Vegane Mayonnaise im Härtetest: Bei einer Marke wird’s eklig

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Mayonnaise ist längst mehr als Beilage – sie ist fester Bestandteil moderner Küche, ob in Salaten, Sandwiches oder als Dip. Und auch die vegane Variante hat sich inzwischen im Supermarkt fest etabliert. Doch wie gut ist sie wirklich? Wenn ausgerechnet das, was als „besser“ gilt, gesundheitlich bedenklich sein kann, schrillen die Alarmglocken.

Ein aktueller Test stellt genau diese Frage: Was steckt drin in der veganen Mayo? Und worauf sollten Verbraucher achten? Denn es sind nicht immer nur die günstigen Produkte, die Schwächen zeigen. Manchmal verstecken sich unerwünschte Inhaltsstoffe auch dort, wo man sie am wenigsten erwartet. Zeit, genau hinzuschauen – bevor der nächste Löffel auf dem Teller landet.

1. Pflanzenpower im Trend – die neue Mayo-Welt

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Vegane Produkte boomen. Auch Mayonnaise auf Pflanzenbasis hat in den letzten Jahren immer mehr Anhänger gewonnen. Die Auswahl im Handel ist groß – von Discountermarken bis hin zu Bio-Delikatessen. Besonders Menschen, die auf Eier verzichten wollen oder müssen, greifen gern zu den cremigen Alternativen.

Doch mit dem Trend wächst auch die Vielfalt – und damit die Unsicherheit. Welche Produkte sind wirklich gut? Wie sieht es mit der Inhaltsstoffqualität aus? Und ist teurer automatisch besser? Öko-Test wollte es genau wissen und hat 18 vegane Mayonnaisen unter die Lupe genommen – mit teilweise überraschenden Ergebnissen, die über reinen Geschmack weit hinausgehen.

2. Auf dem Prüfstand: 18 Tuben und Gläser im Labor

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Die Redaktion von Öko-Test kaufte Produkte bei Lidl, Rewe, Penny, Edeka, Kaufland und anderen großen Ketten. Die Preise lagen zwischen 1,19 Euro und knapp 6 Euro – also ein breites Spektrum. 13 der getesteten Mayonnaisen tragen ein Bio-Siegel. Getestet wurden sie nicht nur auf Geschmack, sondern vor allem auf gesundheitlich bedenkliche Stoffe.

Die Labore untersuchten u. a. auf Mineralölbestandteile (MOSH/MOAH), Pestizidrückstände, Fettschadstoffe und Schimmelpilzgifte wie Alternariatoxine. Auch Keimbelastung und Abweichungen bei deklariertem Salz- und Fettgehalt wurden geprüft. Ein intensiver Test, der zeigt: Mayonnaise ist mehr als nur eine Kalorienbombe. Hier steckt oft mehr drin, als auf den ersten Blick sichtbar ist.

3. Die große Überraschung: Eine Traditionsmarke fällt durch

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Während viele Produkte mit „sehr gut“ abschnitten, fiel eine bekannte Marke mit „mangelhaft“ komplett durch. Die Rede ist von der Heinz Vegan Salatmayonnaise. Sie war das einzige Produkt im Test, das stark erhöhte Mengen an MOSH und MOSH-Analogen aufwies – also gesättigten Mineralölkohlenwasserstoffen, die sich im Körper ablagern können.

Diese Stoffe entstehen oft bei der Verarbeitung pflanzlicher Öle und sind gesundheitlich umstritten. Öko-Test stufte den Befund als kritisch ein – vor allem, da es sich um ein Markenprodukt handelt, das bei Verbrauchern Vertrauen genießt. Heinz kündigte inzwischen an, das Produkt aus dem Sortiment zu nehmen. Doch der Imageschaden ist gesetzt.

4. Gute Nachrichten für Sparfüchse – Günstig kann besser sein

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Entgegen vieler Erwartungen schnitten vor allem günstige Produkte sehr gut ab. Die vegane Mayo von Penny (1,19 Euro) sowie von Lidl und Kaufland (je 1,29 Euro) erhielten die Bestnote „sehr gut“. Auch die „Bio My Veggie“-Variante von Edeka überzeugte mit absolut sauberem Ergebnis – ohne Mineralöl oder Schimmelpilzgifte.

Das zeigt: Preis ist kein Garant für Qualität – im Positiven wie im Negativen. Besonders für preisbewusste Käufer ist das Ergebnis erfreulich. Es zeigt, dass gute Zutaten, klare Rezepturen und hygienische Verarbeitung nicht nur Sache von Markenprodukten oder Biolabels sind. Ein sorgfältiger Blick auf das Etikett lohnt sich – unabhängig vom Preis.

