Kinderstar Mara Wilson – Warum sie Hollywood den Rücken kehrte

Bild: IMAGO / Avalon.red

In den frühen 1990er Jahren wurde Mara Wilson durch ihre Rollen in „Mrs. Doubtfire“ und „Das Wunder von Manhattan“ weltbekannt. Als Kinderstar schien sie eine glänzende Karriere vor sich zu haben, doch mit zunehmendem Alter verlor sie den „süßen“ Charme und verschwand aus Hollywood. Heute erklärt sie: „Hollywood hat mich ausgelaugt. Wenn du nicht mehr süß oder hübsch bist, bist du wertlos.“ Am 24. Juli feierte sie ihren 37. Geburtstag.

1993 gewann die fünfjährige Mara Wilson die Herzen von Millionen Fans als jüngstes Kind von Robin Williams in „Mrs. Doubtfire„. Zuvor hatte die Kalifornierin in Werbespots mitgewirkt, bevor sie die Gelegenheit bekam, eine bedeutende Rolle in einer der erfolgreichsten Komödien der Hollywoodgeschichte zu spielen.

1. Vom Kinderstar zur Symbolfigur der 90er

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Bild: IMAGO / Cinema Publishers Collection

„Meine Eltern waren stolz auf mich, aber sie sorgten dafür, dass ich auf dem Boden blieb. Wenn ich jemals sagte: ‚Ich bin der Größte!‘, erinnerte mich meine Mutter daran: ‚Du bist nur eine Schauspielerin. Du bist nur ein Kind’“, erzählt die mittlerweile 37-jährige Mara Wilson.

Nach ihrem Debüt auf der Leinwand erhielt sie 1994 die Rolle der Susan Walker – die gleiche Rolle, die Natalie Wood 1947 spielte – in Das Wunder von Manhattan. Diese Rolle machte sie landesweit bekannt und ebnete ihren Weg für weitere erfolgreiche Filmprojekte. Für viele Zuschauer wurde sie zu einem Symbol für Unschuld und Herzenswärme, ein Image, das bis heute bestehen bleibt.

2. The siblings from ‘MRS DOUBTFIRE’ have reunited over 30 years after the film’s release

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Bild: IMAGO / United Archives

In einem Essay für den Guardian beschreibt Mara Wilson ihr Vorsprechen: „Ich las meinen Text vor und erzählte dem Produktionsteam, dass ich nicht an den Weihnachtsmann glaube.“ In Anspielung auf die Oscar-gekrönte Schauspielerin, die ihre Mutter in Mrs. Doubtfire spielte, fügte sie hinzu: „Aber an die Zahnfee habe ich geglaubt, und ich hatte meinen Zahn nach Sally Field benannt.“

Diese Anekdote zeigt nicht nur ihre kindliche Ehrlichkeit, sondern auch die humorvolle Art, mit der sie als Kind an die Fantasie glaubte und gleichzeitig die Schauspieler respektierte, mit denen sie arbeitete. Es verdeutlicht auch ihren frühen Einstieg ins Filmgeschäft und wie sie die Welt der Erwachsenen mit kindlicher Unbekümmertheit betrachtete.

3. „Am wenigsten glücklich“

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Bild: IMAGO / Everett Collection

Anschließend spielte Mara Wilson 1996 in dem Film Matilda mit, zusammen mit Danny DeVito und seiner damaligen Ehefrau Rhea Perlman. Im selben Jahr verlor ihre Mutter Suzie ihren Kampf gegen Brustkrebs. „Ich wusste nicht wirklich, wer ich war… Es gab das Mädchen, das ich vorher war, und das Mädchen, das ich danach wurde. Sie war wie eine allgegenwärtige Präsenz in meinem Leben“, beschreibt Wilson die tiefe Trauer nach dem Verlust ihrer Mutter.

