Raunächte: Warum man zwischen Weihnachten und Neujahr keine Wäsche waschen sollte

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In der Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr ranken sich viele Mythen und Bräuche – einer davon betrifft das Wäschewaschen. Einer alten Legende zufolge soll das Waschen in den Raunächten Unglück bringen, im schlimmsten Fall könnte sogar ein Familienmitglied sterben. Besonders das Aufhängen der Wäsche wird dabei als problematisch angesehen, da es angeblich Geister anlockt.

Doch was steckt wirklich hinter diesem alten Brauch, und wie haben sich diese Überlieferungen über die Jahre gehalten? In diesem Artikel erfährst du, welche Bedeutung die Raunächte haben und warum das Wäschewaschen in dieser Zeit nach altem Glauben besser vermieden werden sollte.

1. Ursprung der Raunächte

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Die Raunächte, die zwischen dem 25. Dezember und dem 6. Januar stattfinden, sind ein fester Bestandteil alter Mythen und Traditionen. Der Begriff „Raunacht“ könnte sich aus „Rauchnacht“ ableiten, da es Brauch war, Häuser und Ställe mit Weihrauch auszuräuchern, um böse Geister zu vertreiben. In dieser besonderen Zeit wurde angenommen, dass die Grenze zwischen der Geisterwelt und der realen Welt verschwimmt, sodass Geister die Erde besuchen können.

Viele Überlieferungen ranken sich um die Raunächte, darunter auch der Glaube, dass bestimmte Handlungen, wie das Wäschewaschen, die Aufmerksamkeit der Geister auf sich ziehen können. Diese Tage galten schon immer als Zeit der Reinigung und des Schutzes vor übernatürlichen Kräften.

2. Das Verbot des Wäschewaschens

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Einer alten Legende zufolge soll das Waschen und Aufhängen von Wäsche während der Raunächte Unglück bringen. Besonders weiße Wäsche gilt als Symbol für den Tod und wird mit übernatürlichen Kräften in Verbindung gebracht.

Es wird geglaubt, dass Geister die Wäsche stehlen und sie als Leichentuch für ein Mitglied der Familie verwenden könnten. Dieser Aberglaube warnt davor, solche Handlungen während der Raunächte vorzunehmen, da dies angeblich das Schicksal herausfordert und Unheil über die Familie bringen kann. Für viele Menschen ist diese Tradition bis heute ein Zeichen des Respekts gegenüber alten Bräuchen und Überlieferungen.

3. Die wilden Reiter und ihre Legende

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In den Geschichten rund um die Raunächte spielen die wilden Reiter eine zentrale Rolle. Es heißt, dass diese Geistergestalten während dieser Zeit durch die Welt ziehen und nach weißer Wäsche suchen, die sie als Leichentuch verwenden. Der Aberglaube besagt, dass das Aufhängen von Wäsche sie anlockt und sie dabei möglicherweise Unheil über die Familie bringen.

Besonders junge Frauen sollen laut der Legende von den wilden Reitern bedroht sein, wenn sie während der Raunächte Wäsche aufhängen. Diese Erzählung dient als Warnung, bestimmte Handlungen in dieser Zeit zu vermeiden und die Raunächte mit Vorsicht und Respekt zu begehen.

4. Weiße Wäsche als Symbol

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Weiße Wäsche hat in den Mythen um die Raunächte eine besondere Bedeutung. Sie wird oft als Symbol für den Tod oder ein schlechtes Omen angesehen. Der Aberglaube besagt, dass aufgehängte weiße Wäsche während der Raunächte von Geistern oder den wilden Reitern gestohlen wird, um sie als Leichentuch zu nutzen.

Diese Vorstellung basiert auf der Überzeugung, dass die Geister in dieser Zeit besonders aktiv sind und nach Zeichen suchen, die sie mit ins Geisterreich nehmen können. Diese Symbolik verdeutlicht, warum das Aufhängen von weißer Wäsche in dieser Zeit als gefährlich gilt und viele Menschen diesen Brauch noch immer respektieren.

5. Ordnung in den Raunächten

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In den Raunächten wurde traditionell großer Wert auf Ordnung im Haus gelegt. Der Glaube besagt, dass Unordnung oder das Spannen von Wäscheleinen den wilden Reitern die Möglichkeit gibt, sich darin zu verfangen und so ihren Zorn auf die Familie zu ziehen.

Besonders junge Frauen wurden gewarnt, während dieser Zeit keine Wäsche zu waschen oder aufzuhängen, da sie die Aufmerksamkeit der Geister auf sich lenken könnten. Diese Tradition betont, wie wichtig es war, während der Raunächte eine aufgeräumte und geschützte Umgebung zu schaffen, um negative Einflüsse von der Familie fernzuhalten und das Glück des Hauses zu bewahren.

6. Übernatürliche Kräfte und die Raunächte

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Die Raunächte gelten seit jeher als eine Zeit, in der sich das Geisterreich öffnet und übernatürliche Kräfte aktiv werden. Der Aberglaube besagt, dass die Geister in dieser besonderen Phase enger mit der realen Welt verbunden sind. Handlungen wie das Aufhängen von Wäsche könnten ihre Aufmerksamkeit auf sich ziehen und Unglück bringen.

Diese Überlieferung spiegelt die tiefe Verwurzelung des Glaubens an unsichtbare Mächte wider, die in dieser Zeit besonders präsent sind. Für viele Menschen bedeuteten die Raunächte eine Zeit der Besinnung, in der sie Rituale durchführten, um sich und ihre Familie vor diesen Kräften zu schützen.

7. Junge Frauen und die Raunächte

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Eine spezifische Warnung der Legenden richtet sich an junge Frauen, die während der Raunächte besonders vorsichtig sein sollen. Der Aberglaube besagt, dass sie durch das Waschen und Aufhängen von Wäsche die Aufmerksamkeit der wilden Reiter auf sich ziehen könnten.

Weiße Laken, die als Symbol für den Tod gelten, sollen diese Geister besonders anlocken. Die Geschichten mahnen junge Frauen, während dieser Zeit vorsichtig zu sein und sich nicht unnötig in Gefahr zu bringen. Diese Überlieferung unterstreicht die besonderen Bedeutungen und Vorsichtsmaßnahmen, die in den Raunächten eine wichtige Rolle spielen.

8. Moderne Sicht auf den Brauch

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Obwohl es keine Beweise für die Mythen um die Raunächte und die wilden Reiter gibt, halten sich die Überlieferungen bis heute. Viele Menschen nehmen die Tradition zum Anlass, die Wäsche zwischen Weihnachten und Neujahr einfach liegenzulassen und stattdessen die Zeit zu genießen.

Unabhängig davon, ob man den alten Legenden Glauben schenkt oder nicht, können die Raunächte als Gelegenheit genutzt werden, innezuhalten und zur Ruhe zu kommen. Sie bieten die Möglichkeit, das alte Jahr abzuschließen und mit neuer Energie in das kommende Jahr zu starten – ganz ohne Wäsche oder wilde Reiter.

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Eine durchschnittliche Wolke wiegt etwa 500 Tonnen, was dem Gewicht von rund 100 Elefanten entspricht. Diese enorme Menge Wassertröpfchen schwebt aufgrund der winzigen Größe der Tröpfchen und der Verteilung über ein großes Volumen am Himmel. Die Fähigkeit von Wolken, riesige Mengen Wasser zu halten und zu transportieren, spielt eine entscheidende Rolle im globalen Wasserkreislauf und Wettergeschehen.