Eine tätowierte Frau aus Kalifornien sorgt mit einem TikTok-Video für Gesprächsstoff. Ash Putnam teilte ihre Erfahrungen, wie schwierig es ist, eine Arbeitsstelle zu finden, wenn der Körper mit Tattoos bedeckt ist. Ihr Clip mit dem Titel „It’s impossible to find jobs right now!!“ hat mittlerweile Millionen von Views erreicht. Anstelle von Unterstützung musste sie jedoch viel Kritik und Spott ertragen.
Einige Kommentatoren machten sich über sie lustig und äußerten, sie solle lieber in einem Zirkus arbeiten. Diese Reaktionen verdeutlichen die Vorurteile, mit denen tätowierte Menschen noch immer konfrontiert werden, und werfen die Frage auf, wie äußerliche Merkmale die Chancen auf dem Arbeitsmarkt beeinflussen. Ashs Geschichte hat eine breite Diskussion angestoßen.
1. Bewerbung bei TJ Maxx abgelehnt
Ash Putnam berichtete auf TikTok von ihrer abgelehnten Bewerbung bei TJ Maxx, einem großen Einzelhandelsunternehmen. Nach ihrer Aussage erhielt sie nur eine automatisierte Absage, ohne konkrete Gründe für die Entscheidung. Um mehr Klarheit zu erhalten, besuchte sie die Filiale und sprach eine Mitarbeiterin darauf an, ob ihre Tattoos der Grund für die Ablehnung gewesen seien. Diese verneinte zwar, doch Putnam blieb skeptisch.
Sie ist überzeugt, dass ihre stark sichtbaren Tätowierungen, insbesondere im Gesichts- und Halsbereich, einen Einfluss hatten. Das Erlebnis brachte sie dazu, darüber nachzudenken, wie stark optische Merkmale die Chancen auf dem Arbeitsmarkt beeinträchtigen können. Putnam kritisierte vor allem die fehlende Offenheit und Transparenz im Bewerbungsprozess, was ihre Erfahrung noch enttäuschender machte.
2. Kritik und Spott auf Social Media
Ihr Video über die abgelehnte Bewerbung wurde viral und erreichte Millionen von Aufrufen, doch statt Mitgefühl schlugen ihr Kritik und Spott entgegen. In den Kommentaren hieß es unter anderem, sie solle lieber in einem Zirkus oder einem Halloween-Geschäft arbeiten, da ihr Erscheinungsbild besser dazu passe. Viele äußerten sich abfällig über ihre Tattoos, was Putnam als sehr verletzend empfand.
Einige Nutzer argumentierten, dass sichtbare Tätowierungen wie die von ihr berufliche Chancen deutlich einschränken könnten. Diese Reaktionen zeigen, dass stark tätowierte Menschen noch immer mit Stigmatisierungen zu kämpfen haben. Trotz des Gegenwinds hält Putnam daran fest, dass Tattoos keinen Einfluss auf die berufliche Kompetenz einer Person haben sollten. Ihre Geschichte hat eine breite Diskussion über Vorurteile und Akzeptanz in der Arbeitswelt ausgelöst.
3. Vorurteile gegenüber tätowierten Menschen
Die Kommentare unter Putnams Video offenbaren tiefe Vorurteile gegenüber stark tätowierten Menschen. Viele Nutzer äußerten, dass besonders Gesichts- und Halstattoos die Chancen auf eine Anstellung massiv reduzieren würden. Aussagen wie „Tattoos sind Karriere-Ender“ oder „Es gibt Tattoos – und dann gibt es TATTOOS“ spiegeln diese Haltung wider.
Einige argumentierten, dass der Inhalt und die Platzierung der Tätowierungen bei Arbeitgebern negative Assoziationen hervorrufen könnten. Solche Reaktionen zeigen, dass das äußere Erscheinungsbild oft wichtiger bewertet wird als die tatsächlichen Fähigkeiten oder Qualifikationen. Für Menschen wie Putnam wird es dadurch besonders schwierig, in bestimmten Branchen Fuß zu fassen. Ihre Geschichte unterstreicht, wie wichtig es ist, Bewusstseinsbildung und Akzeptanz zu fördern, um Diskriminierung zu reduzieren.
4. Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt
Ash Putnam sieht ihre Erfahrung als Beispiel dafür, wie äußerliche Merkmale den Zugang zum Arbeitsmarkt erschweren können. Besonders in Branchen mit direktem Kundenkontakt scheinen sichtbare Tätowierungen oft ein Hindernis zu sein.