Sie ergänzt: „Es fühlte sich einfach überwältigend an. Die meiste Zeit wollte ich nur ein normales Kind sein, vor allem nach dem Tod meiner Mutter.“ Das junge Mädchen war erschöpft, und obwohl sie „sehr berühmt“ war, sagt sie, „war sie am unglücklichsten.“

4. Weihnachtsfilme

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Bild: IMAGO / United Archives

Als Mara Wilson 11 Jahre alt war, übernahm sie im Jahr 2000 ihre letzte bedeutende Rolle im Fantasy-Abenteuerfilm „Thomas, die fantastische Lokomotive“. Schon damals empfand sie Widerwillen gegenüber der Rolle. „Die Figuren waren einfach zu jung“, erzählt sie im Interview mit dem Guardian. „Mit 11 hatte ich eine intuitive Reaktion auf das Drehbuch. Es war mir zu kindlich.“

Sie beschreibt ihre Gefühle als Mischung aus Ablehnung und Unbehagen, da sie sich selbst als zu erwachsen für solche Rollen sah. Dieser innere Konflikt prägte letztlich ihre Entscheidung, sich allmählich aus der Schauspielwelt zurückzuziehen und sich anderen Wegen zu widmen.

5. Mara Wilson – „Erschöpft und ausgebrannt“

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Bild: IMAGO / Newscom / AdMedia

Aber ihr Rückzug aus Hollywood war nicht allein ihre Entscheidung. Als junge Teenagerin, die die Pubertät durchlief und nicht mehr in das „niedliche“ Schema passte, erhielt Wilson keine Rollenangebote mehr. Sie beschrieb sich als „ein weiteres ungewöhnliches, nerdiges, lautes Mädchen mit schiefen Zähnen und unbändigem Haar, dessen BH-Träger ständig sichtbar war“. Mit 13 hatte sie seit Jahren niemand mehr als „süß“ bezeichnet oder ihr Aussehen positiv kommentiert.

In dieser Zeit kämpfte Wilson mit dem Druck des Ruhms und den Herausforderungen des Erwachsenwerdens – und das alles im Rampenlicht. Die Veränderung ihres Images und die Ablehnung trafen sie tief. „Hollywood vermittelt, dass du keinen Wert mehr hast, wenn du nicht mehr süß bist. Auch wenn ich mich ausgebrannt fühlte, war es schmerzhaft, das Gefühl der Ablehnung zu erleben.“

6. Mara Wilson als Schriftstellerin

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Bild: IMAGO / Newscom / AdMedia

Wilson, die heute als Schriftstellerin tätig ist, veröffentlichte 2016 ihr erstes Buch „Where Am I Now? True Stories of Girlhood and Accidental Fame“. Darin beschreibt sie ihre Erfahrungen als Kinderstar, die von Lektionen am Set von Melrose Place bis hin zur Erkenntnis reichen, dass sie im Teenageralter für Hollywood nicht mehr „süß“ genug war. Die Essays schildern ihren Weg vom zufälligen Ruhm zu einer bescheidenen, aber glücklichen Unbekanntheit.

Wilson schrieb auch die Memoiren „Good Girls Don’t“, in denen sie ihr Leben als Kinderschauspielerin reflektiert, die stets unter Druck stand, Erwartungen zu erfüllen. „Das Niedlich sein hat mich unglücklich gemacht“, schreibt sie in ihrem Essay für den Guardian, „Ich dachte, ich würde die Schauspielerei beenden, nicht dass sie mich aufgibt.“

7. Fazit

Bild: IMAGO / Starface

Mara Wilson, bekannt aus Matilda und Mrs. Doubtfire, entschied sich, Hollywood frühzeitig zu verlassen. Der immense Druck, der auf Kinderstars lastet, sowie die kritischen Erwartungen an ihr Aussehen und ihre Leistungen, führten zu ihrer Entscheidung. Persönliche Schicksalsschläge, wie der Tod ihrer Mutter, verstärkten ihren Wunsch, aus dem Rampenlicht zu treten.

Heute ist Wilson als Autorin und Aktivistin tätig und setzt sich für mentale Gesundheit und den Schutz junger Schauspieler ein. Sie zeigt, dass es möglich ist, nach dem Ende einer Kinderstar-Karriere ein erfülltes Leben zu führen. Ihre Geschichte inspiriert, den eigenen Weg zu gehen und den Wert des Selbstschutzes zu erkennen.

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