Uber startet „Frauen fahren Frauen“-Option

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In deutschen Großstädten tut sich etwas auf dem Mobilitätsmarkt – eine neue Wahlmöglichkeit sorgt für Gesprächsstoff. Die bekannte Fahrdienst-Plattform Uber geht dabei einen ungewohnten Schritt und testet eine Funktion, die sich gezielt an eine bestimmte Nutzergruppe richtet. Das Ziel: mehr Sicherheit, mehr Vertrauen und mehr Kontrolle über die eigene Fahrt.

Besonders für Nachtfahrten erhoffen sich viele Beteiligte einen positiven Effekt. In welchen Städten das Angebot verfügbar ist und warum es auch für Fahrerinnen Vorteile bringen soll, wird erst beim genaueren Blick deutlich. Was steckt hinter dem neuen Pilotprojekt – und was bedeutet es für die Zukunft urbaner Mobilität?

1. Neue Option für mehr Selbstbestimmung

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Uber führt eine Funktion ein, mit der Frauen Fahrten gezielt nur bei Fahrerinnen buchen können. Das Angebot wird zunächst in Berlin, München und Frankfurt getestet. Die Wahlfreiheit steht dabei im Mittelpunkt: Wer sich für diese Option entscheidet, kann ganz bewusst Einfluss auf das persönliche Sicherheitsgefühl nehmen.

Für viele Kundinnen, insbesondere bei Nachtfahrten, dürfte das eine spürbare Veränderung sein. Uber spricht dabei von einem Pilotprojekt – noch ist offen, wie stark die Nachfrage sein wird. Fakt ist jedoch: Es ist ein Schritt Richtung selbstbestimmter Mobilität. Und das gilt sowohl für die Passagierinnen als auch für die Frauen hinter dem Steuer.

2. Sicherheit als zentrales Argument

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Zahlreiche Studien zeigen: Frauen fühlen sich im öffentlichen Raum oft unsicher – vor allem nachts. Genau hier will Uber mit seiner neuen Funktion ansetzen. Laut Angaben des Unternehmens geht es darum, Frauen das Gefühl zu geben, die Kontrolle über ihre Umgebung und ihr Fortbewegungsmittel zu behalten.

Keine Extra-Gebühren, kein bürokratischer Aufwand – nur ein Klick in der App genügt, um eine Fahrerin auszuwählen. Auch die Möglichkeit, eine Frau zumindest zu bevorzugen, wurde eingeführt. Für Uber-Deutschlandchef Weigler steht fest: „Frauen sollen entscheiden können, mit wem sie fahren.“ Und genau das war längst überfällig.

3. Auch Fahrerinnen profitieren davon

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Nicht nur für Fahrgäste bringt das System Vorteile. Auch Fahrerinnen erhalten mit der neuen Funktion mehr Einfluss auf ihre Kundschaft. Sie können gezielt einstellen, nur Anfragen von Frauen zu bekommen. Das soll ihr Sicherheitsgefühl stärken und gleichzeitig den Beruf als Fahrerin attraktiver machen.

Denn gerade in dieser Branche sind Frauen bislang stark unterrepräsentiert. Mit diesem Schritt möchte Uber gezielt gegensteuern. Die Plattform betont, dass es sich dabei nicht nur um eine technische Option handelt, sondern um einen aktiven Beitrag zur Gleichstellung im urbanen Raum. Und der beginnt – ganz praktisch – am Lenkrad.

4. Noch geringe Verfügbarkeit möglich

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Ein potenzieller Haken: Der Anteil weiblicher Fahrerinnen ist derzeit sehr gering. Das kann dazu führen, dass sich die Wartezeiten verlängern, wenn ausschließlich eine Fahrerin gebucht wird. Besonders zu Stoßzeiten oder in weniger zentralen Lagen könnte es schwieriger sein, eine passende Fahrt zu finden.

Uber bittet daher um Geduld – und hofft gleichzeitig, dass durch die neue Option mehr Frauen motiviert werden, als Fahrerin zu arbeiten. Denn je größer das Angebot, desto besser die Umsetzung. Bis dahin gilt: Geduld kann sich lohnen, wenn die Fahrt ein sichereres Gefühl hinterlassen soll.

5. Kein Alleinstellungsmerkmal in Berlin

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Uber ist mit diesem Schritt nicht allein: In Berlin gibt es bereits G-Cars, einen Fahrdienst nur von Frauen für Frauen. Zwar ist der Anbieter bislang mit wenigen Autos unterwegs, doch die Nachfrage wächst stetig. G-Cars zeigt, dass das Bedürfnis nach geschlechterspezifischer Mobilität real ist – und Uber könnte davon profitieren, indem es das Modell in großem Stil umsetzt.

Die Existenz anderer Anbieter zeigt, dass die Idee keine Nische bleibt. Vielmehr wird der Wunsch nach Sicherheit und Verlässlichkeit zu einem Wettbewerbsfaktor, auf den Mobilitätsdienste nicht mehr verzichten können.

6. Politische Debatte um Sicherheit

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Bereits 2022 zeigte eine umfangreiche Studie der damaligen Bundesregierung, wie stark Frauen sich nachts unsicher fühlen. Mehr als die Hälfte der Befragten gab an, bestimmte Orte oder Verkehrsmittel zu meiden. Das zeigt: Das Thema Sicherheit betrifft nicht nur Gefühle, sondern konkrete Alltagsentscheidungen.

Uber greift diese Erkenntnisse auf und reagiert damit auch auf politischen Druck und gesellschaftlichen Wandel. Die Frage, wie Mobilität für alle Menschen sicher gestaltet werden kann, steht zunehmend im Fokus. Die neue Option ist ein Beispiel dafür, wie private Unternehmen politische Impulse in praktische Lösungen übersetzen.

7. Ein Schritt mit Signalwirkung

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Ob Berlin, Frankfurt oder München – das Pilotprojekt hat das Potenzial, mehr zu verändern als nur eine App-Funktion. Es sendet eine klare Botschaft: Sicherheit, Wahlfreiheit und Rücksichtnahme werden ernst genommen. Gleichzeitig wird sichtbar, dass urbane Mobilität nicht geschlechtsneutral gedacht werden kann, wenn Erfahrungen so unterschiedlich sind.

Für viele Frauen ist die Entscheidung, wer sie fährt, mehr als Komfort – es ist ein Ausdruck von Kontrolle. Uber macht einen Anfang, der in anderen Städten und bei anderen Anbietern Schule machen könnte. Die Zukunft der Mobilität wird sicherer – wenn man sie lässt.

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Das Herz eines Blauwals schlägt etwa 6 Mal pro Minute, wenn er taucht, und bis zu 20 Mal pro Minute, wenn er an der Oberfläche ist. Dieses riesige Herz, das bis zu 600 Kilogramm wiegen kann, muss große Mengen Blut durch den gigantischen Körper des Wals pumpen. Die langsamen Herzschläge sind ein Teil der Anpassungen, die Blauwale entwickelt haben, um in den Tiefen des Ozeans zu überleben.