Mitten in der Polarnacht schickt Wladimir Putin ein Projekt in die Welt, das selbst abgebrühte Strategen frösteln lässt. Ein nuklear angetriebener Marschflugkörper soll 14 000 Kilometer weit geflogen sein – nun hält Norwegen den Atem an und sucht in der klaren Arktisluft nach verräterischen Partikeln.
Ein stiller Startschuss in der Arktis

Ohne TV-Bilder, ohne Countdown – nur weiträumige NOTAM-Sperrzonen über Nowaja Semlja verrieten, dass in der russischen Arktis etwas Großes im Gange war. Am 21. Oktober hob die Burewestnik ab, dröhnte 15 Stunden lang durch die Polarnacht und verschwand so leise, wie sie gekommen war.
Im Kreml lächelte Putin über das „unrealistische Ziel“, das nun Wirklichkeit geworden sei. Die Botschaft an den Westen: Russlands Raketen können jetzt theoretisch jeden Punkt des Planeten erreichen.
Weiter geht’s mit dem, was diese Rakete für die Umwelt so gefährlich macht …
Burewestnik – das „fliegende Tschernobyl“

Hinter dem NATO-Namen „Skyfall“ steckt ein Mini-Reaktor, der Luft ansaugt, erhitzt und als strahlende Abgaswolke wieder ausstößt. Eine nahezu unbegrenzte Reichweite, aber auch die ständige Gefahr, dass Radioisotope wie an einer Perlenkette entlang der Flugroute abregnen.
Militärexperten vergleichen das Prinzip mit dem US-Projekt SLAM der 1960er-Jahre – nur, dass Russland jetzt offenbar einen funktionierenden Prototypen besitzt.
Warum Norwegen trotzdem noch keine Alarmglocken hört, klären wir gleich …
Norwegens Sensoren bleiben (noch) stumm

Das Netz aus hochsensiblen Luftfilterstationen – von Ny-Ålesund bis Svanhovd – zeigt bisher keinen Ausschlag. Doch die Filter werden nur wöchentlich gewechselt; winzige Partikel könnten noch unterwegs sein.
Hallfrid Simonsen von der Strahlenschutzbehörde DSA mahnt zur Geduld: „Wenn der Reaktor etwas freigesetzt hat, brauchen die Luftmassen Zeit.“ Bis die nächsten Proben im Labor liegen, herrscht gespannte Ruhe.
Welche schlimme Erinnerung diese Ruhe trübt, ist unser nächstes Thema …
Geisterpartikel und die Schatten von Njonoksa

2019 explodierte bei Njonoksa ein ähnliches Testmodell; fünf Rosatom-Ingenieure starben, in Sewerodwinsk schnellte die Gammastrahlung hoch. Seither hat das Wort „Burewestnik“ im Norden einen Klang wie Donner.
Diesmal kreiste sogar ein US-Spürflugzeug vom Typ WC-135 „Constant Phoenix“ nahe der Barentssee – eine fliegende Schnüffelnase für Fallout. Noch meldet es Funkstille, aber das Misstrauen bleibt.
Wie reagieren NATO-Diplomaten auf diese geschichtenbeladene Stille? Gleich mehr …
Schweigen im NATO-Hauptquartier

Brüssel beschränkt sich offiziell auf „ernste Besorgnis“. Hinter verschlossenen Türen diskutieren Planer, ob das Bündnis die Reaktionszeiten seiner Raketenabwehr neu kalkulieren muss.
Washington wurde laut Kreml zwar „informiert“, doch Details fehlen. Experten sprechen von der „diplomatischen Grauzone“, in der jede Option offenbleibt – vom neuen Rüstungskontrollgespräch bis zur weiteren Eskalation.
Warum die nächsten Laborbefunde aus Oslo alles verändern könnten, erfahren Sie sofort …
Countdown der Messstreifen
In einem Reinraum nahe Oslo werden heute Nacht die Filterkartuschen geöffnet. Ein paar Mikrobequerel Cesium-137 würden genügen, um Russlands Jubelmeldung eine toxische Wendung zu geben – oder ihr überraschend Umwelt-Entwarnung zu verleihen.
Sollte tatsächlich Strahlung nachgewiesen werden, greift der norwegische Krisenplan: Jodtabletten, Flugverbotszonen, diplomatische Protestnoten. Bleiben die Werte null, bleibt nur das flaue Gefühl, dass der nächste Test schon terminiert ist.
Und damit zur Frage, was passiert, wenn die Welt doch noch aufatmen darf …
Zwischen Aufatmen und Aufrüsten
Fallen die Proben sauber aus, wird Putin den „Beweis“ für sein sicheres System feiern – und wohl den Weg zur Serienproduktion freigeben. Der Westen hingegen stünde vor dem Dilemma, Ruhe zu bewahren, während am Horizont ein lautloser Reaktor kreist.
Scheitert die Probe, droht eine neue Debatte über nuklearen Wahnsinn in Europas Vorgarten – und die Uhr für ein weiteres Rüstungskapitel beginnt zu ticken. Sicher ist nur: Die Arktis schweigt nie lange.
Bleiben Sie dran – die nächsten Messergebnisse könnten schon morgen den Ton der Weltpolitik verändern.
