
Für viele ist ein Tag am Strand der Inbegriff von Sommer, Erholung und Leichtigkeit. Doch zunehmend geraten auch hier unsichtbare Risiken ins Blickfeld. Denn nicht alles, was sich unter der Oberfläche abspielt, bleibt harmlos. Besonders in heißen Sommern verändert sich die Beschaffenheit des Wassers – und damit auch das, was in ihm lebt.
Ein aktueller Bericht warnt nun vor einer Entwicklung, die vor allem Badegäste betrifft. Es geht um mikroskopisch kleine Bedrohungen, die unter bestimmten Bedingungen plötzlich gefährlich werden können – auch in Regionen, die bislang als sicher galten. Und die Zahl der Warnungen nimmt merklich zu.
1. Trügerische Ruhe am Strand

Gerade an heißen Tagen zieht es viele Menschen in die kühlenden Küstengewässer. Ob Nordsee, Ostsee oder Baggersee – das Wasser scheint oft die perfekte Erfrischung zu sein. Doch mit steigenden Temperaturen verändert sich auch die Zusammensetzung dieser Gewässer.
Während alles ruhig und einladend wirkt, entstehen Bedingungen, die nicht ganz ungefährlich sind. In bestimmten Regionen nehmen Behörden mittlerweile erste Vorsichtsmaßnahmen und Hinweise ernst. Für die meisten Urlauber bleibt vieles unbemerkt – doch ein genauerer Blick lohnt sich.
2. Die unsichtbare Gefahr namens Vibrio

Laut ECDC breiten sich sogenannte Vibrio-Bakterien besonders in warmen Brackgewässern aus – also dort, wo Süß- und Salzwasser aufeinandertreffen. Die Ostsee gilt hier als besonders anfällig, doch auch die Nordsee und kleinere Seen bleiben nicht verschont.
Begünstigt durch den Klimawandel steigt die Wassertemperatur – ein idealer Nährboden für die Erreger. Gelangen sie über offene Wunden oder rohe Meeresfrüchte in den Körper, können sie Infektionen auslösen. Besonders gefährdet sind Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder chronischen Krankheiten.
3. Wer besonders vorsichtig sein sollte

Nicht alle Menschen tragen das gleiche Risiko. Besonders sensibel reagieren laut Experten Personen mit offenen Wunden, ältere Menschen und solche mit chronischen Vorerkrankungen. Bei ihnen kann der Kontakt mit Vibrio-Bakterien schwerere Folgen haben.
Zudem sind Fälle von Infektionen meist in den wärmsten Monaten zu beobachten. Im Jahr 2018 wurden während einer Hitzewelle mehr als dreimal so viele Erkrankungen gemeldet wie im Jahresdurchschnitt zuvor. Dennoch dürfte die Dunkelziffer hoch sein – viele milde Verläufe bleiben unentdeckt oder ungemeldet.
4. Was man tun – und was man lassen sollte

Wer auf das Schwimmen nicht verzichten will, sollte offene Wunden immer abdecken, am besten mit einem wasserdichten Verband. Auch der Verzehr von rohen Meeresfrüchten sollte bei anhaltender Hitze gut überdacht werden – besonders bei bekannten Risikogruppen.
Treten nach dem Baden Symptome wie Fieber, Schmerzen oder Übelkeit auf, raten Gesundheitsbehörden zu schnellem ärztlichem Rat. Das ECDC betont, dass Prävention wirksam sei – Aufklärung und Achtsamkeit bleiben die wichtigsten Mittel gegen das, was mit bloßem Auge nicht zu erkennen ist.