Berüchtigte Piratinnen der sieben Meere

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Piraterie ist nicht nur ein Kapitel, das von Männern geschrieben wurde. Über die Jahrhunderte hinweg haben auch Frauen auf den sieben Weltmeeren ihre Spuren hinterlassen – oft gegen alle gesellschaftlichen Konventionen und abergläubischen Vorstellungen. Trotz des damals verbreiteten Glaubens, dass Frauen auf Schiffen Unglück bringen, wagten einige den mutigen Schritt: Verkleidet als Männer oder durch die Unterstützung ihrer Kapitäne segelten sie an der Spitze von Besatzungen, führten Beutezüge durch und erlangten berüchtigten Ruhm.

Ihre Geschichten reichen von der Karibik bis nach China und offenbaren, dass Piraterie weit mehr ist als ein männliches Abenteuer. Tauchen Sie ein in eine faszinierende Welt, die zeigt, wie weibliche Piraten gegen die Normen ihrer Zeit ankämpften und Legenden schrieben.

1. Zheng Yi Sao: Aufstieg zur Piratenkönigin

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Zheng Yi Sao, auch bekannt als Ching Shih, ging aus bescheidenen Anfängen hervor und wurde zur mächtigsten Piratin der Geschichte. Ursprünglich eine kantonesische Prostituierte, heiratete sie den berüchtigten Piraten Zheng Yi und begann damit ihren Weg in die Welt der Piraterie. Nach dem Tod ihres Mannes übernahm sie dessen Flotte, die bereits die Gewässer Südchinas beherrschte.

Doch anstatt die Flotte nur zu verwalten, erweiterte sie deren Einfluss erheblich. Unter ihrer Führung kommandierte sie 24 Schiffe und über 1.400 Piraten, die nach ihren strengen Regeln operierten. Ihre beispiellose Macht, ihr scharfsinniger Verstand und ihre Fähigkeit, loyale Anhänger zu gewinnen, machten sie zu einer der wenigen Frauen, die die sonst von Männern dominierte Pirateriewelt

2. Grace O’Malley: Die unerschütterliche irische Seewölfin

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Grace O’Malley, auch bekannt als Gráinne Ní Mháille, war eine der bemerkenswertesten Piratinnen des 16. Jahrhunderts. In einer Zeit, in der Frauen selten in Führungspositionen zu finden waren, kommandierte sie eine beeindruckende Flotte von 20 Schiffen, die nicht nur den Handel kontrollierte, sondern auch der britischen Krone standhielt. Ihre Stärke lag nicht nur in ihrer militärischen Taktik, sondern auch in ihrem politischen Geschick.

Grace führte nicht nur zahlreiche Seeschlachten, sondern verhandelte auch erfolgreich mit Königin Elisabeth I. persönlich. Bemerkenswert ist, dass sie in einer Ära, die für ihre Brutalität und kurze Lebensdauer bekannt war, ein ungewöhnlich langes Leben führte und bis ins hohe Alter von 70 Jahren die Meere befuhr. Grace O’Malley bleibt eine inspirierende Legende der irischen Geschichte.

3. Teuta: Die furchtlose Königin der Illyrer

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Teuta, die Königin der Ardiaei, ist eine der frühesten dokumentierten Frauen, die mit Piraterie in Verbindung gebracht werden. Nach dem Tod ihres Mannes, König Agron, regierte sie als Regentin über ein Gebiet, das Teile des heutigen Albanien, Montenegro und Bosnien umfasste. Teuta zeigte sich als entschlossene und durchsetzungsfähige Herrscherin, indem sie Piratenüberfälle auf römische und griechische Schiffe nicht nur tolerierte, sondern aktiv förderte.

Diese kühnen Überfälle stärkten ihre Macht und sorgten dafür, dass ihre Feinde auf den Meeren in Alarmbereitschaft blieben. Obwohl Teutas Piraterie letztlich die Aufmerksamkeit des mächtigen Römischen Reiches auf sich zog, hinterließ sie ein bleibendes Vermächtnis als furchtlose Herrscherin, die sich mutig gegen mächtige Gegner stellte und ihre Seefahrer als gefürchtete Kräfte der Adria etablierte.

