Studie: Hunde erkennen unhöfliches oder unsoziales Verhalten

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Hunde verfügen über zahlreiche faszinierende Eigenschaften, die ihre Intelligenz und soziale Wahrnehmung unter Beweis stellen. Eine aktuelle Studie legt nahe, dass Hunde in der Lage sind, menschliches Verhalten zu bewerten und auf unterschiedliche Verhaltensweisen zu reagieren.

Diese Erkenntnis eröffnet neue Einblicke in das enge Verhältnis zwischen Mensch und Hund und zeigt, wie gut unsere treuen Begleiter in der Lage sind, uns nicht nur als ihre Bezugspersonen zu erkennen, sondern auch unser Verhalten in sozialer Hinsicht zu interpretieren. Hunde verstehen also mehr, als wir oft annehmen.

1. Faszinierende Eigenschaften von Hunden

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Hunde sind bemerkenswerte Tiere mit einer Vielzahl an beeindruckenden Fähigkeiten. Ihr hochentwickelter Geruchssinn ermöglicht es ihnen sogar, Veränderungen im Blutzuckerspiegel von Menschen zu erkennen. Abgesehen von ihrer Agilität und Treue werden sie noch immer als Diensthunde in verschiedenen Bereichen eingesetzt.

Diese Fähigkeiten machen Hunde nicht nur zu fantastischen Begleitern, sondern auch zu wertvollen Helfern in vielen Lebensbereichen. Doch neben diesen bekannten Talenten gibt es noch eine weitere faszinierende Fähigkeit, die kürzlich durch eine Studie bestätigt wurde.

2. Hunde erkennen unhöfliches Verhalten

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Eine spannende Studie aus der Fachzeitschrift „Neuroscience & Biobehavioral Reviews“ legt nahe, dass Hunde in der Lage sind, das Verhalten von Menschen zu bewerten, insbesondere unhöfliches oder unsoziales Verhalten. In dem Experiment beobachteten Hunde, wie ihr Herrchen versuchte, einen Behälter zu öffnen, und sahen dabei, wie zwei Schauspieler unterschiedlich reagierten.

Einer half aktiv, der andere zeigte keine Bereitschaft zur Hilfe. Die Studie zeigt, dass Hunde nicht nur auf die Handlungen ihrer Besitzer achten, sondern auch Fremde und deren Verhalten gegenüber anderen beurteilen können. Das bestätigt die erstaunliche soziale Wahrnehmung von Hunden.

3. Der Test mit den Schauspielern

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In der Studie wurde ein Versuch durchgeführt, bei dem Hunde beobachteten, wie ihr Herrchen versuchte, einen Behälter mit Spielzeug zu öffnen. Der Hund war Zeuge von zwei unterschiedlichen Reaktionen: In einer Testgruppe half ein Schauspieler aktiv, den Behälter zu öffnen, während ein anderer Schauspieler nur passiv zusah.

In einer weiteren Gruppe lehnte der erste Schauspieler die Hilfe sichtbar ab, während der zweite wiederum passiv blieb. Das Experiment zielte darauf ab, das Verhalten der Hunde in Bezug auf die Hilfsbereitschaft der Menschen zu testen.

4. Die Reaktion der Hunde auf die Schauspieler

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Am Ende des Experiments erhielten die Hunde ein Leckerli von den Schauspielern. Interessanterweise zeigte sich, dass Hunde in der Gruppe, in der ein Schauspieler aktiv half und der andere passiv blieb, keinem von beiden besonders zugeneigt waren.

In der anderen Gruppe, in der der erste Schauspieler seine Hilfe sichtbar ablehnte, bevorzugten die Hunde jedoch den passiven Schauspieler. Dieses Verhalten deutet darauf hin, dass Hunde nicht nur auf das Verhalten ihrer Bezugspersonen achten, sondern auch, wie Menschen in ihrer Umgebung handeln, und dass sie sich von unhöflichem Verhalten distanzieren.

5. Keine Differenz zwischen passivem und freundlichem Verhalten

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Die Studie zeigt, dass Hunde keinen signifikanten Unterschied zwischen passivem Verhalten und offen freundlichem Verhalten erkennen. Was sie jedoch stark wahrnehmen, ist, wenn jemand in einer sozialen Interaktion deutlich unsozial agiert, etwa indem er die Hilfe verweigert.

Diese Fähigkeit, negativ auf unhöfliches Verhalten zu reagieren, lässt darauf schließen, dass Hunde, ähnlich wie Menschen, soziale Signale und Interaktionen gut einschätzen können. Für Hunde ist es daher nicht das passive Verhalten, das sie bewerten, sondern die Offenheit und Hilfsbereitschaft, die sie als positiv empfinden.

6. Vergleich mit Kapuzineraffen

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Die gleiche Untersuchung wurde auch mit Kapuzineraffen durchgeführt, die ebenfalls eine klare Präferenz für hilfsbereite Menschen zeigten. Sie bevorzugten Schauspieler, die ihrem Herrchen geholfen hatten, und ignorierten die, die sich passiv verhielten oder Hilfe verweigerten.

Diese Ähnlichkeit in der Wahrnehmung sozialer Interaktionen zeigt, dass nicht nur Hunde, sondern auch andere Tiere, wie Affen, in der Lage sind, Menschen anhand ihres sozialen Verhaltens zu beurteilen. Die Ergebnisse unterstreichen, wie Tiere in sozialen Situationen ähnlich wie Menschen agieren und reagieren können.

7. Wissenschaftliche Bestätigung des Hundeverhaltens

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Obwohl viele Hundebesitzer dieses Verhalten schon lange beobachtet haben, bestätigt diese Studie nun wissenschaftlich, dass Hunde unhöfliches oder unsoziales Verhalten genau erkennen und negativ bewerten. Hunde reagieren nicht nur auf die Handlungen ihrer Besitzer, sondern auch auf das Verhalten von Fremden in ihrer Nähe.

Die Studie zeigt, dass Hunde in der Lage sind, sozial zu agieren, indem sie Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit von Ablehnung und Passivität unterscheiden. Diese Erkenntnis bestätigt die enge emotionale und soziale Bindung zwischen Mensch und Hund und erweitert unser Verständnis für das Verhalten unserer Vierbeiner.

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