Die ersten Siebenlinge der Welt sind nun erwachsen – das ist ihre Geschichte

Ein Kind auf die Welt zu bringen ist sicherlich eines der lebensverändernden Ereignisse, die man sich vorstellen kann. Die Schwangerschaft mit einem Baby kann für eine Frau schon eine große Herausforderung sein. Umso schöner ist es, wenn das Baby gesund und munter das Licht der Welt erblickt. Für viele Eltern ist das eine wundervolle Erfahrung.

Da ist es kaum vorstellbar, wie es sein muss gleich mehrere Kinder auf einmal in die Welt zu setzen. In diesem Fall geht es jedoch nicht lediglich um Zwillinge oder Drillinge. Diese Frau hat gleich sieben Babys mit einer Schwangerschaft geboren und das ist ihre Geschichte.

1. Das sind die stolzen Eltern

Es war 1996 als Bobbi und Kenny McCaughey ihr erstes Baby auf die Welt brachten. Die kleine Mikayla Marie war schon ein Wunder für die beiden, denn Bobbi hatte zuvor hormonelle Probleme und es war unklar, ob sie überhaupt Kinder bekommen könnte. Dankbar für ihre Erstgeborene planten sie jedoch schon für weiteren Zuwachs.

In Anbetracht der Fruchtbarkeitsprobleme unterzog sich Bobbi mehrere Behandlungen. Ihr Arzt verschrieb ihr Metrodin, was den Eisprung fördern soll, der elementar dafür ist schwanger zu werden. Sie fing also an die Tabletten zu nehmen und das Ehepaar plante für das nächste Kind. Doch am Ende kam es ganz anders als geplant.

2. Ein Kind reichte nicht

Schon bald wurde Bobbi schwanger und die beiden waren erneut überglücklich. Als es dann zum ersten Ultraschalltermin ging, war die Überraschung groß. Auf einen Schlag mit sieben Babys schwanger zu sein war absolute lebensverändernd für die kleine Familie. Doch dabei handelte es sich natürlich auch um eine Risikoschwangerschaft.

Von Anfang an war die Wahrscheinlichkeit, dass alle Säuglinge die Schwangerschaft überleben sehr niedrig. Doch Ärzte und Hebammen gaben ihr Bestes, um alle am Leben zu erhalten, denn auch Bobbi war dadurch in Lebensgefahr. Ihr Körper würde von sieben Föten auf einmal enorm beeinträchtigt werden. Also empfahlen ihr die Ärzte eine sogenannte „selektive Reduktion“.

3. Die Entscheidung für das Leben

Eine „selektive Reduktion“ bedeutet in etwa, dass die Ärzte versuchen nur die stärksten Föten am Leben zu halten, während die Schwächeren effektiv abgetrieben werden sollen, damit eine höhere Wahrscheinlichkeit besteht, dass Bobbi und nur ein Teil der Babys überlebt.

Das Paar verstand die Risiken, die sie eingehen würden und entschlossen sich letztendlich auf dieses Prozedere zu verzichten. Sie wollten nicht das Leben eines ihrer Kinder dem eines anderen vorziehen und entschieden sich die Schwangerschaft so natürlich wie möglich zu begehen. Zu diesem Zeitpunkt gab es erst 40-50 bekannte Geburten von Siebenlingen und es gab noch keinen Fall, wo alle sieben Babys langfristig überlebt haben.

4. Jede Menge Aufmerksamkeit für die baldige Großfamilie

Als sie sich entschlossen hatten alle sieben Föten zu behalten, verbreitete sich die Nachricht in den Medien wie ein Lauffeuer. Menschen in den ganzen USA waren fasziniert von der kleinen Familie, die sie mit einem Schlag mehr als verdreifachen soll. Nicht alle fanden es gut alle sieben Babys zu behalten, doch die McCaugheys standen hinter ihrer Entscheidung.

Schon bald wurde der Familie von allen Seiten Hilfe angeboten. Der Lebensmittelkonzern Kraft steuerte einen Jahresbedarf an Mac and Cheese bei. Viele brachten Windeln vorbei oder boten an im Haushalt zu helfen. Sogar ein Haus, in dem die ganze Familie Platz finden würde, wurde der jungen Familie geschenkt.

