Katie Smith war ein fröhliches junges Mädchen, das die achte Klasse besuchte und ihre Freizeit gerne mit ihren Freunden verbrachte. Als ihr Bauch eines Tages unkontrolliert anfing zu wachsen, endete das sorgenfreie Leben des Teenagers schlagartig.
Spott und Ausgrenzung standen für Katie nun an der Tagesordnung. Ihre Klassenkameraden vermuteten eine Schwangerschaft als Ursache für ihren zunehmenden Bauchumfang. Die Familie des jungen Mädchens spekulierte hingegen auf eine Essstörung. Es folgten zahlreiche ergebnislose Arztbesuche.
Eine Röntgenuntersuchung brachte Licht ins Dunkel und enthüllte den erstaunlichen Grund für den riesigen Bauch der Achtklässlerin. Was die Ärzte beim Blick ins Innere von Katie vorfanden, war ihnen bisher nur aus Medizinbüchern bekannt.
1. Der finale Test
Seit Beginn ihrer Beschwerden ließ die 14-jährige Katie Smith unzählige Tests über sich ergehen. Die Ärzte blieben jedes Mal ratlos zurück und sahen sich gezwungen, die Achtklässlerin unverrichteter Dinge nach Hause zu schicken.
Es war ihre Mutter, die schließlich auf eine Röntgenuntersuchung im Krankenhaus drängte. Katies Hausarzt willigte ein und überwies sie an einen lokalen Radiologen. Die Untersuchung des Arztes brachte neue und eindeutige Erkenntnisse hervor, mit denen die Ursache für den großen Bauchumfang des Teenagers endgültig geklärt werden konnte.
Die freudige Stimmung von Katies Familie wich schnell großer Verzweiflung. Das beängstigende Ergebnis der Röntgenuntersuchung prophezeite dem jungen Mädchen eine düstere und ungewisse Zukunft.
2. Der Beginn
Die Leidensgeschichte von Katie begann in der achten Klasse. Was zunächst wie ein normaler Blähbauch nach einer deftigen Mahlzeit erschien, wurde für den fröhlichen Teenager schnell zum unangenehmen Problem.
Ihr Bauchumfang begann unaufhaltsam zu wachsen. Katies Eltern blieben in den ersten Monaten unbesorgt. Ihre Tochter war in einem Alter, in dem sich der Körper stark verändert und schwankendes Gewicht keine Seltenheit ist. Darüber hinaus setzen viele junge Mädchen und Frauen die Fettpolster hauptsächlich am Bauch und an den Hüften an.
Zunächst versuchte Katie, sich mit ihrem großen Bauch anzufreunden. Nach einiger Zeit entpuppte sich dieser jedoch als körperliche und psychische Belastung für das junge Mädchen.
3. Die körperlichen Folgen
In nur fünf Monaten nahm Katie rund 25 Kilogramm zu. Für ihren Körper war der zunehmende Bauchumfang eine große Herausforderung. Die Gelenke der Achtklässlerin litten unter dem steigenden Gewicht und schränkten die Mobilität des aktiven Teenagers stark ein.
Ihr Körper resignierte. Schmerzen und Erschöpfung waren fortan ein fester Bestandteil von Katies Leben. Die Treppen in der Schule wurden zum unüberwindbaren Hindernis. Der Rücken und die Füße der 14-Jährigen reagierten auf kurze Strecken mit unerträglichen Schmerzen. Die Beschwerden zogen Schlafprobleme nach sich, die ihr die nötige Erholung verwehrten.
Während ihre Freunde und Schulkameraden ihre Freizeit draußen genossen, verbrachte Katie die Tage alleine in ihrem Zimmer.
4. Die mentale Komponente
Ihr zunehmender Bauchumfang hatte große Auswirkungen auf das mentale Wohlbefinden von Katie. Vor der körperlichen Veränderung war sie ständig in Bewegung gewesen und hatte viel Zeit im Freien verbracht.
