Meta greift ab – doch kaum jemand merkt es

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Während sich viele Nutzer durch ihre Feeds scrollen, passiert im Hintergrund etwas, das enorme Auswirkungen haben kann – auf Ihre Daten, Ihre Privatsphäre und sogar auf Ihr digitales Ich. Was zunächst wie eine kleine Änderung klingt, birgt potenziell weitreichende Folgen. Dabei fällt es nicht leicht, überhaupt mitzubekommen, was wirklich dahintersteckt. Die Kommunikation ist dezent, Links sind versteckt, Fristen knapp gesetzt. Und doch steht jetzt eine Entscheidung an, die Millionen betreffen wird.

Denn während Plattformen wie Facebook, Instagram und WhatsApp weiterlaufen wie gewohnt, könnte ab sofort etwas Neues im Spiel sein – etwas, das Ihre Inhalte, Ihre Fotos und Ihre Worte plötzlich auf ganz andere Weise verwendet. Und wer das nicht will, muss schnell handeln – und genau wissen, wo.

1. Was da gerade im Hintergrund passiert

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Viele Nutzer:innen bemerken es kaum: Auf ihren Lieblingsplattformen läuft alles scheinbar normal. Doch im Hintergrund ändert sich grundlegend, wie mit ihren Daten umgegangen wird. Das betrifft nicht nur Posts oder Likes, sondern auch Bilder, Kommentare und Profilinfos. Besonders perfide: Die Änderung geschieht nicht lautstark oder durch auffällige Hinweise, sondern leise und beinahe unsichtbar.

Nur wer aufmerksam ist, erkennt: Es gibt eine Frist, eine Pflicht zum aktiven Handeln – und eine neue Art der Datennutzung, die alles verändern könnte. Wer nicht widerspricht, gibt seine Zustimmung stillschweigend. Deshalb lohnt es sich, jetzt genau hinzusehen. Denn was heute öffentlich ist, könnte morgen trainiertes Wissen einer künstlichen Intelligenz sein – mit Ihrem Namen, Ihrem Tonfall und Ihrer Bildsprache.

2. Plötzlich ein digitaler Zwilling

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Ab dem 27. Mai 2025 beginnt Meta damit, öffentlich sichtbare Inhalte für KI-Zwecke zu analysieren. Es geht dabei nicht nur um einzelne Posts oder Kommentare – sondern um ein vollständiges Profil Ihres digitalen Verhaltens. Was gepostet wurde, wie formuliert wurde, was geliked und kommentiert wurde – all das fließt in eine Datenbank, die künstliche Intelligenz trainiert.

Was Meta daraus machen will, klingt futuristisch: Digitale Zwillinge, also künstlich erschaffene Persönlichkeiten, die Ihnen zum Verwechseln ähnlich sind. Diese KI-Figuren sollen mit anderen Nutzer:innen interagieren, Bilder schicken oder Antworten schreiben – in einem Stil, der täuschend echt wirkt. Der Gedanke, dass eine fremde Instanz auf Basis eigener Daten simuliert, wie man schreibt, spricht und denkt, ist für viele beunruhigend.

3. KI-Freunde aus Ihren Daten

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Meta-Chef Mark Zuckerberg hat selbst erklärt, was das Ziel ist: Die Entwicklung virtueller Freunde auf KI-Basis, gespeist aus realen Daten echter Menschen. Diese sollen empathisch, hilfreich und realistisch wirken – weil sie mit echten Kommentaren, Fotos und Formulierungen trainiert werden. Dazu nutzt Meta Inhalte, die Sie auf Facebook, Instagram oder sogar WhatsApp geteilt haben.

Die KI wird lernen, wie Sie Inhalte gestalten – um diesen Stil dann bei anderen zu imitieren. So entstehen Sätze wie „Unser Wohnzimmer ist jetzt viel schöner“ oder „Unsere Kinder beim Spielen“, generiert von einem System, das aus Ihrer Sprache gelernt hat. Die Idee: Persönlich wirkende Botschaften, die gar nicht mehr persönlich sind. Viele Nutzer fragen sich: Will ich wirklich, dass meine Worte die Vorlage für so etwas liefern?

4. Kein Haken, kein Hinweis, kein Einverständnis

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Besonders kritisch sehen Verbraucherschützer die Tatsache, dass Meta keine ausdrückliche Zustimmung der Nutzer einholt. Stattdessen beruft sich der Konzern auf ein „berechtigtes Interesse“ nach DSGVO – eine umstrittene juristische Grauzone. Millionen Menschen sollen so stillschweigend zustimmen, ohne je konkret gefragt worden zu sein.

