
Ob Frühstücksei, Spiegelei oder Rührei – das Ei gehört für viele zum Alltag. Doch beim Aufschlagen entdecken manche komische Fäden, Flecken oder glibberige Reste. Ist das noch normal? Und was steckt hinter diesen ungewöhnlichen Strukturen? Viele Menschen stellen sich beim Kochen ganz ähnliche Fragen, die oft unbeantwortet bleiben.
In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf das Ei – und klären spannende Fragen, die dir beim nächsten Kochen garantiert wieder in den Kopf kommen werden. Von der mysteriösen Hagelschnur bis zum sogenannten Hahnentritt: Was steckt hinter diesen Begriffen? Kann man Eier einfrieren? Und wie erkennt man, ob ein Ei noch frisch ist? Hier kommen acht Antworten, die viele überraschen werden.
1. Ein Blick ins Ei

Wer ein Ei aufschlägt, entdeckt manchmal ungewöhnliche Strukturen, die auf den ersten Blick irritieren können. Besonders auffällig sind weiße Fäden oder kleine Punkte im Eigelb, die viele dazu bringen, das Ei lieber wegzuwerfen. Doch oft steckt hinter dem Anblick etwas völlig Harmloses – oder sogar ein Zeichen für besondere Frische.
Bevor man voreilig reagiert, lohnt es sich, genauer hinzusehen. Die Natur hat sich beim Aufbau des Eis einiges gedacht. Was wie ein Makel aussieht, erfüllt oft einen wichtigen Zweck. Wer das weiß, kann das Ei gelassener verwenden – oder gezielter aussortieren. Im Folgenden werfen wir einen genaueren Blick auf die häufigsten Fragen rund ums Ei.
2. Die Funktion der Hagelschnur

Die sogenannte Hagelschnur ist ein natürlicher Bestandteil des Eies. Sie besteht aus verdrehtem Eiweiß und hält das Eigelb in der Mitte stabil. Viele Menschen empfinden sie als eklig, weil sie an eine Nabelschnur erinnert – was sie aber keinesfalls ist. In der Sterneküche wurde sie früher sogar ausgesiebt, heute sehen das viele lockerer.
Tatsächlich ist die Hagelschnur ein Hinweis auf ein besonders frisches Ei. Je ausgeprägter sie ist, desto frischer ist das Produkt. Sie ist völlig ungiftig und geschmacksneutral und kann ohne Bedenken mitverzehrt werden. Wer möchte, kann sie natürlich auch entfernen – nötig ist das aber nicht. Man sollte sie also eher als Qualitätsmerkmal verstehen.
3. Was bedeutet der Hahnentritt?

Der sogenannte Hahnentritt ist ein kleiner Blutfleck im Ei, meist auf dem Eigelb. Viele denken, es handele sich um ein Zeichen für ein befruchtetes Ei – doch das ist ein Irrtum. In Wahrheit handelt es sich um abgelöste Gewebeteile, die beim Entstehungsprozess im Eileiter der Henne entstehen können.
Besonders häufig tritt der Fleck bei älteren Hennen auf. In Bio-Eiern ist er öfter zu finden, da diese seltener durchleuchtet werden. Geschmacklich oder gesundheitlich ist er völlig unbedenklich – es ist also reine Geschmackssache, ob man ihn entfernt oder mitverzehrt. Wer kein Problem mit der Optik hat, kann das Ei ohne Bedenken nutzen.
4. Eier richtig einfrieren

Wer zu viele Eier zu Hause hat, kann sie tatsächlich problemlos einfrieren – allerdings nur roh. Gekochte Eier verändern beim Einfrieren ihre Konsistenz und werden gummiartig. Außerdem sollte man die Schale vorher entfernen, da das Eiweiß sich im Gefrierfach ausdehnt und die Schale platzen könnte.
Am besten friert man das Ei getrennt oder leicht verquirlt ein. In gut verschlossenen Behältern halten sich die Eier etwa acht bis zehn Monate. Für Kuchen, Omeletts oder Pfannkuchen sind sie nach dem Auftauen wunderbar einsetzbar. Wichtig: Immer das Datum notieren und langsam im Kühlschrank auftauen lassen, damit die Qualität erhalten bleibt.
5. Wässriges Eiweiß – harmlos oder Warnsignal?

Wer ein Ei öffnet und sehr flüssiges Eiweiß vorfindet, ist oft misstrauisch. Doch das ist nicht automatisch ein Zeichen für Verderb. Zwei Ursachen sind häufig: hohe Temperaturen und der Alterungsprozess. Im Sommer trinken Hennen mehr, was sich auf den Wasseranteil im Ei auswirkt. Auch bei älteren Eiern verflüssigt sich das Eiweiß.
Ein sicherer Hinweis auf die Frische ist der Geruchstest. Riecht das Ei neutral, ist es in der Regel noch verwendbar. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann zusätzlich die Schwimmprobe machen. Dabei wird das Ei in ein Glas Wasser gelegt – bleibt es unten, ist es frisch. Schwimmt es oben, sollte es besser entsorgt werden.
6. Lagerung: Spitze nach unten

Beim Lagern von Eiern gibt es einen ganz simplen, aber wirkungsvollen Trick: Die spitze Seite sollte nach unten zeigen. So bleibt die Luftkammer oben und löst die empfindliche Eihaut nicht ab. Das schützt das Innere vor Keimen und sorgt dafür, dass die Eier länger frisch bleiben.
Eier sind recht robust und können auch ohne Kühlung gelagert werden – zumindest eine Zeit lang. Wurden sie jedoch einmal gekühlt, sollten sie auch weiterhin im Kühlschrank bleiben. Die feuchte Kälte löst nämlich die natürliche Schutzschicht, was das Ei empfindlicher für Bakterien macht. Also: einmal kalt, immer kalt!
7. Nabelschnur oder Naturphänomen?

Viele halten die Hagelschnur für eine Art Nabelschnur des Kükens. Das klingt nachvollziehbar – ist aber falsch. In Wirklichkeit dient sie nur der Stabilisierung des Dotters. Eine Kükenentwicklung ist bei handelsüblichen Eiern ausgeschlossen, da sie nicht befruchtet sind. Die Hagelschnur ist also rein funktionell.
Wer sie beim Kochen stört, kann sie natürlich entfernen – etwa mit einem Löffel oder durch ein Sieb. Doch nötig ist das nicht. In der Regel verschwindet sie beim Rühren ohnehin. Wer sich daran gewöhnt hat, nimmt sie meist gar nicht mehr wahr. Wichtig ist: Sie ist weder schädlich noch unnatürlich.
8. Blut im Ei – Grund zur Sorge?

Ein kleiner roter Fleck im Eigelb sorgt oft für große Verunsicherung. Viele befürchten ein verdorbenes Ei oder gar ein fast entwickeltes Küken. Tatsächlich handelt es sich meist um kleinste Blutgefäße, die beim Legen geplatzt sind. Das hat nichts mit Befruchtung zu tun und ist völlig harmlos.
Wer besonders empfindlich ist, kann den Fleck mit einem Löffel entfernen. Für alle anderen gilt: Das Ei kann ganz normal verwendet werden. Auch geschmacklich gibt es keinen Unterschied. Die Blutpunkte sind vor allem bei Bio-Eiern häufiger zu sehen, da sie seltener aussortiert werden. Fazit: Der rote Punkt ist kein Drama – nur Natur.