Kinder kriegen damals – Wie liefen Geburten in der Vergangenheit ab?

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Du denkst, dass eine Geburt eine sture Abfolge ist, die seit jeher gleich war? Wir überzeugen dich vom Gegenteil und zeigen dir Praktiken, die heute nicht mehr existieren, aber vom historischen Standpunkt trotzdem interessant sind. Die nachfolgenden Bilder werden beweisen, dass eine Schwangerschaft viel mehr ist als ein neunmonatiges Warten auf das Kind, bis es schließlich in der Entbindungsstation zur Welt kommt.

Die Geschichte gibt uns interessante Einblicke in gesellschaftliche Strukturen der damaligen Zeit und führt uns vor Augen, wie sich die Geburt im Wandelt der Zeit verändert hat. Während damals Frauen bereits in jungen Jahren schwanger wurden, ist es heute gesellschaftlich bedenkenlos auch ein Kind mit 57 Jahren zu kriegen, wie eine Weltrekordhalterin bewiesen hat.

1. Skurrile Verhütungsmethoden der Vergangenheit

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Es ist heutzutage ganz normal mit dem Kondom zu verhüten oder mit der Anti-Babypille. Verhütungsmethoden haben das gesellschaftliche Leben fundamental verändert und die Geburtenkontrolle hat sich in der Westlichen Welt etabliert. Das erste Kondom gab es bereits im Jahre 1880. Doch abseits davon gab es weitere, für heutige Verhältnisse, skurrile Verhütungsmethoden.

Anfang des 20. Jahrhunderts gab es sogenannte Verhütungskappen, die zusammen mit einem Schwamm oder Zwerchfell verkauft wurden. Dabei war die Verhütungskappe mit einer Schnur versehen, um es nach dem Geschlechtsakt wieder herauszuziehen. Heutzutage gibt es modernere Methoden, bzw. Verhütungskappen, die fest fixiert sind.

Jedenfalls waren die damaligen Verhütungskappen noch ziemlich umständlich und bestimmt nicht immer angenehm für die Damenwelt.

2. Eine königliche Geburt im Jahre 1926

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Kaum eine Geburt prägt ein Land, so wie die Geburt einer königlichen Familie. Queen Elisabeth II. ist heute nicht mehr wegzudenken aus dem gesellschaftlichen Leben in England. Ihre Geburt war bedeutend und prägend für ein ganzes Nation.

Königin Elisabeth II. erblickte im Jahre 1926 das Licht der Welt. Ihre Mutter war Herzogin von York, auch unter dem Namen Elizabeth Bowes-Lyon bekannt.

Im Jahre 1952 wurde Queen Elisabeth II. offiziell die Königin vom Vereinigten Königreich. Bis heute genießt die Queen ein hohes gesellschaftliches Ansehen und tritt zutage bei wichtigen gesellschaftlichen und politischen Fragen. Die Faszination will von ihr nicht ablassen und es ist wahrlich verblüffend, wie eine einzige Geburt eine ganze Nation prägen kann.

3. Traurige Geschichte einer Geburt: Der Tod der Künstlerin Dora Pejacevic

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Dora Pjeacevic war eine talentierte Komponistin, die damals in München lebte und in Slawonien aufgewachsen ist. Als Kind künstlerischer Eltern erhielt sie eine erstklassige musikalische Ausbildung. Die Werke von ihr wurden in Europa publiziert als auch in ihrer Heimat.

Doch leider geht ihr Werdegang mit einem Schicksalsschlag einher. Denn die angesehene Musikerin verstarb, infolge einer Komplikation, während sie ein Kind gebar. Sie starb im Jahre 1923 im Alter von 37 Jahren.

Auch wenn die heutige Weltrekordhalterin im Alter von 57 Jahren ein Kind gebar, so galt das Alter von 37 Jahren von Dora Pjeacevic als kritisch zur damaligen Zeit. Die Medizin in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts war nicht so ausgereift wie heute.

