Trinkgeld verweigert! Kellnerin muss 4.000 US-Dollar an Chef abgeben

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Jeder Mensch hat einen großen Traum, den er gerne in eine Realität verwandeln möchte. Je größer der Traum, desto größer sind auch die Opfer, die wir bereit sind zu bringen.

Das Ziel von Shikira Edwards war es, Zahnmedizinerin zu werden. Dafür nahm die US-Amerikanerin einen Job als Kellnerin an und sparte jeden Cent ihrer Einnahmen. Eines Tages bekam sie ein großes Trinkgeld und kam ihrem Traum ein gutes Stück näher. Doch sie hatte die Rechnung ohne ihren Chef gemacht, der das Trinkgeld für sich behielt.

Shikira war den Tränen nahe. Doch dann sagte ihr Chef etwas, das die ganze Situation veränderte.

1. Ein harter Job

Shikira Edwards wollte sich ein Studium an der zahnmedizinischen Fakultät finanzieren. Ihr großer Traum war es, einmal als Zahnmediziner zu arbeiten. Um dieses Ziel zu erreichen, nahm sie einen Job als Kellnerin in einem Schnellrestaurant an. Die Arbeit war hart und Shikira fiel jeden Abend todmüde ins Bett. Doch sie machte weiter, denn das Studium war teuer.

Drei Jahre lang räumte sie Tische ab und bediente Kunden. Trotz allem hatte sie dabei immer ein Lächeln auf den Lippen. Shikiras Herzlichkeit wurde von den Gästen oft mit hohen Trinkgeldern belohnt. Bis zu 500 US-Dollar verdiente die Studentin als Kellnerin pro Woche.

2. Das großzügige Trinkgeld

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Shikira machte in ihrem Job gerade genug Geld, um über die Runden zu kommen. Ein großes Trinkgeld ist deshalb immer wieder ein Grund zur Freude. Doch dieses Trinkgeld war mehr als das. Shikira bediente den Gast und hatte wie immer mit einem Lächeln auf den Lippen. Nachdem sie ihn verabschiedet hatte, bemerkte sie den weißen Zettel auf dem Tisch.

Als sie die Rechnung sah, konnte sie es zunächst kaum glauben. Die Nummer, die im Feld für das Trinkgeld stand, war einfach zu groß. Shikira arbeitete seit Jahren als Kellnerin, doch so ein astronomisches Trinkgeld hatte sie noch nie bekommen: über 4.000 US-Dollar!

3. Ihr Chef behält das Trinkgeld

Shikira stellte Überlegungen an, was sie mit dem Trinkgeld anstellen wollte. Zuerst wollte sie einen Teil ihrer Schulden begleichen.
Stolz zeigte Shikira ihrem Chef das Trinkgeld. Dieser nahm den Scheck entgegen und schüttelte nur ungläubig den Kopf. Nach einem Moment steckte er die Rechnung in die Tasche.

Er sagte, er müsse das Trinkgeld leider einbehalten. Shikira konnte nicht glauben, was sie da hörte. Sie hatte so hart für dieses Geld gearbeitet und nun wollte ihr Chef es wirklich für sich selbst behalten? Doch da lächelte Shikiras Chef.

Sie durfte das Trinkgeld haben, doch dafür musste sie ihm einen Gefallen tun.

4. Eine unmögliche Aufgabe

Shikira dachte lange über das nach, was ihr Chef von ihr verlangte. Noch einmal holte sie ihr Abschlussfoto hervor und erinnerte sich an ihren großen Traum. Das Trinkgeld würde sie ein großes Stück voranbringen. Doch die Bitte ihres Chefs schien leider kaum zu erfüllen zu sein, wie Shikira verbittert dachte.


Ihr Chef hatte ihr gesagt, sie dürfe das Trinkgeld unter einer Bedingung behalten: Sie musste den Trinkgeldgeber ausfindig machen. Shikiras Chef wollte durch diese Maßnahme sicherstellen, dass es sich nicht nur um ein Versehen gehandelt hatte. Womöglich würde der Gast das Trinkgeld zurückverlangen und Shikira dadurch in große Schwierigkeiten bringen.

5. Die Suche beginnt

Shikira nahm ihr Smartphone und öffnete Facebook und Twitter. Es musste doch möglich sein, den unbekannten Wohltäter zu finden. Aber sie hatte kein Glück.

Nach Wochen und unzähligen durchforsteten Profilen stellte Shikira fest, dass der Trinkgeldgeber nicht aufzuspüren war. Aber ihre Suche war nicht ohne Spuren geblieben. Die Netzgemeinde wurde auf Shikiras Mission aufmerksam. Schnell bildete sich in den sozialen Netzwerken eine Gruppe von Menschen, die Shikira helfen wollten.

Sie machten ihr Mut und gaben der jungen Frau Tipps, wie sie den Gast am Ende vielleicht doch noch ausfindig machen konnte. Doch unter den Tipps waren auch einige sehr spezielle Ideen…

6. Das Trinkgeld einklagen

So mancher empfahl Shikira, das Trinkgeld gerichtlich einzuklagen. Sie habe ein Recht darauf und ihr Chef habe kein Anrecht, das Geld einzubehalten. Shikira dachte über diese Möglichkeiten nach, entschied sich jedoch dagegen. Sie hatte keine Zeit und Energie für einen Rechtsstreit.