5. Viele Spenden von großzügigen Fremden

Bobbi und Kenny waren absolut überwältigt davon, wie Menschen aus dem ganzen Land bereit waren ihnen bei dieser Mammutaufgabe unter die Arme zu greifen. Etwas später schenkte man ihnen noch einen nagelneuen Kleinbus, um mit den Babys mobil sein zu können. Außerdem wurde der bald zehnköpfigen Familie noch ein Jahresvorrat an Lebensmitteln versprochen.

Diese Ablenkung während der Schwangerschaft war sehr willkommen, denn die nächsten Wochen Monate sollten noch sehr gefährliche werden. Bobbi musste sich so gut es geht entspannen, denn die Ärzte befürchteten sonst eine ungewollte Frühgeburt. Bobbi und Kenny waren sich der Gefahren durchaus bewusst und sie gaben ihr bestes die ganze Zeit über positiv zu bleiben.

6. Schon bald war es soweit

Wesentlich früher als gedacht sollten die Siebenlinge das Licht der Welt erblicken. Nach 31 Wochen entschieden sich die Ärzte, dass es an der Zeit wäre, die Babys per Kaiserschnitt auf die Welt zu bringen. Das Ehepaar vertraute den Ärzten und folgten sofort der Empfehlung. So sollten am 19. November 1997 innerhalb von sechs Minuten sieben Kinder geboren werden. Über Nacht ist die kleine Familie McCaughey auf zehn Mitglieder angewachsen.

Es galt nun drei Mädchen und vier Jungen Namen zu geben. Der schwerste Junge wurde Robert genannt und die anderen hießen fortan Nathan Roy, Brandon James, und Joel Steven. Die Mädchen bekamen die Namen Alexis May, Natalie Sue und Kelsey Ann.

7. Große Anteilnahme bei der Geburt

Ohne die Krankenhausmitarbeiter wäre diese schwere Geburt wohl gar nicht zustande gekommen. Ein riesiges Team war daran beteiligt Bobbi bei der Geburt zu unterstützen. Die Ärzte, Krankenschwestern und Hebammen wussten, dass sie zusammen mit der Familie McCaughey Geschichte schreiben würden. Nur ein paar Tage später versammelten sich alle freudig zu einem Gruppenfoto.

Da Bobbi und Kenny schon neun Wochen früher als geplant ins Krankenhaus kommen sollten, hatten die Medien keine Ahnung, was gerade vor sich ging. Doch als es rauskam fuhren alle so schnell es ging zum Hospital Center in Des Moines, um das erste Bild der Neugeborenen Siebenlinge zu ergattern.

8. Nach langer Zeit geht es endlich nach Hause

Die Frühchen brauchten in ihren ersten Monaten ihres Lebens besonders viel Pflege. Umso schöner war es für die Eltern, als sie nach gut drei Monaten endlich alle gesund nach Hause fahren konnten. Nachdem die Nachrichtensender endlich die Fotos hatten, die sie brauchten, wurden alle Siebenlinge in den neuen Van geladen. Alle waren fröhlich und zuversichtlich, da alles gut gegangen war.

Damit die Familie ungestört ankommen konnte, stand sogar die Polizei vorm alten Haus Wache. Es dauerte noch eine Weile, bis das neue Haus bezugsbereit war, aber als es so weit kam, gab es eine Zeremonie, bei der der Geschäftsführer von Clarke Companies persönlich die Schlüssel überreichte.

9. Ein gewaltiger Medienrummel mit Schattenseiten

Viele interessierten sich für die McCaughey Familie und schon bald wurde die Story landesweit verbreitet. Ein Monat nach der Geburt ist das Ehepaar sogar auf dem Cover des renommierten Time Magazine. Der erste große Sender, der ein Interview mit der Familie ergattern konnte, war ABC. Exklusiv strahlten sie die Geschichte der Familie ins ganze Land aus.

