Skandalöse Trophäenjagden, oft auf bedrohte und geschützte Tierarten, erschütterten in der Vergangenheit immer wieder die Weltöffentlichkeit. Wie zuletzt der Abschuss des letzten großen Elefantenbullen in Simbabwe von einem Berliner Jäger. Oder die Jagd mit Pfeil und Bogen auf den weltberühmten Löwen Cecil, durch einen amerikanischen Zahnarzt.
Jagdskandale wie diese beiden sind leider keine Einzelfälle. Alleine in Afrika reisen jährlich mehr als 17. 500 Ausländer an, nur damit sie auf Großwildjagd gehen können. Auf diesen Trophäenjagden töten sie dann mehr als 100.000 Wildtiere.
Darunter sind natürlich auch bedrohte und geschützte Tierarten wie: Leoparden, Geparde, Flusspferde, Nashörner, Elefanten, Affen, Wölfe, Löwen und Wildkatzen.
1. Immer noch legal
Es ist unverständlich, dass es immer noch legal ist, unter anderem auch in Deutschland, diese Tiertrophäen zu importierten. Nach Spanien und den USA, sind deutsch Trophäenjäger Spitzenreiter bei der Jagd auf Wildtiere.
Diese Jagden haben zudem noch nicht einmal einen höheren Sinn. Es ist ein „Sport“, der nur alleine zur eigenen Unterhaltung dient. Als Tierfreund und Tierschützer ist es einem unbegreiflich, wie die Jagd auf Tiere wie Löwen oder Elefanten diesen „besonderen Nervenkitzel“ verursachen könnte.
Viele Tierarten wurden aufgrund dieser Trophäenjäger nahezu ausgerottet. Trotzdem ist dieser „Sport“, entgegen heftiger Widerstände von Tierschutzorganisationen, in vielen Teilen auf unserer Erde noch immer legal.
2. Feuer frei!
Kaum zu glauben ist, dass noch in vielen Ländern tatsächlich Reisen zum Abschießen gefährdeter und bedrohter Wildtiere beworben werden. Völlig legal bieten, auf Trophäenreisen spezialisierte Reiseveranstalter, solche Jagdreisen an.
Zumeist auf Messen kann man auf Werbewänden feixende Trophäenjäger sehen, die sich mit stolzgeschwellter Brust über einen frisch erlegten Gepard beugen. Oder die sich mit blutüberströmten toten Löwen, Elefanten und anderen gefährdeten Wildtieren ablichten lassen.
Dabei gilt das Motto: Je seltener die Tierart und je länger die Hörner, Stoßzähne und Mähne des erlegten Wildtieres, desto größer die Auszeichnung für das Erlegen und umso höher der Gewinn an Status für den Jäger.
3. Geld regiert die Welt
Die Anbieter solcher Jagdreisen lassen dabei keine Wünsche ihrer wohlhabenden Kunden offen. Wer genug Geld ausgibt, der bekommt sogar Abschussgenehmigungen für vom Aussterben bedrohter Tierarten wie Nashörner, Löwen, Elefanten oder Eisbären.
Nicht selten sterben dabei die Tiere einen qualvollen und langsamen Tod durch Fehlschüsse der „Hobbyjäger“ oder tierquälerischen Jagdmethoden. Während des Überlebenskampfes werden die Wildtiere immer weiter durch die Wildnis geherzt und mit Stahlpfeilen oder Bleikugeln durchlöchert. Bis sie letztendlich erschöpft zusammenbrechen.
Die besonders grausame Jagdpraxis mit der Armbrust oder mit Pfeil und Bogen ist unter anderem in Deutschland verboten, in vielen Ländern dieser Erde aber durchaus eine gängige Jagdmethode.
4. Der Kampf gegen Trophäenjäger
Nach internationalem Aufruhr verbot Frankreich im Jahr 2015, als erster europäischer Staat, die Einfuhr von Tiertrophäen wie Löwen. Im Jahr darauf also 2016 folgten die Niederlande mit dem Erlass des Einfuhrverbotes für Tiertrophäen aller geschützten Wildtierarten.
Großbritanniens Regierung plant noch für dieses Jahr 2020 ein Einfuhrverbot von geschützten Tieren zu erarbeiten. Die USA, bisher größter Löwen-Importeur, erkennt nun zumindest Löwen als gefährdete Tierart an und genehmigt die Einfuhr dieser nur noch in Einzelfällen.