5. Natürliches Aroma – ein „guter“ Minuspunkt

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Ein weiteres bekanntes Produkt, die Hellmann’s Vegan Salatmayonnaise von Unilever, verpasste knapp die Bestnote. Zwar war die Belastung mit Schadstoffen gering, jedoch enthält sie natürliches Aroma – was laut Öko-Test unnötig ist und zur Abwertung auf „gut“ führte. Aromen sollen laut Kritik mangelhafte Rohwarenqualität überdecken.

Auch wenn natürliches Aroma nicht gesundheitsschädlich ist, werten die Tester es als qualitativen Mangel, weil es für ein Produkt, das ansonsten gut abschneidet, nicht erforderlich gewesen wäre. Für Konsumenten bedeutet das: Wer Wert auf reine, transparente Zutaten legt, sollte auch auf unscheinbare Einträge in der Zutatenliste achten.

6. Woher kommt das Mineralöl überhaupt?

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MOSH und MOAH – diese Abkürzungen stehen für Stoffgruppen, die bei der Herstellung pflanzlicher Öle entstehen können. Besonders beim Einsatz von Sonnenblumen- oder Rapsöl gelangen sie über den Produktionsprozess in die Lebensmittel. In vielen Produkten waren sie in Spuren nachweisbar, aber meist unterhalb der kritischen Grenze.

Im Fall von Heinz jedoch lagen die Werte deutlich über dem, was tolerierbar ist. Das Problem: Diese Stoffe werden nicht abgebaut, sondern können sich im Körper anreichern – insbesondere in der Leber und im Fettgewebe. Öko-Test fordert daher strengere Richtlinien und mehr Transparenz von den Herstellern, um solche Verunreinigungen zu vermeiden.

7. Lagerung entscheidet mit – Tipps für zu Hause

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Auch unabhängig vom Testergebnis gilt: Mayonnaise ist ein sensibles Produkt, vor allem nach dem Öffnen. Öko-Test empfiehlt, vegane wie klassische Mayo im Kühlschrank aufzubewahren und innerhalb von zwei Monaten zu verbrauchen. Wichtig: Produkte in Tuben halten länger frisch als solche im Glas.

Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte die Mayo nicht bei Raumtemperatur stehen lassen und den Deckel nach jedem Gebrauch gut verschließen. Zudem lohnt sich ein Blick aufs Mindesthaltbarkeitsdatum – besonders bei geöffneten Produkten. Hygiene, Kühlung und ein bewusster Umgang sorgen dafür, dass die Mayo nicht nur lecker, sondern auch gesundheitlich unbedenklich bleibt.

8. Was Verbraucher jetzt wissen sollten

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Der Test belegt eindrucksvoll: Vegane Mayonnaise hat sich etabliert – und das auf hohem Niveau. Verbraucherinnen und Verbraucher können beruhigt zugreifen, wenn sie auf Produkte mit transparenter Zutatenliste, Bio-Siegel und ohne Aromen achten. Besonders erfreulich ist, dass auch günstige Discountermarken mit „sehr gut“ bewertet wurden. Das zeigt: Qualität muss nicht teuer sein – und bewusste Ernährung ist heute auch mit kleinem Budget möglich.

Doch die Ergebnisse mahnen auch zur Vorsicht. Der Fall Heinz verdeutlicht, dass selbst große Marken nicht vor Qualitätsproblemen gefeit sind. Verbraucher sollten sich deshalb nicht auf den Namen verlassen, sondern regelmäßig auf Testergebnisse, Herkunft und Zusammensetzung achten. Wer sich informiert, trifft bessere Entscheidungen – für Gesundheit, Umwelt und Geschmack. Vegane Mayo ist kein Randprodukt mehr, sondern Teil eines neuen, aufgeklärten Alltagsbewusstseins, das Wissen und Genuss vereint.

Interessant: Wussten Sie, dass ein Jahr auf Venus kürzer ist als ein Tag?

Ein Tag auf der Venus, also eine vollständige Drehung um die eigene Achse, dauert etwa 243 Erdentage, während ein Venusjahr (eine Umrundung der Sonne) nur etwa 225 Erdentage dauert. Das bedeutet, dass ein Tag auf der Venus länger ist als ein Jahr. Diese ungewöhnliche Rotation resultiert in extremen Temperaturen und Wetterbedingungen, die die Venus zu einem der unwirtlichsten Orte in unserem Sonnensystem machen.