
Nach dem politischen Umbruch richten sich viele Blicke auf die Zukunft prominenter Minister. Besonders zwei Namen stehen dabei im Zentrum der Spekulationen: Christian Lindner und Robert Habeck.
Ein Headhunter hat sich jetzt zu den möglichen Karrierechancen der beiden geäußert – und überrascht mit einer klaren Einschätzung. Die vermeintliche Niederlage könnte sich für die Ex-Minister als Startschuss für ganz neue Wege entpuppen.
1. Politische Karrieren vor dem Umbruch

Die Bundestagswahl hat politische Verschiebungen ausgelöst. Die FDP scheiterte an der Fünf-Prozent-Hürde, während die Grünen herbe Verluste einfuhren. Für prominente Köpfe wie Christian Lindner und Robert Habeck bedeutet das: Ein Kapitel endet – aber was kommt danach?
Beide gehörten zu den prägendsten Figuren der letzten Legislaturperiode. Doch mit dem Machtverlust rückt nun die Frage in den Fokus, wie es für sie beruflich weitergehen könnte. Dass Politiker nach ihrer Amtszeit neue Wege einschlagen, ist nicht ungewöhnlich – doch bei Lindner und Habeck scheint das Potenzial besonders groß zu sein.
2. Vom Bundestag in die Wirtschaft?

Nicht jeder Politiker zieht sich nach dem Ausscheiden aus der Regierung ins Private zurück. Viele wechseln in die Wirtschaft – sei es als Berater, Redner oder Vorstand. Die Fähigkeiten, die sie während ihrer Amtszeit entwickelt haben, sind in der freien Wirtschaft gefragt: Führungskompetenz, Medienerfahrung, Krisenmanagement.
Besonders in Zeiten von Fachkräftemangel auf Managementebene werfen Unternehmen gerne einen Blick auf ehemalige Regierungsmitglieder. Doch nicht jeder eignet sich dafür. Es braucht Charisma, Fachwissen und vor allem ein Image, das nicht zu sehr polarisiert. Und hier kommen Lindner und Habeck ins Spiel.
3. Headhunter sieht große Chancen für Lindner

Laut Personalberater Tim Oldiges sind Christian Lindners Chancen auf dem Markt ausgezeichnet. „Er ist im besten Alter, hat eine starke Außenwirkung – das macht ihn sehr interessant für viele Unternehmen.“ Der FDP-Politiker könnte laut Oldiges vor allem dort punkten, wo es darum geht, Menschen zu überzeugen oder zu begeistern.
Gerade nach außen gerichtete Rollen, wie etwa im Bereich Kommunikation, Investor Relations oder als Markenbotschafter, könnten gut zu ihm passen. Seine Bekanntheit sei dabei kein Nachteil, sondern ein potenzieller Vorteil, wenn es um Reichweite und Einfluss geht.
4. Habeck als Vermittler und Strategiekopf

Auch für Robert Habeck sieht Oldiges großes Potenzial. Er bescheinigt ihm eine Mischung aus Intellekt, Führungserfahrung und empathischer Wirkung. Besonders geeignet sei er für Unternehmen, die sich zukunftsorientiert aufstellen und Wandel aktiv gestalten wollen. Habeck könne mit seiner ruhigen, strategischen Art Prozesse moderieren und Visionen entwickeln.
Zudem bringe er viel Erfahrung im Bereich Nachhaltigkeit mit – ein Plus für Firmen, die in diesem Feld wachsen wollen. Seine Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge verständlich zu vermitteln, sei ein echtes Asset, so Oldiges.
5. Scholz eher für diskrete Rollen geeignet

Während Lindner und Habeck laut Oldiges in die sichtbare Wirtschaft passen, sieht er bei Olaf Scholz eher Potenzial im Hintergrund. Der Ex-Kanzler eigne sich gut für Positionen mit hohem strategischen Anspruch – etwa als Aufsichtsrat oder Berater. „Mit seiner ruhigen, sachlichen Art könnte er Governance-Prozesse begleiten und wertvolle Kontakte vermitteln.“
Besonders in international vernetzten Unternehmen wäre sein Wissen gefragt. Oldiges betont, dass Wahlniederlagen in der Wirtschaft selten als Makel gewertet werden. Wichtiger sei der persönliche Auftritt und ein makelloser Ruf.
6. Wann ein Ruf schadet

Nicht jeder Ex-Politiker ist automatisch ein begehrter Kandidat. Oldiges macht deutlich, dass es vor allem auf das Verhalten im öffentlichen Raum ankommt. Wer durch Skandale, Lügen oder unprofessionelles Auftreten auffällt, habe es schwer. „Unternehmen haben Angst, dass negatives Verhalten auf sie abfärbt.“
Für Lindner, Habeck und Scholz gilt das offenbar nicht – sie seien alle aus Sicht des Headhunters gut vermittelbar. Auch eine Wahlniederlage allein sei kein Hinderungsgrund: „Scheitern gehört dazu. Wichtig ist, was man daraus macht.“
7. Zwischen Rückzug und Neustart

Wie es für Lindner und Habeck konkret weitergeht, bleibt offen. Lindner hat sich bisher nicht zu seiner beruflichen Zukunft geäußert. Wegen des Wahlergebnisses verliert er jedoch sein Bundestagsmandat. Habeck wurde wiedergewählt, könnte sich aber laut Medienberichten zurückziehen.
Ob es die freie Wirtschaft wird oder eine neue politische Rolle – die kommenden Wochen dürften Klarheit bringen. Sicher ist nur: Beide werden genau beobachtet. Und ihre nächsten Schritte könnten beispielhaft sein für das, was Politiker nach dem Amt erreichen können.