Verschwinden von zwei Niederländerinnen: Täuscht Panama darüber hinweg?

Bild: Dmytro Buianskyi / Shutterstock.com

Zwei junge Niederländerinnen suchten 2014 nach einem Abenteuer in Panama und verschwanden nach einem Ausflug in den Dschungel spurlos. Die panamaischen Behörden vermuten einen Unfall. Doch ein Autorenduo aus Deutschland ist überzeugt, dass die Dinge ganz anders liegen. Sie hinterfragen die offiziellen Erklärungen und glauben, dass das Verschwinden der beiden Frauen möglicherweise verschleiert wird.

Anhand von Indizien und Zeugenaussagen entwickeln sie eine eigene Theorie, die auf eine dunkle Wahrheit hindeutet. Ihre Recherchen decken Ungereimtheiten auf und werfen kritische Fragen über die Sicherheit im Dschungel und die Verantwortlichkeit der Behörden auf, die nicht ignoriert werden können.

1. Das rätselhafte Verschwinden von Lisanne Froon und Kris Kremers: Unfall oder mehr?

Bild: Raphael Rivest / Shutterstock.com

Ein Rucksack, zwei Handys und eine Digitalkamera – mehr bleibt von Lisanne Froon und Kris Kremers, zwei jungen Niederländerinnen, die sich ein Abenteuer in Lateinamerika erhofften, nicht übrig. Während sie studierten, jobten sie, um nach Panama zu reisen, wo sie ihr Spanisch verbessern und in einer Dschungel-Kita helfen wollten. Doch nach einer Wanderung sind sie verschwunden.

Nur Bruchstücke ihrer Skelette und zahlreiche Bilder von ihrem Ausflug auf der Kamera werden gefunden. Die Handys zeigen einen rätselhaften Telefonverlauf aus jenen Stunden. Zehn Jahre nach dem mysteriösen Verschwinden spekulieren Menschen weltweit in Foren und Podcasts über die Umstände. Unfälle, Mord, Entführung und Menschenhandel – viele Theorien hinterfragen die offizielle Version der panamaischen Behörden und bleiben unverändert.

2. Die Expedition nach Boquete

Bild: YouTube

Genau das taten auch die beiden Autorinnen Annette Nenner und Christian Hardinghaus, als sie ihre Recherche bei null begannen. Ihre Ergebnisse sind kürzlich in dem Buch „Verschollen in Panama“ veröffentlicht worden. Hardinghaus äußert im Gespräch mit ntv.de: „Die Umstände des Falls sind derart mysteriös, dass ich wusste, dass hier etwas manipuliert worden sein muss.“

Während er die umfangreiche Ermittlungsakte durchforstete, sprach Nenner mit Zeugen und erkundete das Gebiet im Dschungel, wo Froon und Kremers verschwunden sein sollen. Ihr Abenteuer begann am 15. März 2014, nach ihrem Bachelor-Abschluss. In Panama starteten sie mit einem Sprachkurs und lernten neue Freunde kennen, doch ihre Pläne änderten sich, als die Kita ihre Freiwilligenarbeit absagte. Am Ende müssen sie alternative Entscheidungen treffen.

3. Schockierende Entdeckungen

Bild: Megan Kobe / Shutterstock.com

Als Kremers und Froon am folgenden Tag nicht zu ihrer gebuchten Tour zur Erdbeerfarm erscheinen, wird sofort gehandelt: Die Behörden werden alarmiert, und Interpol wird eingeschaltet. Die zehnwöchige Suche nach den beiden Niederländerinnen entwickelt sich zur größten in der panamaischen Geschichte, berichten Nenner und Hardinghaus. Neben Zivilschutzbehörden hilft auch die Luftwaffe.

Sechs Staatsanwaltschaften ermitteln, während die Eltern eine Belohnung aussetzen und der Präsident aktiv wird. Doch zunächst bleibt die Suche ergebnislos. Zwei Monate nach dem Verschwinden findet ein indigenes Pärchen den Rucksack der Frauen in einem Flussbett. Darin befinden sich ihre Handys, BHs, Geld und eine Kamera. Die darauf festgehaltenen Bilder werfen zahlreiche Fragen auf, da die letzten Aufnahmen am 8. April gemacht wurden.