4. Das Wohl der Frau zunehmend im Fokus bei der Geburt

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Historisch gesehen erging es den Frauen nicht immer gut bei Geburten. Zum einen mangels der Medizin, die rückständig war. Zum anderen lag dies am gesellschaftlichen Bild der Frau, die dafür Sorge zu tragen hatte, dass die Familie wächst.

Doch im Jahre 1928 gab es eine offizielle Vereinigung, die das Wohl der Frau in den Fokus rückte. So wurde 1928 im Vereinigten Königreich die Organisation „National Birthday Trust Fund“ gegründet, um die Bedingungen für angehende Mütter zu verbessern.

Zur damaligen Zeit war dies eine überaus mutige Aktion und ein prominentes Mitglied hat versehentlich im Radio bekannt, dass es darum geht die Schmerzen der Frau zu lindern. Dies hat für einen herben Rückschlag gesorgt.

5. Erste Gesetze zur Verbesserung der Mutterschaft und Geburt

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Ein Gesetz mit viel Signalwirkung: der Sheppard-Towner Act aus dem Jahre 1921. Es ist ein geschichtsträchtiges Gesetz, weil es die Rechte der Frau zur damaligen Zeit erheblich gestärkt hat. Der sogenannte Shepaard-Towner Act war eine finanzielle Unterstützung der Regierung, um eine Mutterschafts- und Kinderbetreuung zu ermöglichen.

Das Gesetz war erfolgreich und sogar die Kindersterblichkeit hat im Zuge der Einführung abgenommen. Durch die Betreuung konnten Frauen häufiger am gesellschaftlichen Leben partizipieren und Bildungsangebote besser in Anspruch nehmen, da sie infolge der Kinderbetreuung mehr Zeit hatten.

Unglücklicherweise wurde das Gesetz, trotz des Erfolgs, im Jahre 1929 nicht verlängert.

6. Arbeitslosenversicherung und Stabilisierung der Familien

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Die Große Depression in den USA hat das gesellschaftliche Leben der Menschen auf den Kopf gestellt und gleichermaßen das Familienleben erschwert. Im Zuge der hohen Arbeitslosigkeit wurde im Jahre 1932 die Arbeitslosenversicherung eingeführt. Diese richtete sich an Menschen, die unverschuldet in die Arbeitslosigkeit gerutscht sind.

Doch gleichzeitig hat sich nicht nur die Situation für Arbeitssuchende verbessert. Auch Frauen, die Kinder zur Welt gebracht haben, profitierten von der finanziellen Unterstützung durch die Arbeitslosenversicherung. Im Zuge dessen konnten Familien finanziell für die medizinische Versorgung der Kinder aufkommen. Zusätzlich konnten Betroffene die Unterkunft und das Essen sich finanziell leisten.

Letztlich war es eine große Erleichterung für schwangere Frauen, die eine Sorge weniger hatten in dieser geplagten Zeit.

7. Die Geburtsstunde des Schwangerschaftstests

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Was heute für uns absolut selbstverständlich erscheint, war zur damaligen Zeit ein Meilenstein für die Wissenschaft. Es handelt sich um den Schwangerschaftstest, der im Jahre 1927 entdeckt, bzw. erfunden wurde. Dank dieser Erfindung konnten Ärzte von nun an eine Schwangerschaft ermitteln, noch bevor die Periode ausblieb.

Doch wie kamen die Forscher zu den Ergebnissen? Wissenschaftler haben den Urin von schwangeren FrauenRatten injiziert, die infolge dieser Injektion paarungsfreudig wurden. Dabei wurde das Schwangerschaftshormon hCG erstmals entdeckt, sodass später erste Schwangerschaftstests durchgeführt werden konnten.

Der Urintest war somit geboren und dieser gilt bis heute als zuverlässig und hat eine Treffsicherheit von 95 %.