In Deutschland oder anderen EU-Staaten hat sich allerdings kaum etwas geändert. Es bleibt daher noch viel Aufklärungsarbeit übrig, damit das grausame Geschäft mit Tiertrophäen endlich gestoppt wird.
5. Wenn die Tiere zurückschlagen
Doch gelegentlich schlagen die Wildtiere zurück und wehren sich, wie ein Trophäenjäger aus Südafrika erst kürzlich am eigenen Leib verspüren musste. Dabei könnte diese schicksalhafte Begegnung durchaus auch als „Karma“ bezeichnet werden.
Zugetragen hat sich das Ganze in Simbabwe, Afrika. Scott Van Zyl war ein Wildtierjäger und führte eine „Jagdfirma“, die darauf spezialisiert war, Trophäentouristen bei Jagdausflügen zu begleitet.
Auf seiner Website prahlte er damit, alles zu töten, von den „Elefanten in Botswana bis hin zur kleinsten Antilope in KwaZulu Natal“.
Zudem erlegten seine Kunden gerne Nashörner, Löwen, Leoparden und Zebras. Er würde die Trophäenjäger dabei tatkräftig unterstützen und anleinten.
6. Trophäenjagd ohne Wiederkehr
Gerne war der Jäger aber auch alleine auf Wildtierjagd. So kam, was kommen musste, nämlich dass Van Zyl wieder einmal in Simbabwe auf Trophäenjagd war, aber dieses Mal nicht zurückkehrte.
Scott van Zyl, der mit Elefanten, Großkatzen und Löwen abgelichtet wurde, die er zuvor gnadenlos geschlachtet hatte, ist zuletzt in Richtung des Ufers des Limpopo River gesehen worden. Er war mit einem simbabwischen Fährtenleser und einem Rudel Hund unterwegs.
Der Fährtenleser und die Hunde haben offenbar eine andere Route genommen. Van Zyl machte sich alleine auf den Weg um Krokodile zu jagen. Doch von diesem Jagdausflug kam er nicht zurück.
7. Vom Jäger zum Gejagten
Als seine Hunde später ohne Scott van Zyl zurückkehrten, war schnell klar, dass etwas passiert sein musste. Es wurde ein Suchtrupp auf die Suche nach dem Vermissten geschickt.
Diese fanden am Ufer des Flusses Van Zyls Fußabdrücke und dessen Tasche auf dem Strand, in der Nähe des Wassers. Aber von dem Trophäenjäger war keine Spur zu sehen.
Das Rätsel um den Aufenthaltsort des Wildtierjägers scheint gelöst zu sein, nachdem zwei Krokodile entdeckt wurden, die menschliche Überreste in ihren Mägen hatten. Ein späterer DNA-Test bestätigte tatsächlich, dass diese Überreste von Scott van Zyl stammten. So wurde der Jäger letztendlich zum Gejagten.
8. Menschen keine übliche Beute
Krokodile haben normalerweise keine Menschen auf dem Speiseplan. Dennoch sind alle Krokodile vor allem Fleischfresser. Jungtiere und kleinere Krokodile jagen und fressen überwiegend Insekten, Kleinsäuger und Frösche. Ausgewachsene und große Krokodile attackieren hingegen alles, was sie erreichen können. Auch fressen Krokodile Jungtiere ihrer eigenen Art. Kannibalismus ist keine Seltenheit.
In Afrika werden immer wieder Menschen von Krokodile angegriffen oder sogar gefressen. Das liegt daran, dass die Menschen immer häufiger ihre natürlichen Lebensräume zerstören, wie etwa durch Überfischung der Seen und Flüsse.
Auch dringt der Mensch generell immer öfter in ihr Territorium ein. Krokodile verteidigen vehement ihr Revier, besonders zur Paarungszeit.
9. War es Schicksal?
Nachdem der Fall von Scott van Zyl in der Öffentlichkeit bekannt wurde, wurden viele Stimmen laut die bekundeten: Es war sein Schicksal. Jeder bekommt das, was er verdient.
Die Naturschutzgruppe One Green Planet verurteilte die Umstände seines „sinnlosen“ Todes und veröffentlichte folgendes Statement:
„Seien wir mal ehrlich, Zyl hätte in erster Linie überhaupt nicht jagen sollen. Tiere in freier Wildbahn sind nun mal wild! Es sind lebende Wesen mit Überlebensinstinkten. Wir müssen uns fragen, ob es sich wirklich lohnt, den „Nervenkitzel der Jagd“ auf Kosten des eigenen Lebens zu riskieren – und gleichzeitig bewusst das Leben anderer Wesen zu nehmen“.