4. Jeanne-Louise de Belleville: Die Rache der Löwin

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Jeanne-Louise de Belleville, auch als Löwin der Bretagne bekannt, führte eine beispiellose Karriere als Piratin während des Hundertjährigen Krieges. Ursprünglich eine angesehene bretonische Adlige, wurde sie durch die Hinrichtung ihres Mannes wegen angeblichen Verrats an der französischen Krone zur Erzfeindin Frankreichs. Angetrieben von Rache stellte Jeanne-Louise eine kleine, aber effektive Flotte auf, mit der sie französische Schiffe auf offener See angriff.

Ihre Taktik war so entschlossen und erfolgreich, dass sie schließlich auf die Seite der Engländer wechselte, die ihre Angriffe unterstützten. Jeanne-Louise zeigte, dass ein persönliches Schicksal eine Frau zu einer der gefürchtetsten Seeräuberinnen ihrer Zeit machen konnte. Ihr Mut und ihre Entschlossenheit machten sie zur Legende in der Geschichte der Piraterie.

5. Jacquotte Delahaye: Die Flamme der Karibik

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Jacquotte Delahaye, eine der berühmtesten Piratinnen der Karibik, führte ein Leben voller Abenteuer und Tragödien. Um 1630 auf Haiti geboren, wurde sie früh mit schwerem Verlust konfrontiert: Ihr Vater, ein französischer Händler, soll von der britischen Marine getötet worden sein, und ihre Mutter starb bei der Geburt. Ohne Familie suchte sie sich ihren Platz unter den Piraten.

Zunächst schloss sie sich einer Bande an, gewann aber schnell Anerkennung durch ihre Tapferkeit und Entschlossenheit. Schließlich wurde sie zur Anführerin ihrer Crew. Bekannt als die „Rote Jacquotte“, erwarb sie sich den Ruf einer geschickten Strategin, die feindliche Schiffe aufspürte und erbeutete. Ihre Geschichte zeigt, wie eine Frau in der männlich dominierten Pirateriewelt mit Mut und Verstand eine Legende wurde.

6. Huang Bamei: Die furchtlose Kommandantin

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Huang Bamei, auch bekannt als „Zwei Kanonen“, ist eine der außergewöhnlichsten Piratinnen des 20. Jahrhunderts. Während des Zweiten Chinesisch-Japanischen Kriegs und in der zweiten Phase des Chinesischen Bürgerkriegs führte sie eine beeindruckende Streitmacht an. Auf dem Höhepunkt ihrer Macht befehligte sie 70 Schiffe und mehr als 50.000 Menschen, was sie zu einer bedeutenden militärischen Kraft machte.

Ihre Führung beruhte auf klaren Strukturen und eiserner Disziplin. Huang Bamei setzte ihre taktischen Fähigkeiten nicht nur zur Verteidigung ihrer eigenen Interessen ein, sondern wurde auch zu einer entscheidenden Figur in der chinesischen Seefahrtsgeschichte. Ihre Geschichte zeigt, dass eine Frau an der Spitze einer Flotte auch in einer Zeit der politischen und sozialen Umwälzungen Erfolg und Respekt gewinnen konnte.

7. Sadie Farrell: Die Piratin des Hudson

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Sadie Farrell, besser bekannt als „Sadie the Goat“, war eine der berüchtigtsten Flusspiratinnen des 18. Jahrhunderts. Ursprünglich eine Bandenführerin in Manhattan, musste sie nach einem heftigen Kampf, bei dem ihr ein Ohr abgebissen wurde, ihre Heimatstadt verlassen. Statt sich unterkriegen zu lassen, verwandelte sie sich in eine furchtlose Piratin auf den Flüssen Hudson und Harlem.

Dabei führte sie eine Crew von Männern an, mit denen sie Handelsschiffe angriff, Geiseln nahm und sich einen Namen als skrupellose Räuberin machte. Das abgebissene Ohr, das sie in einem Medaillon um den Hals trug, wurde zu ihrem Markenzeichen. Sadies Geschichte zeigt, wie sie sich trotz Rückschlägen zur Herrin der Flüsse aufschwang und ein Kapitel der Pirateriegeschichte für sich beanspruchte.

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