Gerade, als die Medizinstudentin kurz vorm Aufgeben war, kam ihr ein Einfall. Warum nicht die Nachrichtenmagazine einschalten? Gesagt, getan. Shikira verfasste ein Schreiben, in dem sie ihre Situation erklärte und schickte es an die größten News-Stationen des Landes. Es dauerte nicht lange, bis die ersten Antworten eintrafen. Shikira wurde zum Interview geladen und so nahm die Geschichte ihren Lauf.

7. Die USA sucht den unbekannten Trinkgeldgeber

Schließlich wurden auch die lokalen News auf Shikiras Geschichte aufmerksam. Wenig später wurde im ganzen Land über die Kellnerin und ihr verhängnisvolles Trinkgeld berichtet. Überall wurde nach dem unbekannten Trinkgeldgeber gesucht, doch ohne Erfolg. Der Wohltäter schien wie aus der Welt gefallen.

Selbst Phantombilder, die anhand der Beschreibung der Kellnerin angefertigt wurden, halfen nicht, den Mann zu identifizieren. Shikira erinnerte sich, dass es sich bei dem Gast um einen älteren Herrn gehandelt hatte. Vermutlich nutzte dieser keine sozialen Medien und erkannte sich in den vielen Nachrichtenberichten nicht wieder. Dafür schaltete sich nun Shikiras Arbeitgeber ein.

Lesen Sie in Punkt 8, welche Hürden Shikira noch überwinden musste.

8. Kein Recht auf das Trinkgeld

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Das Schnellrestaurant, in dem Shikira arbeitete, gehörte zur bekannten Fastfood-Kette Denny’s. Als die Nachrichten über Shikiras Trinkgeld berichteten, schalteten sich die Bosse von Denny’s ein. Sie teilten Shikira mit, dass diese kein Anrecht auf das Trinkgeld habe. Zuerst müsse geklärt werden, ob das Trinkgeld ein Versehen war. Shikira hätte den Gast, der ihr das Trinkgeld gegeben hatte, nach seinem Namen fragen müssen.


Shikira war wütend über die Worte ihres Arbeitgebers. Sie hatte ein Anrecht auf das Trinkgeld. Mehr noch: als Kellnerin in den USA war sie auf Trinkgelder angewiesen. Anders als hierzulande sind Trinkgelder in den Vereinigten Staaten kein Bonus, sondern ein Teil des Gehalts.
Nun wollte Denny’s das Trinkgeld einbehalten. Ihre Bosse verwiesen auf die Geschäftspolitik und gaben Shikira weiterhin die Möglichkeit, den Trinkgeldgeber ausfindig zu machen.

9. 4 US-Dollar Trinkgeld

Als sich der Gast endlich meldete, währte die Freude nur kurz, denn Shikiras schlimmste Befürchtungen bewahrheiteten sich nun. Der Gast hatte die 4.000 US-Dollar Trinkgeld aus Versehen gegeben. Eigentlich wollte er nur vier US-Dollar Trinkgeld geben. Als Shikira das hörte, war sie am Boden zerstört. Sie hatte so viel Zeit und Kraft in diese Sache investiert. Und nun sollte alles umsonst gewesen sein? Das wollte die junge Frau einfach nicht glauben.

Für Denny’s war der Zwischenfall mit dem Trinkgeld jedenfalls ziemlich schnell wieder vergessen. Die Fastfood-Kette kündigte an, ihre Mitarbeiter künftig besser schulen zu wollen. Dadurch sollten ähnliche Zwischenfälle in Zukunft vermieden werden.

10. Kein Happy End

Shikira hatte alles getan, um das Trinkgeld behalten zu dürfen. Doch am Ende hatte ihr Arbeitgeber das letzte Wort. Die 4.000 US-Dollar Trinkgeld waren ein Versehen gewesen und Denny’s ließ den Scheck einfach platzen. Dazu waren sie alleine schon aus rechtlicher Sicht verpflichtet.

Wie sich herausstellte, hatte der Gast das Geld ebenso dringend nötig wie Shikira. Er war froh, dass der Irrtum sich rechtzeitig aufgeklärt hatte.
Shikira konnte nun also wirklich nicht mehr mit einem Happy End rechnen. Jedoch entschloss sie sich, in die Zukunft zu schauen. Sie hatte das Trinkgeld verloren, aber ihr Traum von einer Medizinkarriere bestand weiter.

11. Nach vorne schauen

Shikira Edwards hielt ihr Glück schon in den Händen, doch am Ende musste sie das Trinkgeld in Höhe von 4.000 US-Dollar wieder an den Gast zurückgeben. Einige Monate nach dem Zwischenfall hat die Kellnerin ihr Schicksal akzeptiert.

Sie arbeitet weiterhin als Kellnerin, um ihre Ziele zu erreichen. Ihre Freunde und Familie unterstützen sie dabei tatkräftig.
Ein gutes hatte die Sache mit geplatzten Trinkgeld-Scheck: Viele Gäste erkennen die nun landesweit bekannte Shikira wieder und geben ihr ein großzügiges Trinkgeld. So dürfte es nicht mehr allzu lange dauern, bis die fleisige Kellnerin das nötige Geld zusammengespart hat.

So kam es, dass diese Geschichte doch noch ein Happy End fand.