Von der Hitliste zur Blacklist – Diese 11 Songs wurden verboten

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Musik berührt, bewegt und spaltet manchmal auch. Weltbekannte Songs, die Millionen Menschen begeistern, geraten immer wieder ins Kreuzfeuer der Kritik. Aus verschiedenen Gründen wurden einige dieser Hits nachträglich verboten – sei es wegen kontroverser Inhalte, politischen Bedenken oder kuriosen Umständen. Während einige Lieder nur kurzzeitig aus den Radioprogrammen verschwanden, sorgten andere für heftige Proteste und öffentliche Debatten.

Von Madonna bis zu Louis Armstrong: Wir werfen einen Blick auf acht bekannte Songs, die es auf seltsame oder ernste Weise von der Hitliste zur Blacklist geschafft haben. Die Gründe sind so vielseitig wie die Musik selbst – manche erscheinen nachvollziehbar, andere hingegen völlig absurd.

1. Madonna – „Like A Prayer“

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Madonnas Song „Like A Prayer“ aus dem Jahr 1989 wurde sofort zu einem Welthit, löste aber auch massive Kontroversen aus. Vor allem religiöse Gruppen kritisierten das Video scharf, in dem Madonna tanzend vor brennenden Kreuzen zu sehen war. Sie warfen der Künstlerin Blasphemie vor und forderten einen Boykott. Auch der Vatikan schaltete sich ein und verurteilte das Musikvideo.

Die Proteste führten dazu, dass ein großer Werbedeal mit Pepsi, der den Song verwenden wollte, sofort gestoppt wurde. Trotz des Verbots in einigen Ländern blieb der Song kommerziell erfolgreich und gilt heute als eines der bekanntesten Werke der Pop-Ikone. Madonna zeigte damit einmal mehr, wie sehr Musik provozieren und gleichzeitig polarisieren kann.

2. Phil Collins – „In The Air Tonight“

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Phil Collins‘ „In The Air Tonight“ ist ein Klassiker, der auf den ersten Blick völlig harmlos wirkt. Dennoch wurde der Song gleich zweimal verboten. Während des Golfkriegs 1991 entschieden viele Radiosender, das Lied aus dem Programm zu nehmen, da der Text falsch interpretiert werden könnte. Auch nach den Anschlägen am 11. September 2001 kam es erneut zu einer vorübergehenden Sperrung.

Der Grund: Radiosender wollten verhindern, dass der Songtext aufgrund der geopolitischen Lage als provokant empfunden wird. Auch wenn der Song inhaltlich keine Bezüge zu Krieg oder Konflikten aufweist, war er in diesen sensiblen Zeiten für viele schlicht unpassend. Trotzdem bleibt der Song einer von Phil Collins‘ größten Hits.

3. The Kingsmen – „Louie, Louie“

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Der Song „Louie, Louie“ von The Kingsmen gehört zu den kuriosesten Fällen von Musikverboten. Der Track aus den 1960er Jahren wurde wegen seines unverständlichen Gesangs verdächtigt, obszöne Inhalte zu verbreiten. Eltern und Kritiker vermuteten versteckte Anspielungen, die angeblich jugendgefährdend waren.

Der Fall ging sogar so weit, dass das FBI eingeschaltet wurde. Nach einer monatelangen Untersuchung mit einem 250-seitigen Bericht kam das absurde Ergebnis: Die Ermittler konnten die Texte schlicht nicht entziffern und stellten keine obszönen Inhalte fest. Heute gilt „Louie, Louie“ als Klassiker der Musikgeschichte und als Paradebeispiel für übertriebene Zensur.

4. Falco – „Jeanny“

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Falcos Song „Jeanny“ aus dem Jahr 1985 löste große Kontroversen aus. Kritiker bemängelten, dass der drastische Inhalt, der die Entführung einer jungen Frau thematisiert, Gewalt verharmlose oder sogar verherrliche. Viele Radiosender weigerten sich deshalb, das Lied zu spielen.

Trotz des Boykotts wurde der Song ein kommerzieller Erfolg. Er erreichte in mehreren Ländern, darunter Deutschland und Österreich, Platz 1 der Charts. Der Text mag provokant gewesen sein, doch er sorgte auch für Diskussionen über die Grenzen von Kunstfreiheit und Zensur. Falco selbst verteidigte seinen Song stets als künstlerische Erzählung und nicht als Aufruf zur Gewalt.

