auf die Schilddrüsenhormone zu testen, um die Ursache zu bestimmen. Eine gezielte Behandlung kann helfen, sowohl die mentale Gesundheit zu stabilisieren als auch das Wohlbefinden zu fördern.

8. Verdauungsprobleme

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Die Schilddrüse hat auch Einfluss auf die Verdauung. Bei einer Unterfunktion wird der Stoffwechsel langsamer, was zu Verstopfung, Völlegefühl und Blähungen führen kann. Der Darm arbeitet nicht mehr effizient, und die Nährstoffaufnahme wird beeinträchtigt. Bei einer Überfunktion hingegen kommt es zu einer beschleunigten Verdauung, die zu Durchfall führen kann.

Der Körper verarbeitet Nahrungsmittel zu schnell, was ebenfalls die Nährstoffaufnahme stört. Beide Zustände können zu gesundheitlichen Problemen führen. Wer Veränderungen in der Verdauung bemerkt, sollte die Schilddrüse auf ihre Funktion überprüfen lassen, um die Ursache zu klären und geeignete Behandlungsmöglichkeiten zu finden.

9. Muskel- und Gelenkschmerzen

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Viele Menschen mit Schilddrüsenproblemen erleben Muskelschmerzen, Krämpfe oder steife Gelenke. Eine Unterfunktion kann zu einem Muskelschwund führen, da der Körper weniger Energie produziert. Dies führt zu einer verringerten Muskelkraft und Schmerzen. Die Gelenke fühlen sich oft steif an. Auf der anderen Seite kann eine Überfunktion Muskelzittern und unkontrollierte Bewegungen verursachen.

Diese Symptome werden häufig auf das Alter geschoben, aber sie könnten in Wirklichkeit durch eine Schilddrüsenfehlfunktion bedingt sein. Wenn solche Beschwerden regelmäßig auftreten, sollte man die Schilddrüsenwerte überprüfen lassen, um eine genaue Diagnose und Behandlung zu erhalten, die auf die spezifische Fehlfunktion abzielt.

10. Diagnose und Behandlung

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Die Diagnose einer Schilddrüsenfehlfunktion wird in der Regel durch einen Bluttest gestellt, bei dem die Werte der Hormone TSH, T3 und T4 überprüft werden. Diese Werte geben Aufschluss darüber, ob eine Unterfunktion oder Überfunktion vorliegt. Bei einer Unterfunktion erfolgt die Behandlung meist mit synthetischen Schilddrüsenhormonen wie L-Thyroxin.

Bei einer Überfunktion kommen Medikamente, eine Radiojodtherapie oder in manchen Fällen eine Operation in Betracht. Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung können unterstützend wirken. Es ist wichtig, Symptome frühzeitig zu erkennen und ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, um die Gesundheit zu schützen und zu stabilisieren.

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