Chinas Straßenbahn ohne Schienen: Revolution auf Rädern

Bild: IMAGO / Xinhua

In Chinas Städten entsteht derzeit ein völlig neuartiges Verkehrsmittel, das weltweit Aufmerksamkeit erregt. Auf den ersten Blick scheint es sich um eine gewöhnliche Straßenbahn zu handeln: ein langes Fahrzeug mit mehreren Waggons, das ruhig und elegant durch die Stadt gleitet. Doch dieser erste Eindruck täuscht. Hinter dem vertrauten Erscheinungsbild verbirgt sich eine Technologie, die grundlegende Elemente des öffentlichen Nahverkehrs infrage stellt.

Entwickelt wurde das System von einem chinesischen Hersteller mit dem Ziel, Mobilität flexibler, kostengünstiger und effizienter zu gestalten – insbesondere für Städte, die sich bislang große Infrastrukturprojekte nicht leisten konnten. Was in China leise beginnt, könnte schon bald weltweit den Takt vorgeben.

1. Eine Idee für Städte, die mehr wollen – aber weniger haben

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Das System wurde speziell für kleinere bis mittelgroße Städte konzipiert. Dort fehlt oft das Budget für klassische Straßenbahnsysteme, doch der Mobilitätsdruck wächst. Genau hier bietet der ART eine realistische Lösung: Geringe Kosten, hohe Flexibilität, moderne Technik. In Städten wie Zhuzhou wird das Konzept bereits umgesetzt – mit einer ersten Teststrecke, die demnächst den Betrieb aufnehmen soll.

Was heute in einer chinesischen Provinz startet, könnte morgen weltweit in Städten Einzug halten, die sich keinen Stillstand mehr leisten können. Und plötzlich rollt die Zukunft auf weißen Linien durch unsere Gegenwart.

2. Zwischen Bus und Tram: Die Tarnung einer Idee

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Das neu entwickelte System sieht aus wie eine gewöhnliche Straßenbahn, ist aber ein technisches Chamäleon. Es fährt auf Gummireifen, bewegt sich auf normalem Asphalt und folgt einfach gestrichelten Linien auf der Straße. Der offizielle Name lautet „Autonomous Rail Rapid Transit“ (ART) – ein Mix aus Bus und Bahn.

Diese Tarnung macht es möglich, das Verkehrsmittel in bestehende Infrastrukturen einzubetten, ohne auffällige Umbauten. Noch wird es von vielen unterschätzt – dabei handelt es sich um eine der innovativsten Lösungen im Bereich Nahverkehr. Ab Punkt drei wird klar, was das System so besonders macht.

3. Mobilität neu gedacht – ohne es gleich zu zeigen

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Man könnte meinen, es sei einfach eine moderne Straßenbahn: lang, geräumig, sauber. Sie fährt ruhig durch die Straßen und scheint sich in das urbane Bild einzufügen. Doch wer genauer hinsieht, merkt schnell: Etwas stimmt nicht. Es fehlen Schienen, keine Oberleitungen sind zu erkennen. Trotzdem bewegt sich das Fahrzeug flüssig durch den Verkehr.

Diese ungewöhnliche Erscheinung ist kein Zukunftsversuch aus der Science-Fiction – sondern bereits Realität in China. Was hier auf ganz normalen Straßen rollt, könnte bald den öffentlichen Nahverkehr auf völlig neue Weise verändern.

4. Keine Schienen nötig – nur Farbe auf dem Asphalt

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Der wohl radikalste Aspekt: Der ART braucht keine Schienen. Stattdessen genügt es, gestrichelte Linien auf die Straße zu malen, denen das Fahrzeug mithilfe optischer Sensoren folgt. Das spart enorme Baukosten, da weder Gleise verlegt noch Straßen aufgerissen werden müssen. Städte können ihre Verkehrsnetze flexibel anpassen, neue Linien rasch einführen oder bestehende ändern.

Die Planung wird schneller, günstiger und weniger invasiv. Genau das macht das System besonders attraktiv für Städte, die wachsen, aber keine Millionen in klassische Straßenbahnen investieren können oder wollen.

5. Platz für 500 Fahrgäste – und dabei vollkommen leise

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Trotz der fehlenden Schienen kann der ART beeindruckende Kapazitäten vorweisen. Die Grundversion besteht aus drei Waggons mit rund 30 Metern Länge und Platz für ca. 300 Personen. Durch zwei weitere Module lässt sich der Zug auf fünf Waggons und 500 Passagiere erweitern.

Die Bahn bleibt dabei leise, komfortabel und emissionsfrei. Große Türen und ein stufenloser Einstieg sorgen für barrierefreie Mobilität. Die hohe Kapazität macht das System auch für Stoßzeiten attraktiv – und gleichzeitig flexibel genug für kleinere Strecken mit weniger Andrang.

6. Autonom mit Sicherheitsnetz: Technik trifft Mensch

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Das ART-System fährt teilautonom. Eine Vielzahl an Sensoren, Laserscannern und Kameras erkennt die Straßenmarkierungen, Hindernisse und Kurven. Die digitale Steuerung hält den Zug sicher in der Spur. Doch im Cockpit sitzt weiterhin ein Mensch, der bremsen und beschleunigen muss.

Diese Mischung aus Technik und Kontrolle sorgt für Vertrauen bei Fahrgästen und Städten, die bei vollständiger Autonomie noch zögern. Gleichzeitig kann das System kontinuierlich lernen und optimiert werden. So entsteht ein zukunftsfähiger Mix aus Digitalisierung und menschlicher Kontrolle – mit hohem Sicherheitsanspruch und realistischem Einsatzpotenzial.

7. Akkuleistung statt Oberleitung: Sauber und effizient

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Ein weiterer Meilenstein: Der ART benötigt keine Oberleitung, sondern wird von modernen Lithium-Titanat-Akkus angetrieben. Nach nur zehn Minuten Ladezeit kann das Fahrzeug bis zu 25 Kilometer weit fahren – ideal für innerstädtische Routen. Die Energieversorgung erfolgt an Ladepunkten entlang der Strecke oder an Haltestellen.

Das spart nicht nur Infrastrukturkosten, sondern verbessert auch das Stadtbild ohne Kabelgewirr. Der elektrische Antrieb ist zudem geräuscharm und umweltfreundlich, was das System besonders für dichte Wohngebiete und historische Innenstädte interessant macht.

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