Mitten am Donnerstagnachmittag zerreißt ein ohrenbetäubender Knall die routineruhige Einkaufsidylle eines Netto-Marktes in Cuxhaven-Altenwalde: Eine 89-jährige Fahrerin rast mit ihrem Audi durch die Glasfassade. Was zunächst wie eine Filmszene wirkt, entpuppt sich rasch als schockierende Realität – doch die dramatischsten Wendungen dieser Geschichte folgen erst noch.
Die Glasscheibe zersplittert
Der Aufprall kommt ohne Vorwarnung: Das Fahrzeug beschleunigt statt zu bremsen, durchbricht die frontale Fensterfläche und landet mitten im Kassenbereich. Kunden werfen sich zu Boden, Warenregale kippen um, das Sirren splitternden Glases füllt den Raum. Augenzeugen sprechen von „sekundenlangem Chaos“, in dem niemand begreift, wie ein Auto plötzlich im Supermarkt stehen kann.
Während überall Alarmanlagen aufheulen, ringt die Fahrerin noch immer um Kontrolle. Erst als der Wagen an einem Einkaufswagenständer hängen bleibt, kommt er ruckartig zum Stillstand. Der erste Schreck ist riesig – doch die Folgen des Crashs zeigen sich erst nach und nach.
Weiter geht’s mit den dramatischen Reaktionen im Markt…
Schreie, Staub und Schockstarre
Kassiererinnen klammern sich an ihre Tresen, Kunden hasten Richtung Ausgang, manche bleiben reglos vor Fassungslosigkeit stehen. Über den Lautsprechern ertönt die Aufforderung, das Gebäude zu verlassen, während dichter Glasstaub zwischen den Gängen schwebt. Eine Mutter sammelt ihre auf dem Boden verstreuten Einkäufe ein, weil ihr noch nicht klar ist, dass Gefahr droht.
Einige couragierte Passanten stürzen zur Fahrertür, wollen helfen, doch die Seniorin bleibt wie erstarrt hinter dem Steuer. „Ich habe Gas und Bremse verwechselt“, soll sie immer wieder gemurmelt haben. Noch ahnt niemand, dass eine Mitarbeiterin schwer getroffen wurde.
Im nächsten Abschnitt beleuchten wir, wie knapp ein echtes Menschenleben an diesem Tag davonkam…
Eine Verletzte – Sekunden entscheiden
Nur wenige Meter vom Einschlagsort entfernt sitzt die 60-jährige Angestellte an Kasse 3, als das Auto heranbrettert. Sie wird von umherfliegenden Trümmern erfasst, erleidet Prellungen und einen Schock. Rettungskräfte treffen binnen Minuten ein, legen ihr eine Halskrause an und bringen sie zur Beobachtung ins Krankenhaus der Wurster Nordseeküste.
Die Seniorin selbst bleibt körperlich unverletzt, steht jedoch unter massivem Schock. Sanitäter begleiten sie ins Rettungsfahrzeug, während die Polizei erste Statements aufnimmt. Während Menschenleben gerettet werden, wächst draußen die Erkenntnis über das enorme Ausmaß des Schadens.
Gleich werfen wir einen Blick auf die zerstörten Mauern und horrenden Kosten…
Beton, Warenregale, Totalschaden
Ein Statiker beziffert den Gebäudeschaden noch am selben Abend in sechsstelliger Höhe: Die Frontfassade muss komplett erneuert, tragende Pfeiler abgestützt werden. Auch im Inneren herrscht Verwüstung – von zermalmten Konservendosen bis zu zerborstenen Scannerkassen. Der Audi ist ein wirtschaftlicher Totalschaden.
Stundenlang sichern Feuerwehrleute lose Glasteile, schieben Trümmer beiseite und errichten eine Notbarrikade aus Holzbalken. Erst um Mitternacht dürfen Ermittler in aller Ruhe Spurensicherung betreiben – und stellen unangenehme Fragen zur Fahrtauglichkeit der 89-Jährigen.
Welche Konsequenzen drohen der Fahrerin? Das klären wir im folgenden Slide…
Ermittlungen gegen die Seniorin
Die Polizei leitet ein Verfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung und Gefährdung des Straßenverkehrs ein. Ein Gutachter prüft, ob gesundheitliche Einschränkungen oder Medikamenteneinfluss den fatalen Pedalfehler begünstigt haben. Möglich ist eine medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) sowie der Entzug der Fahrerlaubnis.
Familienangehörige zeigen sich einsichtig: „Unsere Mutter fährt seit 70 Jahren unfallfrei“, sagt der Sohn, „doch vielleicht war es jetzt wirklich das letzte Mal.“ Der Fall entfacht die altbekannte Debatte: Wie sicher sind Senioren am Steuer – und wo liegen die Grenzen der Selbstverantwortung?
Zum Finale liefern wir Fakten, die diese Diskussion neu anheizen…
Wenn Routine zur Gefahr wird
Statistiken des Kraftfahrt-Bundesamts zeigen: Fahrerinnen und Fahrer über 75 sind überproportional an Unfällen mit Fuß- und Zusatzgas beteiligt. Trotz geringerer Fahrleistung steigen ihre Unfallzahlen seit Jahren – ein Trend, den Experten auf nachlassende Reaktionsfähigkeit und komplexer werdende Fahrzeugtechnik zurückführen.
Verkehrssicherheitsverbände fordern regelmäßige Praxistests ab 80, während Seniorenvertretungen vor pauschaler Diskriminierung warnen. Der Crash von Cuxhaven liefert beiden Seiten neues Futter – und erinnert uns eindringlich daran, dass ein einziger Pedaltritt zwischen Alltag und Ausnahmezustand entscheiden kann.
