Hunderte Menschen mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden, nachdem sie schwere Reaktionen auf Medikamente zur Gewichtsreduktion erlitten hatten. Laut der „Mail on Sunday“ stieg die Zahl der Fälle innerhalb eines Monats um 46 Prozent. Eine Untersuchung enthüllte aktuelle Daten der Medicines and Healthcare products Regulatory Agency (MHRA), die zeigen, dass seit der Einführung von Präparaten wie Wegovy, Mounjaro und Saxenda fast 400 Patienten behandelt werden mussten.
Einige litten sogar an lebensbedrohlichen Komplikationen. Bis Oktober 2023 wurden in den sechs Jahren seit der Verschreibung dieser Medikamente insgesamt 279 Krankenhauseinweisungen registriert. Die aktuellen Zahlen verdeutlichen die steigenden Risiken und werfen Fragen zur Sicherheit der beliebten Fett-weg-Spritzen auf.
1. Drastischer Anstieg der Krankenhausaufenthalte
In den letzten Wochen wurde ein erheblicher Anstieg der Krankenhausaufenthalte durch Nebenwirkungen von Medikamenten zur Gewichtsreduktion verzeichnet. Innerhalb von nur vier Wochen meldete die MHRA 118 zusätzliche Fälle, was einer Steigerung von 46 Prozent entspricht. Diese Entwicklung wurde von leitenden Ärzten als „alarmierend“ eingestuft.
Besonders betroffen sind Personen, die diese Arzneimittel ohne ärztliche Überwachung einnehmen. Zu den gemeldeten Problemen zählen häufig gastrointestinale Beschwerden wie Übelkeit und Erbrechen, die in einigen Fällen zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen können. Experten betonen, dass die steigende Nutzung dieser Medikamente, auch über illegale Kanäle, die Risiken für Patienten erheblich erhöht. Dieser Trend zeigt die dringende Notwendigkeit strengerer Regulierungsmaßnahmen, um weitere Gesundheitsschäden zu verhindern.
2. Verbreitung von Fett-weg-Spritzen
Aktuell verwenden rund eine halbe Million Briten Medikamente wie Wegovy oder Ozempic, um Gewicht zu verlieren. Diese Arzneimittel können innerhalb weniger Monate eine Gewichtsreduktion von bis zu 20 Prozent ermöglichen. Ursprünglich für Menschen mit einem BMI von über 30 zugelassen, hat sich die Nutzung inzwischen auch auf andere Gruppen ausgeweitet.
Da nur fünf Prozent der Patienten diese Medikamente über den NHS verschrieben bekommen, kaufen die meisten sie privat, oft in Online-Apotheken oder über soziale Medien. Besonders bedenklich ist, dass auch Menschen, die nicht adipös sind, diese Medikamente für kosmetische Zwecke einnehmen. Experten warnen vor den gesundheitlichen Risiken, die bei unsachgemäßer Verwendung auftreten können, insbesondere ohne die notwendige ärztliche Betreuung und Überwachung.
3. Gefährliche Nebenwirkungen bei unsachgemäßer Nutzung
Die Einnahme von Medikamenten zur Gewichtsreduktion ohne ärztliche Überwachung führt oft zu schweren Nebenwirkungen. Zu den häufigsten zählen anhaltende Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, die in vielen Fällen zu starker Dehydration führen. In schwerwiegenden Fällen können jedoch auch lebensbedrohliche Komplikationen wie Pankreatitis, Darmverschluss oder Krampfanfälle auftreten.
Diese Reaktionen werden durch den unsachgemäßen Gebrauch der Medikamente und das Fehlen einer korrekten medizinischen Betreuung begünstigt. Die richtige Dosierung, die schrittweise Anpassung und die begleitende Ernährungsberatung sind essenziell, um Nebenwirkungen zu reduzieren. Experten betonen, dass die Medikamente zwar wirksam sind, jedoch nur unter kontrollierten Bedingungen sicher genutzt werden können. Ohne medizinische Kontrolle wird das Risiko für schwerwiegende gesundheitliche Probleme erheblich erhöht.
4. Gefahr durch gefälschte Produkte
Ein weiteres erhebliches Risiko geht von gefälschten Medikamenten aus, die oft in Online-Apotheken oder auf sozialen Medien angeboten werden. Diese Produkte enthalten häufig nicht den Wirkstoff Semaglutid, sondern gefährliche Substanzen wie Insulin oder Amphetamine. Der Konsum solcher Medikamente kann zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen, darunter Unterzuckerung, Koma oder sogar tödliche Komplikationen. Im Jahr 2023 wurden 869 gefälschte Produkte von der britischen Grenzpolizei beschlagnahmt.