8. Gesundheitsvorsorge als roter Schrecken in den USA

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Es ist in der Westlichen Gesellschaft normal, dass die Regierung für eine funktionierende Gesundheitsvorsorge sorgt. Darunter fällt auch die gesetzliche Krankenversicherung. Doch die Spuren des Kalten Krieges geben bis heute Zeugnis davon, wieso die Menschen in den USA in puncto Gesundheitsvorsorge gespalten sind.

Im Jahre 1950 positionierte sich die USA zunehmend als anti-kommunistisch. Die staatlich regulierte Gesundheitsvorsorge wurde als kommunistisch abgestempelt und mit einem roten Schrecken assoziiert. Selbst Verbündete der USA haben die Gesundheitsvorsorge eingeführt, die für Familien und Geburten essenziell war.

Die USA ist bis heutezwiegespalten, wenn es um die Gesundheitsvorsorge geht. Bis auf Weiteres gibt es zudem keine gesetzlich geregelte Gesundheitsvorsorge, zum Nachteil der Geringverdiener.

9. Eine neue Zeitära: die Anti-Babypille

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Die Verhütungsmethode hat eine lange historische Tradition, doch kein Verhütungsmittel hat die Gesellschaft in solch einem Ausmaß beeinflusst, wie die Anti-Babypille im Jahre 1960. Besonders die Frau wurde selbstbestimmter und konnte mit dieser Verhütungsmethode sichergehen, ob sie schwanger werden möchte oder nicht.

Erstmalig wurde die Pille in den USA eingeführt. Ab diesem Zeitpunkt konnten Familiengezielt entscheiden, wie viele Kinder sie haben möchte, aufgrund der sicheren Verhütungsart mit der Anti-Babypille.

Es ist ein Meilenstein in der Geschichte der Verhütung und hat die westliche Gesellschaft bis zum heutigen Tag geprägt. Das Familienverständnis hat sich im Zuge dessen verändert.

10. Hohe Geburtsrate in Krisenzeiten

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Während heutzutage die Geburtenrate in der Westlichen Weltsinkt, obwohl die wirtschaftliche Lage stabil ist, gibt es auch Gegenbeispiele, die verblüffend sind. Es geht um das Jahr 1931 in den USA. Eine Zeit, wo die Wirtschaftskrise gerade ihren Höhepunkt erreicht hat.

Die Große Depression war dafür verantwortlich, dass im Jahre 1932 viele Amerikaner arbeitslos waren. 15 Millionen Menschen waren arbeitslos, was einer Arbeitslosenquote von 25 % entspricht. Kein guter Zeitpunkt zum Kinderkriegen.

Doch die Geburtenrate blieb von der Krise unbeeindruckt und hatte einen hohen Stand, ungeachtet der politischen und sozialen Verhältnisse. Viele Mütter konnten sich an die Geburt nicht erinnern, weil zur damaligen Zeit starke Beruhigungsmittel verabreicht wurden. Es wurde auch vom „Twilight Sleep“ gesprochen.

11. Ein Schritt vorwärts in puncto Frauenrechte

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Im Jahre 1978 haben Frauen einen großen Sieg errungen bei dem Kampf um Frauenrechte. Schwangere Frauen waren vor 1978 rechtlich nicht geschützt vor Diskriminierungen. Folglich kam es zum „Pregnancy Discrimination Act“ im Jahre 1978 in den USA.

Dieses Gesetz sicherte die Existenz von Frauen, die schwanger waren. Von nun an war es verboten Frauen beruflich zu benachteiligen, infolge ihrer Schwangerschaft. Somit war eine Kündigung, aufgrund einer Schwangerschaft ausgeschlossen. Zudem hatten Frauen einen Anspruch auf einen fairen Lohn, unabhängig davon, ob eine Schwangerschaft vorliegt oder nicht.

Das Gesetz hatte weitreichende Folgen für die Frauen, vor allen für Schwangere, die in einer finanzielle Notlage waren. Durch das Inkrafttreten des Gesetzes gab es einen rechtlichen Schutz vor einer Benachteiligung.