Nun fehlte dem jungen Mädchen die Energie. Die chronischen Gelenk- und Rückenschmerzen dämpften ihren Bewegungsdrang zusätzlich. Eine schwierige Umstellung, auf die Katies Psyche mit starken Stimmungsschwankungen reagierte. Ihre Gedanken kreisten unentwegt um ihre Gewichtszunahme. Sie lag bis tief in die Nacht wach und grübelte über die Ursachen.
Das Haus verließ Katie nur noch, um zur Schule zu gehen. Dort empfing sie der Spott und die Häme ihrer Schulkameraden. Schnell machten unschöne Gerüchte die Runde.
5. Der tägliche Spießrutenlauf
Vor ihrer Veränderung ging Katie gerne zur Schule. Sie war beliebt und hatte einen großen Freundeskreis. Als ihr Bauch an Größe gewann und ihr Aktivitätslevel sank, wendeten sich viele vermeintliche Freunde von ihr ab.
Der Gang durch die Hallen der Schule wurde für die Achtklässlerin zum täglichen Spießrutenlauf. Zu Katies körperlichen Beschwerden kamen Mobbing, Ausgrenzung und Spott. Fiese Kommentare und geschmacklose Witze ihrer Schulkameraden drückten auf ihr Gemüt. Die ehemals gute Schülerin verlor den Anschluss und verschlechterte sich in allen Fächern.
Ihre Mitschüler glaubten, den Grund für ihren großen Bauch zu kennen. Sie verbreiteten Gerüchte, die sich schnell herumsprachen und Katie in große Schwierigkeiten brachten.
6. Gerüchteküche
In den Augen von Katies Schulkameraden stand die Ursache für ihren enormen Bauchumfang fest. Sie sei schwanger und zu beschämt, es zuzugeben. Tatsächlich sind verheimlichte Schwangerschaften bei Teenagern keine Seltenheit.
Die Spekulationen erreichten die Eltern von Katies Mitschülern. Diese reagierten entsetzt und befürchteten, die Schwangerschaft habe einen schlechten Einfluss auf ihre Kinder. Sie forderten die Schule auf, das junge Mädchen vom Unterricht auszuschließen. Am ersten Schultag nach den Sommerferien lud der Rektor die Achtklässlerin zu einem klärenden Gespräch.
Katie bestritt vehement, dass eine Schwangerschaft der Grund für ihren großen Bauch sei. Von den empörten Eltern ihrer Klassenkameraden unter Druck gesetzt, verlangte die Schule einen eindeutigen Nachweis.
7. Falsche Spekulationen
Um nicht suspendiert zu werden, machte Katie einen Schwangerschaftstest. Er fiel negativ aus und sicherte ihr den Verbleib an ihrer Schule.
Für Katie und ihre Eltern war das Testergebnis bittersüß. Einerseits waren sie erleichtert, dass kein Nachwuchs unterwegs war. Auf der anderen Seite löste das Ergebnis nicht das Rätsel um ihren riesigen Bauch. Es gab viele offene Fragen, mit denen sich der Teenager wiederholt an Ärzte aus verschiedenen Fachbereichen wendete. Diese konnten Ursachen ausschließen – aber keine finden.
Die Mediziner erstellten einen Ernährungsplan und hofften, ihrer Patientin auf diesem Wege helfen zu können. Katie blieb nichts anderes übrig, als die gut gemeinten Ratschläge zu befolgen.
8. Vergebliche Mühe
Der Ernährungsplan war der verzweifelte Versuch der Ärzte, Katies wachsendem Bauch Einhalt zu gebieten. Sie selbst zweifelte an der Maßnahme und ahnte instinktiv, dass die Ursache eine andere ist.
Widerwillig hielt sie sich an die Vorgaben des Plans. Ihr vorheriges Essverhalten war das eines typischen Teenagers und bestand aus fettigem Junkfood und ungesundem Süßkram. Die Mengen hielten sich in Grenzen, sodass dies nicht als Ursache für die übermäßige Gewichtszunahme in dieser kurzen Zeit infrage kam.