4. Das ungewöhnliche Telefonverhalten

Bild: PeopleImages.com – Yuri A / Shutterstock.com

Diese Theorie ist alles andere als abwegig: Zwei junge Niederländerinnen im dichten Urwald, ohne Ortskenntnisse oder Tourguide, mit kaum Proviant und Froon, die aufgrund einer Erkältung und Fußbeschwerden angeschlagen ist. Hardinghaus weist darauf hin, dass die Indizien gegen einen einfachen Unfall sprechen. Die forensischen Untersuchungen aus den Niederlanden belegen, dass die panamaischen Behörden irren. Der Rucksack und die gefundene Kleidung blieben unversehrt; es gab keine Blutspuren, und die Knochen wirkten bleich.

Das Telefonverhalten der Frauen passt ebenfalls nicht zur Unfalltheorie. Sie versuchten offenbar vergeblich, den Notruf zu erreichen. Später wurden die Handys immer wieder ein- und ausgeschaltet. Ein Name fällt in den Spekulationen häufig: Feliciano Gonzalez, ein Tourguide, mit dem die Frauen am Tag nach ihrem Verschwinden verabredet waren.

5. Theorien zu den Verbrechen

Bild: Haru photography / Shutterstock.com

„Für Feliciano und seine Familie ist diese Hetzjagd verheerend“, erklärt Nenner. Die Journalistin verbrachte viel Zeit in Boquete mit dem Tourguide und beschrieb ihn als „authentisch und ehrlich“. Sie betont, dass Feliciano schnell als Täter ausgeschlossen wurde, da er am 1. April 2014 schriftlich nachgewiesen im Krankenhaus war. In den Akten erscheint er nicht als Verdächtiger, und die angeblichen Indizien gegen ihn erwiesen sich als falsch.

Eine andere Theorie besagt, dass eine ortsansässige Bande, genannt Pandilla, in das Verschwinden involviert war. Sie sollen die Niederländerinnen entführt, vergewaltigt und getötet haben. Ein US-Journalist behauptet, ein Foto zeige Bandenmitglieder sowie Kremers und Froon, jedoch sind die Gesichter unklar. Nenner fand alle Personen auf dem Bild und bestätigte, dass es sich nicht um die vermissten Frauen handelt.

6. Die mögliche Verschleierung

Bild: Jim Gimpel / Shutterstock.com

Mit ihrer Recherche stellen die Autoren den öffentlichen Anschuldigungen gegen nicht verurteilte, möglicherweise unschuldige Menschen etwas entgegen. Dennoch bleibt die zentrale Frage offen: Was ist Kris Kremers und Lisanne Froon im Dschungel von Boquete widerfahren? Hardinghaus äußert: „Wir wissen noch nicht, was genau passiert ist, aber wir sind sicher, dass fremde Personen in das Verschwinden verwickelt sind.“ Diese Personen könnten mächtige Freunde in Regierungs- oder Ermittlungsinstitutionen haben.

Die Autoren kritisieren, dass viele Indizien und Spuren, die in andere Richtungen führen, ignoriert wurden. Insbesondere erwähnen sie einen roten Truck, der zur Zeit des Verschwindens auf dem Pianista Trail gesehen wurde und die Ermittlungen beeinträchtigte. Während die Familien sich mit der Unfalltheorie arrangieren, hoffen Nenner und Hardinghaus auf ein baldiges Puzzlestück, das den Fall löst.

Interessant: Haben Sie sich jemals gefragt, wie viele Sterne es im sichtbaren Universum gibt?

Schätzungen zufolge gibt es im sichtbaren Universum etwa 100 Milliarden Galaxien, jede mit durchschnittlich 100 Milliarden Sternen. Das bedeutet, dass es ungefähr 10.000 Milliarden Milliarden Sterne gibt. Diese unvorstellbare Zahl zeigt die enorme Größe und Vielfalt des Universums und lässt uns über die Möglichkeit von Leben außerhalb der Erde nachdenken.