Viele Unternehmen legen großen Wert auf ein „professionelles Erscheinungsbild“, das mit Tattoos oft nicht in Einklang gebracht wird. Putnam, die aktuell mit Social Media und Essenslieferungen ihren Lebensunterhalt verdient, glaubt, dass diese Vorurteile ihre Karrierechancen in traditionellen Berufen stark einschränken. Die öffentliche Diskussion zeigt, dass es eine klare Trennung zwischen privaten und beruflichen Bewertungen von Tätowierungen geben sollte, um mehr Chancengleichheit zu schaffen.
5. Persönlicher Umgang mit der Kritik
Die heftigen Reaktionen auf ihr TikTok-Video haben Putnam dazu bewegt, bestimmte Berufsfelder bewusst zu meiden. Sie erklärte, dass sie keine Kundendienst-Rollen mehr anstreben wolle, da diese besonders von äußeren Erscheinungsbildern geprägt seien. Stattdessen fokussiert sie sich auf Tätigkeiten, bei denen ihre Tätowierungen keine Rolle spielen.
In einem Interview betonte sie, dass sie inzwischen unbeeindruckt von den negativen Kommentaren sei und ihren eigenen Weg gehen wolle. Dennoch rät sie anderen, gut darüber nachzudenken, wo sie Tattoos platzieren, insbesondere wenn sie eine Karriere in der Unternehmenswelt anstreben. Diese Einsicht zeigt, dass Putnam die Situation für sich reflektiert hat und anderen helfen möchte, ähnliche Schwierigkeiten zu vermeiden.
6. Empfehlungen für zukünftige Tätowierungen
Ash Putnam spricht offen darüber, dass sie über 10.000 Dollar für ihre Tätowierungen ausgegeben hat. Ihre Erfahrungen haben sie jedoch gelehrt, dass besonders Gesichts- und Halstattoos eine Herausforderung darstellen können. Sie empfiehlt anderen, gut zu überlegen, welche Tattoo-Motive und -Platzierungen sie wählen, vor allem, wenn sie in der Unternehmenswelt arbeiten möchten.
Putnam betonte, dass es wichtig sei, die langfristigen Auswirkungen solcher Entscheidungen auf die Karrierechancen zu bedenken. Für viele junge Menschen, die sich tätowieren lassen möchten, ist ihre Geschichte eine wertvolle Erinnerung, dass Tattoos zwar ein Ausdruck von Individualität sind, jedoch auch in der Arbeitswelt wahrgenommen und oft bewertet werden.
7. Unternehmen und Dresscodes
Obwohl TJ Maxx Putnam keine klare Begründung für die Ablehnung gab, gibt es laut einem auf Reddit geteilten Dokument keinen Hinweis darauf, dass Tätowierungen im Dresscode des Unternehmens verboten sind. Das globale Verhaltenskodex-Handbuch der Marke besagt sogar, dass Einstellungsentscheidungen nicht auf Faktoren basieren dürfen, die durch geltendes Recht geschützt sind. Dennoch bleibt unklar, ob Tattoos in diesem Fall tatsächlich eine Rolle gespielt haben. Diese Unsicherheit zeigt, wie unterschiedlich Unternehmensrichtlinien ausgelegt werden können und wie wichtig es ist, dass Arbeitgeber ihre Erwartungen klar kommunizieren, um Missverständnisse zu vermeiden. Für Menschen mit sichtbaren Tattoos bleibt dies eine Grauzone, die oft zu Unsicherheiten führt.
8. Allgemeine Debatte über Tattoos und Karriere
Ash Putnams Geschichte hat eine größere Diskussion über die Rolle von Tattoos in der Arbeitswelt ausgelöst. Während einige Menschen der Meinung sind, dass sichtbare Tätowierungen Professionalität beeinträchtigen können, argumentieren andere, dass äußere Merkmale keine Rolle spielen sollten, solange die Kompetenz vorhanden ist.
Karriereberater wie Claire Brown erklären, dass die Platzierung und der Inhalt von Tattoos oft die Wahrnehmung beeinflussen können. Besonders auffällige oder kontroverse Motive könnten negative Reaktionen hervorrufen. Die Debatte zeigt, dass es eine wachsende Akzeptanz gibt, aber auch noch viele Vorurteile bestehen. Langfristig bleibt die Frage, wie sehr sich die Arbeitswelt an die zunehmende Verbreitung von Tattoos anpassen wird.