Wer das nicht möchte, muss selbst aktiv widersprechen – und zwar rechtzeitig. Nur: Der Weg zum Widerspruch ist alles andere als benutzerfreundlich. Links sind versteckt, Formulare gut vergraben in langen Datenschutzerklärungen. Ohne Anleitung dürften viele ihre Rechte kaum wahrnehmen können – ein Vorgehen, das von Datenschützern als gezielte Erschwernis gewertet wird.

5. So funktioniert der Facebook-Widerspruch

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Wer sich schützen will, muss den Widerspruch über sein Facebook-Profil einreichen – und das bis spätestens 26. Mai 2025. Doch der Weg dorthin ist kompliziert. Zuerst ruft man die Einstellungen auf, dann den Unterpunkt „Einstellungen und Privatsphäre“, weiter zu „Einstellungen“. Erst in den dortigen Datenschutzbestimmungen findet sich ein kaum erkennbarer Hinweis auf das Widerspruchsrecht.

Erst nach mehreren Klicks öffnet sich ein Formular, das oft schon mit den persönlichen Daten ausgefüllt ist. Es muss lediglich abgeschickt werden – klingt einfach, ist aber schwer zu finden. Wer diesen Schritt nicht geht, erlaubt Meta automatisch, seine Daten dauerhaft für KI-Zwecke zu verwenden. Rückwirkend lässt sich das nicht mehr ändern.

6. Instagram braucht einen Extra-Widerspruch

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Ein weit verbreiteter Irrtum: Viele glauben, der Widerspruch bei Facebook schütze auch ihre Instagram-Daten. Doch dem ist nicht so. Jede Plattform muss separat behandelt werden – Facebook, Instagram und sogar WhatsApp. Auch bei Instagram ist der Weg verschachtelt und unübersichtlich.

Der Widerspruch führt über das Profilmenü, dann „Einstellungen und Aktivitäten“, weiter zu „Info“ und schließlich zu den Datenschutzbestimmungen. Wie bei Facebook ist der relevante Link tief im Text versteckt. Auch hier erscheint schließlich ein Formular, das bestätigt werden muss. Ohne diesen Schritt gilt: Auch Instagram darf alle öffentlich sichtbaren Inhalte für KI-Zwecke nutzen – und zwar dauerhaft.

7. WhatsApp und der blaue Kreis

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Bei WhatsApp wirkt zunächst alles beruhigend: Es gibt keine öffentlichen Inhalte, also auch keine offensichtlichen Datenquellen. Doch Meta AI spielt auch hier eine Rolle. Künftig erscheint ein blauer Kreis in der Chat-Übersicht – das Symbol der neuen KI-Funktion. Wer darauf klickt oder eine Frage stellt, aktiviert die KI und gibt damit Inhalte frei.

Laut Meta bleiben private Chats unberührt, solange die KI-Funktion nicht genutzt wird. Doch sobald die Interaktion beginnt, darf Meta Ihre Eingaben verwenden. Auch hier fehlen transparente Hinweise und eine zentrale Option zum Widerspruch. Wer also WhatsApp intensiv nutzt, sollte wachsam sein – und überlegen, ob er der KI freiwillig Zugang zu seinen Inhalten gewähren möchte.

8. Letzte Chance: Widerspruch jetzt

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Die Zeit läuft – und wer nichts tut, stimmt automatisch zu. Das ist das zentrale Problem, das Datenschützer kritisieren. Die Frist endet am 26. Mai 2025 – danach ist es zu spät. Inhalte, die bis dahin öffentlich geteilt wurden, können ab diesem Stichtag dauerhaft für KI-Zwecke verwendet werden. Ein späterer Widerspruch greift nur noch für zukünftige Inhalte.

Wichtig ist: Jedes Konto muss separat geschützt werden – Facebook, Instagram und eventuell auch WhatsApp. Die Verbraucherzentrale warnt eindringlich und hat Meta sogar rechtlich abgemahnt. Dennoch bleibt der effektivste Schutz: selbst aktiv werden, widersprechen – und zwar jetzt. Denn wer abwartet, gibt seine Persönlichkeit für ein System frei, das bald mehr über einen weiß, als einem selbst lieb ist.4o

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Der höchste Wasserfall der Welt ist der Salto Ángel in Venezuela, der eine beeindruckende Höhe von 979 Metern erreicht. Dieser spektakuläre Wasserfall, auch bekannt als Angel Falls, ist mehr als 15 Mal so hoch wie die berühmten Niagara-Fälle und bietet einen atemberaubenden Anblick inmitten des dichten Regenwaldes.