Katie verfolgte den gesunden Essensplan diszipliniert und ernährte sich monatelang von viel Gemüse, Obst und nahrhaftem Vollkorn. Das Resultat bestätigte ihre Skepsis – ihr Bauchumfang nahm weiter zu.
9. Verschlechterung
Obwohl Katie von vornherein nicht mit einer Verbesserung durch den Ernährungsplan gerechnet hatte, machte sich beim Anblick der Ergebnisse Hoffnungslosigkeit in ihr breit.
Sie befürchtete, die wahre Ursache für ihren zunehmenden Bauchumfang niemals herauszufinden. Die Ungewissheit und die Ratlosigkeit der Ärzte sorgten bei dem Teenager für große Unsicherheit. Als sie eines Nachts wach in ihrem Bett lag, verschlechterte sich ihr körperlicher Zustand rapide. Sie hatte das Gefühl in ihrem Bauch sei etwas aufgeplatzt, das sich in ihrem Inneren verteilt.
In diesem Moment war die Geduld von Katies Mutter aufgebraucht. Voller Sorge schnappte sie sich ihre Tochter und begab sich in das nächstgelegene Krankenhaus.
10. Die Lösung
Im Krankenhaus angekommen drängte ihre Mutter die Ärzte zu einer Röntgenuntersuchung. Diese ist teuer und wurde in Katies Fall, bis zu diesem Zeitpunkt, als nicht notwendig eingestuft.
Die Röntgenbilder bewiesen, dass der mütterliche Instinkt richtig lag. Sie zeigten eine große, kreisrunde Verdunkelung im Bauchraum des Teenagers. Die Euphorie über die neuen Erkenntnisse hielt nicht lange an. Das Objekt in Katies Bauch entpuppte sich als Zyste. Dabei handelt es sich um eine geschlossene Gewebetasche, die mit Flüssigkeit, Luft oder Schleim gefüllt sein kann.
Zysten können gut- oder bösartig sein. Um eine Aussage über die Beschaffenheit des Hohlkörpers machen zu können, führten die Ärzte zusätzliche Tests durch.
11. Banges Warten
Vor den genaueren Untersuchungen schockierten die Ärzte Katie und ihre Familie mit einer furchtbaren Prognose. Sofern die Zyste in ihrem Bauch solider Natur sei, käme für die Achtklässlerin jede Hilfe zu spät.
Der Gedanke, den Schulabschluss nicht mehr miterleben zu können, stürzte den Teenager in ein Gefühlschaos. Verzweiflung, Trauer, Wut und Resignation wechselten sich ab. Tage später kam der erlösende Anruf aus dem Krankenhaus. Die Ärzte teilten Katies Mutter mit, dass die Heilungschancen ihrer Tochter gut seien.
In einer aufwendigen Operation entfernten die Mediziner die Zyste. Die gutartige, mit Flüssigkeit gefüllte Gewebetasche befand sich in den Eierstöcken und war die Ursache für den wachsenden Bauch.
12. Aufklärungsarbeit
Zysten können überall im Körper entstehen. Ihr Wachstum ist für den Betroffenen nicht zwingend mit Schmerzen verbunden, daher werden sie nur selten zeitnah entdeckt.
Die Gewebetaschen können mikroskopisch klein sein oder, wie in Katies seltenem Fall, die Größe eines Fußballs erreichen. Ihr Verhalten entspricht dem von Tumoren, die ähnlich schnell wachsen. Auch sie können bösartige Auswüchse entwickeln und zum Tod des Patienten führen.
Katie ist mittlerweile vollständig genesen. In den sozialen Netzwerken erzählt sie ihre Geschichte, um das Krankheitsbild in das Bewusstsein der Menschen zu rücken. Nicht zuletzt möchte sie Mut machen. Eine wichtige Mission, durch die die Leidensgeschichte zukünftiger Betroffener hoffentlich kürzer ist als die von Katie.