
Jeder dritte unter 40 Jähriger in der Schweiz lebt inzwischen in akuter finanzieller Anspannung – trotz eines der weltweit höchsten Lohnniveaus. Eine aktuelle Deloitte–Studie zeigt: Gen Z und Millennials kämpfen zunehmend mit steigenden Lebenshaltungskosten, verlieren Hoffnung auf Wohneigentum und sorgen sich vor der Altersarmut.
Im folgenden Überblick werden die Hintergründe beleuchtet, strukturiert in sechs Themenfelder, die ihren Alltag und ihre Zukunftsperspektiven prägen – mit einer überraschenden, aber richtungsweisenden Erkenntnis gegen Schluss.
1. Lebenshaltungskosten als Hauptsorge

Für junge Schweizer steht der Alltagspreisdruck klar im Zentrum: 30 % der Gen Z und 33 % der Millennials nennen Lebenshaltung als ihre grösste Angst – vor Themen wie Klima oder Gesundheit. Haupttreiber sind Mieten, Krankenkasse und Lebensmittel.
Diese Ausgaben steigen kontinuierlich – und belasten den monatlichen Spielraum massiv. Weil die Schweiz eines der teuersten Länder Europas ist, wirkt selbst eine moderate Inflation deutlich. Die Folge: Junge Menschen spüren die Preiserhöhungen nicht nur stärker, sie reagieren auch genauer – Geldsorgen dominieren ihren Alltag.
2. Vom Monatslohn zur finanziellen Rutschbahn

Mehr als die Hälfte (Gen Z 51 %, Millennials 52 %) lebt laut Studie «von der Hand in den Mund. Fast ein Drittel kämpft sogar damit, Rechnungen überhaupt pünktlich zu begleichen. Es fehlen Reserven – weder für Notfälle, noch zum Sparen – weil das Einkommen sofort wieder in laufende Kosten fließt. Finanzielle Rücklagen?
Fehlanzeige. Diese Lücke macht die Generation besonders anfällig für unvorhergesehene Ausgaben und verhindert jeglichen Vermögensaufbau, der ihnen langfristig Stabilität bieten könnte.
3. Eigenheim: Wunsch und Resignation

Obwohl über 50 % der jungen Erwachsenen Wohneigentum anstreben, verlieren sie zunehmend die Überzeugung, diesen Traum realisieren zu können. Die steigenden Immobilienpreise wirken wie ein unsichtbares Hindernis.
Vielen bleibt nur die Option Miete: Gemäss Immo-Barometer 2024 akzeptieren 60 % der unter 35-Jährigen eine Wohnung statt Eigenheim . Diese Diskrepanz zwischen Wunsch und Realität bringt eine stille Verzweiflung – der Besitz einer eigenen Immobilie rückt für viele in weite Ferne.
4. Stressfaktor Teilzeit und Work-Life-Balance

Gen Z und Millennials definieren Arbeit nicht mehr als Hauptlebensinhalte – Work-Life-Balance, persönliche Erfüllung und Sinn stehen im Vordergrund . Leads zur Teilzeit oder bewusster Jobwahl? Ja – aber zum Preis finanzieller Knappheit.
Wer weniger arbeitet, verdient weniger und hat weniger Reserven. Deloitte sieht darin den Grund für das geringe Sparvermögen und die begrenzten Karrierechancen junger Menschen .
5. Altersvorsorge in Panikstimmung

Für fast 49 % der Gen Z ist Altersarmut keine abstrakte Sorge, sondern reale Angst . Das sind 19 Prozentpunkte mehr als zuvor – ein dramatischer Anstieg. Wer nie Rücklagen aufbauen konnte, steht im Ruhestand ohne unterstützende Reserve da.
Diese Bedrohung für die Altersversorgung ist eine Hauptquelle hoher psychosozialer Belastung, obwohl sich junge Menschen oft nicht auf ein Einkommen einstellen, das diesen Bedürfnissen gerecht wird.
6. Arbeitsmotivation jenseits des Gehalts

Obwohl finanzielle Unsicherheit besteht, messen junge Schweizer Geld nicht mehr denselben Stellenwert bei der Arbeit . Gen Z priorisiert Work-Life-Balance (26 %), Lernmöglichkeiten (19 %) und Sinn (17 %); Gehalt liegt nur auf Platz 10 (13 %).
Millennials legen ebenfalls Wert auf Sinn (34 %) und flexible Arbeitsmodelle (je 27 %). Hohe Zufriedenheit mit Arbeitskultur und Entwicklungsmöglichkeiten erklären, warum viele freiwillig auf mehr Lohn verzichten – was jedoch langfristig zu finanziellen Defiziten führt.