Experten warnen jedoch, dass dies nur die Spitze des Eisbergs sei. Viele Käufer sind sich der Gefahren nicht bewusst, die mit dem Konsum solcher gefälschten Präparate einhergehen. Gesundheitsbehörden fordern strengere Kontrollen, um den illegalen Handel mit solchen Produkten zu stoppen und die Patienten zu schützen.
5. Erfahrungsberichte Betroffener
Persönliche Berichte wie die von Paige Roberts und Chad Teixeira verdeutlichen die Risiken von Medikamenten zur Gewichtsreduktion. Paige, eine 24-jährige Gesundheitsassistentin, erlitt nach Einnahme eines online gekauften Medikaments anhaltendes Erbrechen, Herzrasen und wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Tests ergaben eine hohe Dosis des Wirkstoffs Semaglutid.
Chad, ein 28-jähriger PR-Manager, erlitt einen Zusammenbruch aufgrund von Unterernährung und niedrigem Blutzuckerspiegel, nachdem ein Privatarzt seine Dosis erhöht hatte. Beide Betroffenen warnen eindringlich davor, solche Medikamente ohne ärztliche Überwachung zu nutzen. Ihre Erfahrungen zeigen, wie gravierend die Folgen sein können, wenn Patienten ohne professionelle Anleitung handeln und auf unsichere Quellen zurückgreifen. Diese Berichte unterstreichen die Notwendigkeit strengerer Regulierungen.
6. Kritik an unzureichender ärztlicher Betreuung
Viele Patienten berichten, dass sie bei Beschwerden über Nebenwirkungen von Ärzten nicht ernst genommen wurden. Beispielsweise wurde Chad Teixeira geraten, lediglich mehr Wasser zu trinken, obwohl er unter offensichtlichen Erkrankungssymptomen litt. Die mangelnde Unterstützung durch Ärzte verstärkt das Risiko für schwerwiegende Komplikationen.
Gesundheitsexperten betonen, dass eine umfassende Betreuung essenziell ist. Dazu gehört nicht nur die richtige Dosierung, sondern auch regelmäßige Kontrollen und individuelle Beratung zu Ernährung und Bewegung. Ohne eine fundierte medizinische Begleitung können Probleme wie Überdosierung oder lebensgefährliche Nebenwirkungen auftreten. Um Patienten zu schützen, muss die ärztliche Versorgung verbessert und die Beratung intensiviert werden.
7. Forderungen nach strenger Regulierung
Gesundheitsexperten und die MHRA drängen auf strengere Kontrollen für den Zugang zu Medikamenten wie Wegovy und Ozempic. Der illegale Handel und die Verfügbarkeit in Online-Apotheken bergen erhebliche Risiken für Verbraucher. Um Patienten zu schützen, sollten diese Medikamente nur unter ärztlicher Aufsicht verschrieben und abgegeben werden. Experten fordern außerdem, die Zugangsvoraussetzungen für Patienten klarer zu definieren und die Überwachung des Online-Markts zu intensivieren.
Zusätzlich wird ein Ausbau der Adipositas-Kliniken gefordert, um den Betroffenen eine umfassende Betreuung zu ermöglichen. Strengere Vorschriften und eine bessere Aufklärung könnten viele der derzeitigen gesundheitlichen Komplikationen verhindern und die Sicherheit der Patienten deutlich erhöhen.
8. Nutzen und Risiken der Medikamente
Die richtigen Rahmenbedingungen vorausgesetzt, können Medikamente wie Wegovy und Ozempic für Menschen mit Adipositas große gesundheitliche Vorteile bieten. Sie helfen nicht nur bei der Gewichtsreduktion, sondern reduzieren auch langfristig das Risiko für Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und andere schwerwiegende Leiden. Doch der unsachgemäße Gebrauch, insbesondere durch Personen ohne medizinische Überwachung, führt oft zu schweren Nebenwirkungen und belastet das Gesundheitssystem zusätzlich.
Experten betonen, dass die Medikamente nur in Kombination mit medizinischer Betreuung, Ernährungsberatung und Bewegungsprogrammen sicher angewendet werden können. Nur so können die Vorteile maximiert und die potenziellen Risiken minimiert werden, was sowohl den Patienten als auch dem Gesundheitssystem zugutekommt.