
In Dänemark sorgt eine monumentale Meerjungfrau-Statue für heftigen Streit: Sie ist zu groß, zu nackt und angeblich „pornografisch“. Jetzt soll die 14 Tonnen schwere Skulptur entfernt werden.
Die Kontroverse entbrannte rund um die Granit-Statue „Den Store Havfrue“ („Die große Meerjungfrau“) des Künstlers Peter Bech, die seit einiger Zeit am historischen Dragør-Fort bei Kopenhagen steht. Mit ihren beeindruckenden Ausmaßen von vier Meter Höhe und sechs Meter Breite fällt sie sofort ins Auge. Doch während einige sie als Kunstwerk und Besucherattraktion sehen, empfinden Kritiker sie als völlig fehl am Platz – vor allem wegen ihrer stark betonten weiblichen Formen. Die nächsten Details führen uns in die hitzige Debatte um Ästhetik und Kultur.
Neue Meerjungfrau spaltet Meinungen in Dänemark

In Dänemark sorgt ein neues Kunstwerk derzeit für hitzige Diskussionen. Eine großformatige Skulptur, die seit Kurzem an einem historischen Ort nahe Kopenhagen steht, polarisiert die Öffentlichkeit. Während einige in der Installation ein kraftvolles Symbol künstlerischer Freiheit sehen, empfinden andere sie als provokant und unpassend für den gewählten Standort. Die Diskussion dreht sich dabei nicht nur um Fragen der Ästhetik, sondern auch um gesellschaftliche Werte und den Umgang mit öffentlichem Raum. Kunstwerk oder Provokation?
Die Kontroverse ist längst über lokale Grenzen hinausgewachsen – und wirft einen neuen Blick auf das Verhältnis von Tradition und zeitgenössischer Kunst.
Skulptur wird als „pornografisch“ und „hässlich“ kritisiert

Kunstkritiker Mathias Kryger bezeichnete die Statue öffentlich als „hässlich und pornografisch“. Auch in der Presse und Öffentlichkeit ging die Kritik weiter: Viele empfanden die überdimensionierten Brüste als vulgär und unpassend für einen historischen Ort. Die dänische Journalistin Sørine Gotfredsen schrieb in einem Leitartikel, die Statue spiegele ein sexualisiertes, unrealistisches Frauenbild wider und könne gerade Frauen kaum helfen, ihren Körper positiv zu sehen.
Ebenfalls wird bemängelt, dass die Statue nicht mit dem kulturellen und historischen Ambiente des Dragør-Forts harmoniere, einem Wahrzeichen von 1910. Diese Begründungen führten dazu, dass das dänische Kulturamt die Entfernung der Skulptur anordnete. Doch Peter Bech, der Bildhauer, wehrt sich heftig gegen die Vorwürfe und bezeichnet sie als „reinen Unsinn“. Er sieht in dem Werk eine Bereicherung für den Standort und betont die Anziehungskraft auf Besucher.
Weiterhin werfen wir nun einen Blick auf die historische und künstlerische Hintergründe der Statue.
Gegenspiel zur „Kleinen Meerjungfrau“ – eine moderne Hommage?

Die kontroverse Granit-Nixe wurde ausdrücklich als Gegenentwurf zur berühmten „Kleinen Meerjungfrau“ von Edvard Eriksen geschaffen, die seit über 100 Jahren ein touristisches Symbol Kopenhagens ist – allerdings viel kleiner und zurückhaltender. Peter Bechs „Große Meerjungfrau“ will bewusst provozieren und den weiblichen Körper in einer monumentalen, auffälligen Form zeigen.
Während die einen darin eine moderne künstlerische Hommage sehen, empfinden andere sie als zu freizügig und deplatziert. Der Konflikt wirft ein Schlaglicht auf die Debatte um Körperbilder, Sexualisierung in der Kunst und den Erhalt kultureller Identität an historischen Orten.
Lassen Sie uns im nächsten Abschnitt erkunden, wie die Kulturbehörde und die Öffentlichkeit reagiert haben.
Kulturamt ordnet Entfernung an – kulturelles Erbe vs. Provokation

Das dänische Amt für Paläste und Kultur entschied, dass die Statue nicht in das „kulturhistorische Umfeld“ des Dragør-Forts passe und deshalb entfernt werden müsse. Dieses Urteil spiegelt einen starken Schutzgedanken für das kulturelle Erbe Dänemarks wider, das in manchen Kreisen als gefährdet durch „ausufernde“ Kunst gewertet wird.
Zugleich zeigt sich, dass gerade in der Kunst immer wieder Konflikte zwischen Traditionsbewahrung und moderner Ausdrucksform entbrennen. Die Reaktionen in der Bevölkerung schwanken zwischen Zustimmung zur Entfernung und größtem Unverständnis für die Zensur eines Kunstwerks.
Im nächsten Kapitel blicken wir auf die laufenden Proteste und Kontroversen, die dieser Fall auslöst.
Öffentliche Debatte und Proteste lassen nicht nach

Der Streit um die „Große Meerjungfrau“ spaltet nicht nur Experten, sondern auch Bürger. In Kopenhagen wurde die Statue von manchen als „falsch“ oder „vulgär“ verspottet, andere wiederum verteidigen ihre künstlerische Freiheit. Proteste und Medienberichte zeigen, dass das Thema weit über eine reine Kunstkritik hinausgeht und Fragen der gesellschaftlichen Normen und Werte berührt.
Diese Debatte verdeutlicht den anhaltenden Spannungsbogen zwischen Tradition, Freiheitsrechten der Kunst und gesellschaftlicher Akzeptanz – ein Thema, das sicherlich auch in Zukunft die Kulturszene Dänemarks beschäftigen wird.
Als nächstes schauen wir uns an, wie der Künstler selbst die Situation bewertet.
Künstler Peter Bech wehrt sich gegen Vorwürfe

Peter Bech betont, dass seine Statue eine bereichernde künstlerische Ergänzung für das Gebiet am Dragør-Fort sei. Er bezeichnet die Vorwürfe als „absurd“ und argumentiert, dass die Statue Besucher anziehe und die künstlerische Vielfalt stärken könne. Er kritisiert die Kritik am „sexualisierten Frauenbild“ als engstirnig und einseitig.
Bechs Haltung zeigt, wie Künstler oft in demokratischen Gesellschaften zwischen kreativem Ausdruck und gesellschaftlichen Normen navigieren müssen. Seine „Große Meerjungfrau“ wird so zum Symbol einer breiteren Debatte über Kunstfreiheit versus kulturelle Sensibilität.
Im letzten Abschnitt werfen wir einen Ausblick auf mögliche Folgen und wie es mit der Statue weitergeht.
Zukunft der Statue ungewiss – ein Spiegel gesellschaftlicher Spannungen

Die Entfernung der „Großen Meerjungfrau“ scheint amtlich beschlossen – zumindest vorerst. Doch die emotionale und kulturelle Debatte um das Werk bringt Fragen über gesellschaftliche Grenzen hinaus. Wird Kunst zunehmend kontrolliert und angepasst? Oder schafft gerade Provokation Fortschritt im Kulturverständnis?
Diese Meerjungfrau aus Granit steht nicht nur für eine künstlerische Figur, sondern für einen tiefsitzenden gesellschaftlichen Konflikt um Körperbilder, kulturelle Identität und Freiheit. Ob sie in Zukunft wieder in Dänemark zu sehen sein wird, bleibt abzuwarten.
Damit endet unsere Recherche rund um die umstrittene dänische Meerjungfrau-Statue – eine Geschichte voller Brisanz, die weit über den nackten Stein hinausgeht.