Er wurde 94 Jahre alt: Butter-Milliardär Toni Meggle ist tot

Die Nachricht schlug ein wie ein Blitz: Toni Meggle, der Visionär hinter der berühmten Kleeblatt-Butter, ist im Alter von 94 Jahren gestorben.

Ein Abschied, der Wasserburg erschüttert

Image: IMAGO / Manfred Siebinger
Image: IMAGO / Manfred Siebinger

Am Donnerstag, dem 30. Oktober 2025, bestätigte die Unternehmensgruppe Meggle den Tod ihres Ehrenvorsitzenden. In der kleinen Stadt Wasserburg am Inn wehten die Fahnen am Firmensitz auf Halbmast, Mitarbeiter legten spontan Blumensträuße neben das bronzene Gründerschild.

„Mit Toni Meggle verlieren wir nicht nur einen Unternehmer, sondern einen Menschen, der unsere Region geprägt hat“, sagte Bürgermeisterin Michaela Huber in einer ersten Reaktion. Das Entsetzen mischte sich mit Stolz auf ein Lebenswerk, das weit über Bayern hinausstrahlte.

Lass uns einen Blick zurückwerfen, wie alles begann – und genau dort wird es spannend …

Vom Molkereischüler zum Erben des Familienbetriebs

Image: IMAGO / Manfred Siebinger
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Geboren 1931 als Josef Anton Meggle III., trat Toni mit 25 Jahren in die kleine Käserei seines Großvaters ein. Nach der Ausbildung zum Molkereimeister und Industriekaufmann schlug er Reformen vor, die damals kühn klangen: höhere Hygiene-Standards, modernes Marketing und Exportpläne.

Sein Mut, Tradition mit Innovation zu verbinden, machte ihn schon früh zur prägenden Figur des Unternehmens. Doch die eigentliche Erfolgsidee stand noch aus – und sie hatte viel mit Butter zu tun …

Gleich verraten wir, wie aus einfacher Butter ein Milliarden-Geschäft wurde.

Kräuterbutter & Baguette: Die Revolution aus dem Kühlregal

Image: IMAGO / Manfred Siebinger
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1970 verfeinerte Meggle eine Rezeptur, die deutsche Haushalte eroberte: Kräuterbutter aus eigener Herstellung. Mit Fernsehspots und Gratisproben eroberte er die Grills der Republik. Mitte der 1990er folgte das Kräuter-Baguette – ein Coup, der Umsatzkurven explodieren ließ.

Innerhalb eines Jahrzehnts verwandelte Toni Meggle eine regionale Molkerei in eine Love-Brand. Supermarktketten rissen sich um Lieferverträge, und plötzlich wurde Butter als Lifestyle-Produkt inszeniert. Doch Meggle dachte bereits global …

Bleib dran, denn gleich reisen wir von Wasserburg nach Tokio.

Weltweite Expansion und Wagemut in Fernost

Image: IMAGO / Manfred Siebinger
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1977 gründete Meggle die erste Auslandsniederlassung in Japan. „Wer Butter verkaufen will, muss verstehen, wie Reis schmeckt“, begründete er damals seinen Schritt. Bald folgten Werke in Osteuropa und Joint-Ventures in den USA.

Sein Credo: Qualität ohne Kompromisse – egal, in welcher Zeitzone. Dabei vergaß er nie die Region: Sponsoring des lokalen Basketball-Teams, Millionen für Kultur-Stiftungen. Doch er hatte noch einen Plan, um sein Lebenswerk dauerhaft zu sichern …

Im nächsten Abschnitt lüften wir, warum Meggle sein Vermögen in eine Stiftung überführte.

Die Stiftung: Ein Bollwerk gegen Übernahmen

Image: IMAGO / Rudolf Gigler
Image: IMAGO / Rudolf Gigler

2019 übertrug Toni Meggle sämtliche Anteile an die „Toni-und-Marina-Meggle-Stiftung“. Der Vertrag enthält eine unauflösbare Klausel: „Das Unternehmen darf niemals verkauft werden.“ So wollte er Börsen-Spekulationen ausschließen und die Jobs von rund 2 400 Mitarbeitenden schützen.

Der Stiftungsrat, geleitet von Ehefrau Marina, entscheidet künftig über strategische Fragen – von nachhaltigen Verpackungen bis zum Aufbau neuer Märkte in Afrika. Ein Vermächtnis, das auch nach seinem Tod lebendig bleibt.

Doch wie verliefen Meggles letzte Monate, und wer führt jetzt das Tagesgeschäft? Das enthüllen wir gleich …

Abschied in aller Stille – und ein Blick nach vorn

Image: IMAGO / Rudolf Gigler
Image: IMAGO / Rudolf Gigler

Seit dem Sommer zog sich Toni Meggle gesundheitlich bedingt zurück. Sein letztes öffentliches Foto stammt vom 5. Juli, als er den Meggle-Gründerpreis verlieh. Kurz darauf übergab er operative Aufgaben an CEO Christian Oettel und verabschiedete sich in den Chiemgauer Alpen in den Ruhestand.

Die Beisetzung soll im engsten Familienkreis stattfinden, eine öffentliche Trauerfeier ist für Mitte November in Wasserburg geplant. Bis dahin führt Oettel das Tagesgeschäft, Marina Meggle bleibt Stiftungs-Vize – ganz im Sinne des verstorbenen Butter-Pioniers. Sein Credo klingt nach: „Fortschritt braucht Bodenhaftung.“ Die Branche lauscht, während die Welt um ein unternehmerisches Original trauert.

Interessant: Haben Sie sich jemals gefragt, wie lange es dauert, bis sich Plastik in der Umwelt zersetzt?

Plastik kann je nach Art und Umweltbedingungen bis zu 1.000 Jahre brauchen, um vollständig abgebaut zu werden. Während dieser Zeit kann es in kleinere Partikel, sogenannte Mikroplastik, zerfallen, die eine ernsthafte Bedrohung für die Umwelt und die Gesundheit von Tieren und Menschen darstellen. Diese langlebigen Abfälle betonen die Notwendigkeit, den Plastikverbrauch zu reduzieren und recycelbare Materialien zu fördern.