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Alice Weidel, Kanzlerkandidatin der AfD, lebt mit ihrer Partnerin und zwei Kindern in der Schweiz und kandidiert in Deutschland für das höchste politische Amt. Dieser Umstand führt immer wieder zu Diskussionen, insbesondere im Zusammenhang mit der Parole „Zeit für Deutschland“, die die AfD fordert.
Weidel wird wiederholt nach der Diskrepanz zwischen ihrem Schweizer Wohnsitz und ihrer politischen Agenda gefragt. In einer ZDF-Dokumentation reagiert sie verärgert auf diese wiederkehrende Frage und bricht schließlich das Interview ab. Ihr Leben im Ausland und die politische Verantwortung in Deutschland werfen Fragen zu ihrer Authentizität auf.
1. AfD-Parole und Weidels Wohnsitz
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Der AfD-Slogan „Zeit für Deutschland“ fordert eine klare Ausrichtung auf nationale Belange. Alice Weidel, als Kanzlerkandidatin, steht jedoch in der Kritik, weil sie mit ihrer Familie in der Schweiz lebt. Die Diskrepanz zwischen ihrem Wohnsitz im Ausland und dem politischen Fokus auf Deutschland führt zu wiederholten Fragen, wie sich beides vereinbaren lässt.
Ihre private Lebenssituation wirft die Frage auf, wie glaubwürdig und authentisch ihre politische Haltung ist. Immer wieder muss Weidel sich erklären, was die öffentliche Wahrnehmung erschwert. Der Slogan und ihr Leben im Ausland scheinen nicht miteinander in Einklang zu stehen, was die Glaubwürdigkeit der Partei in Frage stellt.
2. Weidels Reaktion auf kritische Fragen
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Weidel reagiert zunehmend genervt auf die immer wieder gestellten Fragen zu ihrem Wohnsitz. Bei einer Pressekonferenz im Dezember 2022 erklärt sie, dass sie nicht in der Schweiz lebe, sondern lediglich dort einen Wohnsitz habe. Sie hebt hervor, dass auch andere Politiker mehrere Wohnsitze besitzen, was ihrer Ansicht nach die Fragen überflüssig macht.
Ihre Antwort wirkt abwehrend und verstärkt die Spannung zwischen ihrer privaten und politischen Identität. Sie betont, dass ihr Wohnsitz nichts mit ihrer politischen Arbeit zu tun habe, doch diese Haltung trägt nicht dazu bei, die Kritik zu mildern. Die wiederholten Nachfragen treffen sie empfindlich.
3. Überlingen und ihre seltene Präsenz
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Obwohl Weidel in Überlingen am Bodensee gemeldet ist, berichten Einheimische, dass sie dort kaum zu sehen sei. Sie erklärt in einem Interview, dass ihre hohe Gefährdungsstufe ihre Bewegungsfreiheit einschränke. Aus diesem Grund sei sie selten in Deutschland und auch in Überlingen wenig präsent. Weidel betont, dass sie sich aufgrund dieser Bedrohungslage öffentlich zurückhalte.
Gleichzeitig gibt sie an, dass sie in Überlingen kein Wahlkreisbüro betreibe, da keine geeigneten Räumlichkeiten zur Verfügung stünden. Potenzielle Vermieter fürchten Angriffe auf die AfD, was ihre öffentliche Präsenz weiter verringert. Die Erklärung wird jedoch nicht immer als ausreichend angesehen.
4. Interview-Marathon und erneute Wohnsitzfrage
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Kurz vor der Bundestagswahl wird Weidel in einem Interview mit der „Bild“-Zeitung erneut nach ihrem Wohnsitz gefragt. Sie bestätigt, dass sie in Überlingen gemeldet sei, erklärt jedoch, dass ihre eingeschränkte Bewegungsfreiheit aufgrund der hohen Gefährdungsstufe dazu führe, dass sie in Deutschland selten anzutreffen sei.
Sie betont, dass ihre Familie in der Schweiz lebt, sie jedoch ihre steuerlichen Verpflichtungen in Deutschland erfülle. Diese Antwort soll ihre Glaubwürdigkeit untermauern. Doch die ständigen Nachfragen nach ihrem Wohnsitz und ihrer Sicherheit werfen weiterhin Fragen auf, wie gut sie tatsächlich mit der deutschen Bevölkerung und ihren politischen Zielen verbunden ist.
5. Weidels Antworten in Talkshows
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In Talkshows wird Alice Weidel immer wieder nach ihrem Wohnsitz gefragt, worauf sie stets betont, dass sie ihren Hauptwohnsitz in Deutschland habe. Ihre Frau und Kinder leben jedoch in der Schweiz. Diese Unterscheidung soll ihre politische Bindung an Deutschland verdeutlichen. In einer Diskussion mit Günther Jauch erklärt sie, dass sie auf alle ihre Einkünfte Steuern in Deutschland zahle.
Diese Aussagen sollen den Eindruck erwecken, dass sie ihre Pflichten als deutsche Staatsbürgerin erfülle. Trotz dieser Erklärungen bleibt die Frage bestehen, wie sich ihre Privat- und Politiksituation miteinander vereinbaren lassen, was zu ständigen Spannungen in den Medien führt.
6. ZDF-Doku und erneute Konfrontation
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In der ZDF-Dokumentation „Alice Weidel – Ein Porträt“ wird erneut die Frage nach ihrem Wohnsitz in Überlingen aufgegriffen. Auf die Frage, ob dieser Ort ihr Zuhause sei, antwortet Weidel, dass Überlingen als ihr „Hauptwohnsitz“ gelte. Doch auch hier kommen Einheimische zu Wort, die Weidel nie in ihrer Stadt gesehen haben.
Ihre geringe Präsenz vor Ort sorgt für Spekulationen und verstärkt die Wahrnehmung, dass sie nur schwer mit ihrer politischen Basis in Kontakt steht. Als die Häufigkeit ihrer Aufenthalte in Überlingen hinterfragt wird, reagiert sie gereizt und bricht das Interview schließlich ab, da sie solche Fragen für unangemessen hält.
7. Kritik an der öffentlichen Wahrnehmung
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Weidel äußert wiederholt Kritik an der öffentlichen Wahrnehmung ihrer Wohnsitzsituation. Sie empfindet es als ungerecht, dass ihre privaten Lebensumstände immer wieder hinterfragt werden, während andere Politiker nicht in ähnlicher Weise überprüft werden. Ihre wiederholten Aussagen betonen, dass ihr Wohnsitz nichts mit ihrer politischen Arbeit zu tun habe.
Sie sieht die ständigen Nachfragen als Versuch, ihre politische Arbeit zu diskreditieren und ihre Authentizität infrage zu stellen. Ihr Ärger über die anhaltende Diskussion um ihr Privatleben zeigt, wie sehr sie sich von der Öffentlichkeit und den Medien in eine unangemessene Ecke gedrängt fühlt.