
Viele verbinden den Vatikan mit unermesslichem Reichtum. Doch wie viel bekommt der Papst selbst tatsächlich? Mit dem Tod von Papst Franziskus rückt diese Frage erneut in den Fokus. Der Pontifex galt als besonders bescheiden, lehnte Luxus ab und lebte einfach.
Welche finanziellen Mittel ihm zur Verfügung standen und wie er wirklich lebte, wird erst bei genauerem Hinsehen deutlich. Eine Geschichte über Demut, große Summen – und die bewusste Entscheidung für ein schlichtes Leben.
1. Abschied von einem Papst der Armen

Papst Franziskus hatte eine klare Mission: eine Kirche der Armen. Er verzichtete auf Pomp, setzte Zeichen der Demut und sprach unbequeme Wahrheiten aus. Selbst in den letzten Tagen, als er schwer krank war, wollte er seinen Dienst nicht aufgeben.
Sein Tod löste weltweit Trauer aus – nicht nur bei Katholiken. Viele sahen in ihm den Papst, der die Kirche zurück zu ihren Wurzeln führte: Demut, Barmherzigkeit und soziale Gerechtigkeit. Sein Erbe reicht weit über religiöse Grenzen hinaus.
2. Ein einfaches Grab, fern des Petersdoms

Ein weiteres Zeichen seiner Bescheidenheit: Franziskus wollte nicht im Petersdom begraben werden, wie viele seiner Vorgänger. Stattdessen wählte er die Basilika Santa Maria Maggiore – eine schlichte Marienkirche, die er besonders liebte. Dort wurde er am 26. April 2025 beigesetzt.
Vorher nahmen Tausende Gläubige in der Peterskirche Abschied. Diese Entscheidung passt zu seinem Lebensstil: kein Prunk, sondern Nähe zum Volk. Auch im Tod blieb Franziskus seiner Haltung treu und sendete ein letztes stilles Signal an die Welt.
3. Wie reich war Papst Franziskus wirklich?

Trotz des gewaltigen Reichtums des Vatikans lebte Papst Franziskus persönlich äußerst bescheiden. Er bezog kein Gehalt, sondern ließ sich lediglich Grundbedürfnisse wie Nahrung, Kleidung und Unterkunft finanzieren. Berichte, etwa vom „Domradio“, bestätigen: Franziskus verzichtete bewusst auf Privatvermögen.
Seine Ausgaben wurden über den Haushalt des Vatikans getragen – kein persönlicher Luxus, keine Millionen auf einem eigenen Konto. Dieser Verzicht unterscheidet ihn deutlich von vielen Erwartungen, die Menschen gegenüber dem Amt des Papstes hegen.
4. Die stille Macht der Vatikanbank

Natürlich floss Geld: Das „Institut für die religiösen Werke“, besser bekannt als Vatikanbank, erwirtschaftete allein 2023 etwa 30 Millionen Euro Gewinn. Doch dieses Geld diente nicht dem Papst privat, sondern floss in soziale Projekte und die Verwaltung des Kirchenstaats. Franziskus hatte keinen Zugriff auf persönliche Reichtümer.
Stattdessen legte er Wert darauf, dass die Erträge des Vatikans wohltätigen Zwecken zugutekamen – ein weiteres Zeichen seiner tiefen Überzeugung, dass Reichtum eine Verantwortung bedeutet.
5. Frühere Päpste und der Umgang mit Geld

Frühere Päpste wie Benedikt XVI. lebten ähnlich, erwirtschafteten jedoch über Buchverkäufe zusätzliche Einkünfte. Benedikt spendete diese oder führte sie der Kirche zurück. Manche Quellen, wie die „Economic Times“, berichten von Papstgehältern von 30.000 Euro monatlich – doch diese wurden meist nicht beansprucht.
Franziskus ging noch einen Schritt weiter: Er verzichtete vollständig auf jede Form privaten Einkommens. Sein Leben bleibt ein Symbol für Verzicht und bewusste Einfachheit inmitten einer Welt voller Luxus und Macht.
6. Was nun folgt: Das Konklave beginnt

Mit dem Tod des Papstes beginnt die sogenannte Sedisvakanz. Frühestens 15 Tage nach dem Tod treten die wahlberechtigten Kardinäle in der Sixtinischen Kapelle zusammen, um einen neuen Papst zu wählen. Eine Zweidrittelmehrheit ist notwendig. Erst wenn weißer Rauch aus dem Kamin aufsteigt, wissen Gläubige weltweit: Ein neuer Papst wurde gewählt.
Die Wahl des Nachfolgers von Franziskus wird richtungsweisend – denn es geht darum, seinen Kurs der Demut und Reformen weiterzuführen oder einen neuen Weg einzuschlagen.
7. Franziskus‘ Vermächtnis: Mehr als Worte

Was bleibt, ist mehr als Zahlen, mehr als Immobilien oder Bilanzen. Papst Franziskus hinterlässt eine Kirche im Wandel. Er brachte die Themen Armut, Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit zurück in den Mittelpunkt. In einer Zeit voller Unsicherheit setzte er Zeichen der Hoffnung.
Auch wenn sein irdisches Vermögen klein war, bleibt sein ideeller Reichtum gewaltig. Die Zukunft wird zeigen, wie sehr seine Ideen und seine Bescheidenheit das Gesicht der katholischen Kirche weiter prägen werden.