Rummenigge fordert Maßnahmen gegen die Gehaltsexplosion im Fußball

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Karl-Heinz Rummenigge, Aufsichtsratsmitglied des FC Bayern München, äußert in einem Interview mit SPORT BILD scharfe Kritik an den steigenden Gehältern der Fußballspieler. Der ehemalige Fußballprofi und Manager fordert ein Ende des Trends, bei dem Spieler immer höhere Gehälter fordern, trotz der steigenden Belastung durch zahlreiche Spiele.

Rummenigge warnt vor den langfristigen wirtschaftlichen Folgen dieser Entwicklung und spricht sich für Maßnahmen wie eine Kaderkosten-Obergrenze oder eine Begrenzung der Spielergehälter aus. In seinen Aussagen wird die Finanzsituation im europäischen Fußball und die Notwendigkeit einer Reform des Systems thematisiert.

1. Gehaltserhöhungen im Fußball

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Rummenigge kritisiert, dass sich die Gehälter im Fußball kontinuierlich nach oben entwickeln, ohne Rücksicht auf die finanziellen Auswirkungen. Vertragsverhandlungen scheinen sich immer nur auf höhere Summen zu konzentrieren, was zu einer finanziellen Belastung der Clubs führt.

Die steigenden Gehälter werden nicht durch proportional steigende Einnahmen gedeckt, was langfristig zu einem wirtschaftlichen Ungleichgewicht führen kann. Diese Entwicklung gefährde die Stabilität des gesamten Systems und könne, laut Rummenigge, sogar dazu führen, dass der Fußball als Industrie langfristig unprofitabel wird.

2. Die Belastung durch Spiele

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Ein Argument für die steigenden Gehälter ist die zunehmende Belastung der Spieler durch eine immer dichter werdende Spielansetzung. Rummenigge jedoch glaubt nicht, dass diese Begründung die kontinuierliche Gehaltssteigerung rechtfertigen kann.

Er stellt fest, dass Spieler im Vergleich zu vielen anderen Berufsgruppen eine außergewöhnlich hohe Entlohnung erhalten, die die Belastung durch die Spiele in keiner Weise widerspiegelt. Für ihn bedeutet das ständige Jammern der Spieler eher eine fehlende Wertschätzung der bereits hohen Vergütungen.

3. TV-Erlöse und der finanzielle Druck

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Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat es geschafft, ihre TV-Erlöse zu stabilisieren und sogar leicht zu steigern, was als Erfolg gewertet wird. Doch laut Rummenigge reicht dieser Anstieg nicht aus, um die immer weiter steigenden Gehälter der Spieler zu decken. Die Spieler und ihre Berater fordern immer mehr, was den finanziellen Druck auf die Clubs erhöht.

Um diesem Druck standzuhalten, müssen andere Einnahmequellen erschlossen werden, wie zum Beispiel die neu eingeführte Klub-WM im Sommer, was jedoch nicht die Lösung des Problems sein kann.

4. Die Gefahr eines wirtschaftlichen Kollaps

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Rummenigge sieht die ungebremste Gehaltssteigerung als eine ernsthafte Bedrohung für die gesamte Fußballindustrie. Wenn sich der Trend weiter fortsetzt, befürchtet er, dass der Fußball die einzige Industrie weltweit sein könnte, die keine Gewinne mehr erzielt. Stattdessen könnte die Branche nur noch Verluste produzieren. Ein solches Szenario würde nicht nur die Clubs in eine tiefe finanzielle Krise stürzen, sondern auch das gesamte Geschäftsmodell des Fußballs gefährden.

Die wirtschaftliche Stabilität der Vereine würde infrage gestellt, und die ganze Branche könnte in eine Abwärtsspirale geraten. Rummenigge ruft daher dazu auf, diesen Trend zu stoppen, bevor es zu spät ist, und die finanziellen Rahmenbedingungen auf gesunde Weise zu regulieren.

5. Der Vergleich mit den US-Profiligen

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Eine Lösung, die Rummenigge vorschlägt, ist die Einführung einer Kaderkosten-Obergrenze, wie sie in den US-amerikanischen Profiligen wie der NBA oder NFL existiert. Diese Ligen setzen strenge Regeln, die die Höhe der Gehaltsausgaben der Teams begrenzen, um eine faire und nachhaltige finanzielle Grundlage zu schaffen. Durch diese Obergrenzen wird verhindert, dass einzelne Teams sich in eine finanzielle Schieflage manövrieren und der Wettbewerb verzerrt wird.

Rummenigge schlägt vor, ein ähnliches System im europäischen Fußball einzuführen, um die immer weiter steigenden Gehälter zu kontrollieren und eine finanzielle Balance zwischen den Clubs zu gewährleisten. Dies könnte langfristig dazu beitragen, die wirtschaftliche Stabilität im europäischen Fußball zu sichern.

6. Die mögliche Deckelung der Spielergehälter

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Neben einer Kaderkosten-Obergrenze spricht sich Rummenigge auch für eine Deckelung der Spielergehälter aus. Diese Maßnahme könnte die ungebremste Gehaltsentwicklung bremsen und sicherstellen, dass die Gehälter im Fußball in einem realistischen und wirtschaftlich tragfähigen Rahmen bleiben. Für Rummenigge ist es kaum nachvollziehbar, warum Spieler Millionen verdienen sollten, wenn gleichzeitig die Vereine mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen haben.

Auch wenn eine solche Deckelung von vielen Spielern als unangemessen empfunden werden könnte, sieht er sie als notwendigen Schritt, um die langfristige finanzielle Gesundheit des Fußballs zu gewährleisten. Die Gehälter sollten seiner Meinung nach so angepasst werden, dass sie sowohl für die Spieler fair als auch für die Clubs tragbar sind.

7. Beispiel Bayern München

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Am Beispiel des FC Bayern München verdeutlicht Rummenigge seine Argumentation: Wenn ein Spieler beim Verein statt 20 Millionen Euro „nur“ noch 15 Millionen Euro im Jahr verdienen würde, sei das immer noch eine „wahnsinnig hohe“ Summe. Damit zeigt er, dass die Gehälter der Spieler in keinem Verhältnis zu den finanziellen Realitäten der Clubs stehen. Selbst eine Reduzierung um mehrere Millionen würde den Spielern immer noch enorme Beträge garantieren.

Für Rummenigge ist es unverständlich, warum solche Gehälter weiter steigen müssen, wenn die wirtschaftliche Situation der Clubs dies nicht mehr zulässt. Er fordert eine Umkehr der derzeitigen Entwicklung und ein Umdenken bei den Gehaltsforderungen, um die langfristige Stabilität des Fußballs zu sichern.

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