Doch es gab auch Schattenseiten des ganzen Rummels. Viele berichteten negativ über die McCaughey. Sie hielten es für unverantwortlich so viele Babys zu haben. Die Umwelt würde unter ihrem Müll leiden. Doch das Ehepaar ließ sich davon nicht unterkriegen. Sie waren glücklich mit ihrer neuen Großfamilie und zogen sich aus der Öffentlichkeit zurück.

10. Massenabfertigung zu Hause

Erwartungsgemäß kam viel Arbeit auf die McCaugheys zu. Beispielsweise brauchte es 17 Waschladungen am Tag, um die dreckige Kleidung der Babys zu waschen. Zum Glück hatten sie zwei Waschmaschinen und Trockner, um den Wäschebergen Herr zu werden.

Auch die anderen Zahlen waren schwindelerregend. Die Säuglinge verbrauchten 52 Windeln am Tag und mussten mit mindestens 42 Fläschchen gefüttert werden. Das alles verschlang Unsummen an Geld und irgendwann mussten die McCaugheys eine Strategie entwickeln, um die Kosten zu stemmen.

Auch die erzieherische Herausforderung war immens. Wie bekommt man sieben Kinder innerhalb kürzester Zeit Windel-frei? Die junge Großfamilie brauchte dringend Hilfe und diese sollte sie bekommen.

11. Die ganze Gemeinde half mit

Innerhalb kürzester Zeit waren etwa 70 Freiwillige bei der Erziehung der Kinder eingespannt. Viele meldeten sich und wollten helfen. Auch die Familien des Paares gaben ihr Bestes, um die beiden zu unterstützen. Und natürlich war ja auch noch die große Schwester der Siebenlinge da.

Ihre Haushaltsplanung wurde mit der Zeit auch besser. Sie hielten nach Angeboten Ausschau und kauften in günstiger Masse. So konnten sie ihre Kosten auf gerade einmal $300 reduzieren.

Um mit der ganzen Familie spazieren zu gehen, schafften sie sich zwei Kinderwagen an, die jeweils Platz für vier Babys hatten. Mit diesen futuristischen Gefährten konnte die Großfamilie immer die Aufmerksamkeit der Nachbarschaft auf sich ziehen.

12. Mit sieben Freunden gleichzeitig aufwachsen

Die Jahre vergingen und aus sieben Babys wurden sieben pubertierende Jugendliche. Die Geburtstage waren Großveranstaltungen und selbst US-Präsidenten gaben sich bei den McCaugheys die Klinke in die Hand. Bill Clinton gehörte zu den ersten Gratulanten der Familie und bewunderte Bobbi als Organisationstalent. Auch auf George Bush trafen die Siebenlinge.

Obwohl die sieben gleich aufgewachsen sind bildeten sich ganz unterschiedliche Charakterzüge. Egal, ob Kleidungsstil und andere Vorlieben, jeder ist individuell. Dabei wuchsen auch alle unterschiedlich schnell und glichen sich optisch eher wenig. Die Bande zwischen allen Familienmitgliedern war dennoch sehr stark und die Geschwister gehen bis heute durch dick und dünn, obwohl es auch schwierige Zeiten gab.

13. So viele Geschichten die noch geschrieben werden

Heute sind die Siebenlinge erwachsen. Nachdem sie alle gleichzeitig die Highschool abgeschlossen haben, galt es vorerst Abschied zu nehmen und sich eine eigene Zukunft aufzubauen. Auch hier sind die Unterschiede zwischen den Geschwistern deutlich erkennbar. Vom Soldaten, über Erzieher und Wissenschaftler bis hin zum Zimmermann ist nun alles in der Familie vertreten.

Die Eltern sind derweil nun erstmal allein zu Hause. Es wird schwer damit umzugehen sein Sieben Kinder auf einmal in die Welt zu entlassen. Mit einem Buch wollen sie anderen helfen die in einer ähnlichen Situation sind. Bald werden wohl auch ihre Siebenlinge wieder Babys in die Welt setzen. Dann wird sich zeigen, ob sich diese Geschichte wiederholt.

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