5. Lorde – „Royals“

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Der Song „Royals“ von Lorde wurde 2014 aus einem ziemlich kuriosen Grund verboten. Nachdem der Track zur inoffiziellen Hymne der Kansas City Royals im Baseball wurde, verweigerten Radiosender in San Francisco die Ausstrahlung. Der Grund war der sportliche Wettbewerb: Die Royals spielten gegen San Francisco Giants in der World Series, und das Lied galt plötzlich als provokant.

Obwohl der Song nur regional betroffen war, sorgte das Verbot für Aufsehen. Trotzdem konnte sich „Royals“ weltweit an der Spitze der Charts halten. Mit seiner eingängigen Melodie und kritischen Botschaft über Luxus und Reichtum ist der Song heute ein moderner Klassiker.

6. John Lennon – „Imagine“

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John Lennons „Imagine“ gilt als Hymne für Frieden und Harmonie. Doch in den USA sorgte der Song nach seiner Veröffentlichung für große Kritik. Einige sahen darin die Verbreitung kommunistischer Ideologien, insbesondere wegen der Zeilen „no possessions“ und „no religion“.

Nach den Anschlägen am 11. September 2001 geriet der Song erneut ins Visier. Viele Radiosender entschieden sich, „Imagine“ aus dem Programm zu nehmen, da der Text in der angespannten Lage als unangemessen empfunden wurde. Dennoch bleibt das Lied eines der bedeutendsten Werke Lennons und ein Symbol für eine bessere Welt.

7. Louis Armstrong – „What A Wonderful World“

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Auch Louis Armstrongs „What A Wonderful World“ fiel nach dem 11. September 2001 der Zensur zum Opfer. Radiosender empfanden die optimistische Botschaft des Songs als unpassend in der Zeit nach den verheerenden Anschlägen. Der fröhliche Titel schien im starken Kontrast zur Stimmung der Nation zu stehen.

Trotz des zeitweiligen Verbots bleibt der Song ein Meisterwerk. Armstrongs sanfte Stimme und die positive Botschaft berühren bis heute Millionen Menschen. Dass selbst solch ein harmloser Song verboten wurde, zeigt, wie stark Musik in sensiblen Zeiten wahrgenommen wird.

8. The Bangles – „Walk Like An Egyptian“

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Der Song „Walk Like An Egyptian“ der Band The Bangles wurde aus kulturellen Bedenken verboten. Radiosender befürchteten, dass der Song die Gefühle ägyptischer Bürger*innen verletzen könnte. Besonders während des Golfkriegs wollte man jegliche Provokation vermeiden und nahm das Lied aus dem Programm.

Die BBC und andere Sender reagierten vorsichtig und zogen den Song vorübergehend zurück. Trotz des Verbots bleibt „Walk Like An Egyptian“ einer der bekanntesten Hits der 80er-Jahre. Der Fall zeigt, dass Musik schnell politische oder kulturelle Relevanz erlangen kann, selbst wenn dies ursprünglich nicht beabsichtigt war.

9. Fazit: Musik zwischen Kunst und Kontroverse

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Die hier aufgeführten Beispiele zeigen, dass Musik oft weit mehr ist als nur Unterhaltung. Sie löst Emotionen aus, regt zu Diskussionen an und spiegelt gesellschaftliche Konflikte wider. Ob aus politischen, kulturellen oder kuriosen Gründen – viele der betroffenen Songs haben es dennoch geschafft, in die Musikgeschichte einzugehen.

Von Madonnas Blasphemie bis zu Lordes Baseball-Hymne: Die Verbote zeigen, wie unterschiedlich Musik wahrgenommen wird. Am Ende beweist sich jedoch, dass wahre Hits die Zeiten überdauern – ganz egal, ob sie zwischendurch einmal auf der Blacklist gelandet sind.

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Das menschliche Auge kann etwa 10 Millionen verschiedene Farben unterscheiden. Diese Fähigkeit beruht auf den drei Arten von Farbrezeptoren, die auf rotes, grünes und blaues Licht reagieren. Die Kombination dieser Signale ermöglicht es uns, eine breite Palette von Farben wahrzunehmen und komplexe visuelle Informationen zu verarbeiten.