Ausbreitung der Nosferatu-Spinne in Deutschland: Wie gefährlich ist ihr Gift?

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Im Frühjahr 2024 sorgt eine besondere Spinnenart in Deutschland für Aufregung: die Nosferatu-Spinne. Diese Art breitet sich derzeit in verschiedenen Regionen des Landes aus und löst bei Spinnenphobikern Panik aus. Bereits 2022 wurden Expert*innen auf die Gefährlichkeit dieser Spinne hingewiesen. Anders als viele andere Spinnenarten, die hauptsächlich durch ihr Äußeres erschrecken, ist die Nosferatu-Spinne tatsächlich giftig.

Während sie vor weniger als 20 Jahren noch ausschließlich im Mittelmeerraum zu finden war, müssen nun auch in Deutschland immer mehr Menschen besonders aufmerksam sein, um ungewollte Begegnungen zu vermeiden.

1. Erkennung der Nosferatu-Spinne

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Die Nosferatu-Spinne (lat. Zoropsis Spinimana) lässt sich an ihrem robusten Körperbau und kräftigen Beinen erkennen. Männchen erreichen eine Größe von 13 mm, Weibchen bis zu 19 mm. Dank der Hafthaare an ihren Füßen kann sie sogar auf glatten Oberflächen wie Glaswänden klettern.

Sie baut keine klassischen Netze, sondern ist ständig unterwegs. Ein markantes Merkmal ist der schwarze Fleck auf ihrem Hinterleib. Sie wird häufig mit der Hauswinkelspinne verwechselt, die jedoch längere Beine hat und sich nicht an glatten Flächen festhalten kann. Ihre Beißkraft und das äußere Erscheinungsbild verursachen Angst.

2. Verbreitung und neue Studienergebnisse

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Laut einer neuen Studie breitet sich die Nosferatu-Spinne in Deutschland weitaus stärker aus als bisher angenommen. Bundesweite Meldungen zeigen, dass sie bereits seit 2022 in fast allen Teilen des Landes vorkommt, mit Ausnahme von Mecklenburg-Vorpommern. Das Meldeportal verzeichnete 35.000 Funde dieser Spinne.

Forscher wie Alexander Wirth und Gaby Schulemann-Maier berichteten in der Fachzeitschrift „Frontiers in Arachnid Science“, dass das Verbreitungsgebiet der Spinne nun mehr als 2,3 Mal größer ist als ursprünglich geschätzt, was auf eine rasche Expansion hinweist.

3. Gründe für die Ausbreitung der Nosferatu-Spinne

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Die Ausbreitung der Nosferatu-Spinne wird hauptsächlich durch den Klimawandel begünstigt. Die Spinne fühlt sich jetzt nicht nur im Mittelmeerraum, sondern auch in den milderen deutschen Temperaturen wohl. Experten vermuten, dass sie durch den wachsenden Güterverkehr nach Deutschland gelangt ist. Ihr erster Nachweis erfolgte 2005 in Freiburg, doch inzwischen wurden auch in anderen Regionen Funde gemacht.

Besonders in sozialen Medien sorgte der Fund dieser Spinne für Aufsehen. Zahlreiche Twitter-Nutzer berichteten von unerwarteten Begegnungen in ihren Wohnungen, was die Aufmerksamkeit auf die potenziellen Gefahren lenkte.

4. Giftigkeit der Nosferatu-Spinne

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Ein Hauptgrund für die Panik um die Nosferatu-Spinne ist ihre Giftigkeit. Zwar sind viele Spinnenbisse potenziell giftig, doch nur wenige können durch menschliche Haut beißen. Die Nosferatu-Spinne jedoch hat die Fähigkeit, ihren Biss durch die Haut abzugeben, wodurch sie ihr Gift in den menschlichen Körper freisetzen kann.

Ihr Gift ist jedoch für den Menschen meist ungefährlich und ähnelt dem Stich einer Biene oder Wespe. Personen, die allergisch sind, sollten jedoch vorsichtiger sein. Diese Spinne beißt nur, wenn sie sich bedroht fühlt und wird in der Regel fliehen, wenn sie in Ruhe gelassen wird.

5. Umgang mit der Nosferatu-Spinne

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Wenn du die Nosferatu-Spinne entdeckst, solltest du sie nicht direkt töten. Der NABU empfiehlt, die Spinne sanft mit einem Glas und einer Pappe einzufangen und draußen freizulassen. Besonders bei einem Kokon mit Eiern, den das Weibchen schützt, solltest du vorsichtig sein. Es ist ratsam, den Kokon mit einem Pinsel zur Seite zu schieben und dann zu entfernen, um eine weitere Verbreitung zu verhindern.

Um sicherzustellen, dass die Eier nicht überleben, kann man den Kokon auch einfrieren. Diese Vorsichtsmaßnahme hilft, die Ausbreitung der Nosferatu-Spinne in deinem Zuhause zu vermeiden.

6. Risiken und Vorbeugung von Nosferatu-Spinnen

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Um zu vermeiden, dass die Nosferatu-Spinne in dein Zuhause eindringt, solltest du Fenster und Türen mit feinmaschigen Fliegengittern sichern. Dies schützt nicht nur vor Spinnen, sondern auch vor anderen Insekten. Außerdem ist es wichtig, dass Keller und Dachböden gut abgedichtet sind, damit keine Tiere unbemerkt eindringen können.

Wenn du Holz oder andere Materialien lagern musst, sollte dies nicht direkt an den Wänden des Hauses geschehen. Regelmäßiges Staubsaugen und Wischen in Ecken und schwer erreichbaren Bereichen trägt ebenfalls dazu bei, ungebetene Gäste zu verhindern.

7. Rolle der Nosferatu-Spinne im Ökosystem

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Obwohl die Nosferatu-Spinne in Deutschland für Bedenken sorgt, spielt sie eine wichtige Rolle im Ökosystem. Spinnen, einschließlich der Nosferatu-Spinne, sind natürliche Prädatoren und helfen dabei, die Populationen von Schädlingen wie Mücken und Fliegen zu regulieren. Diese biologische Schädlingsbekämpfung trägt zur Balance des Ökosystems bei.

Es ist jedoch wichtig, die Interaktionen dieser Art mit heimischen Spinnenarten zu beobachten, um potenzielle negative Auswirkungen auf die lokale Biodiversität zu erkennen. Obwohl sie ihre Aufgabe im Ökosystem erfüllt, muss ihr Einfluss weiterhin überwacht werden, um langfristige Veränderungen zu vermeiden.

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