Ein plötzlicher Faustschlag, ein Bahnhof voller Zeugen und eine Festnahme, die Fragen offenlässt: Im Münchner Hauptbahnhof hat eine 20-Jährige am 28. Oktober eine Bahnmitarbeiterin attackiert – jetzt drohen der jungen Frau ernste Konsequenzen.
Ein überraschender Faustschlag im Gedränge

Kurz vor dem Feierabendandrang, gegen 16:45 Uhr, schlendert eine 20-Jährige durchs Zwischengeschoss des Münchner Hauptbahnhofs. Ohne Vorwarnung holt sie aus und trifft eine 31-jährige Bahnangestellte mit der Faust im Gesicht. Umstehende Reisende erstarren, manche zücken entsetzt ihre Smartphones.
Die schockierte Mitarbeiterin geht zu Boden, richtet sich auf – da prasseln weitere Schläge. Chaos bricht aus, Sicherheitskräfte eilen herbei. Doch was trieb die junge Frau zu dieser Eskalation?
Eine Sekunde der Wut – was die Kameras zeigen

Die Überwachungsvideos belegen, wie die Angreiferin nach dem ersten Hieb noch ihre Handtasche nach der Bahnmitarbeiterin schleudert. Treffer Fehlanzeige, trotzdem setzt die 20-Jährige nach, droht lautstark, bis Umstehende dazwischengehen.
Nur Sekunden später wendet sie sich abrupt ab und rennt. Noch während die Verletzte sich sammelt, beginnt eine wilde Flucht durch das Labyrinth des Bahnhofs.
Flucht durch die Unterführungen – Reisende werden Zeugen

Zwischen Snackständen und Abfahrtsanzeigen hastet die junge Frau Richtung S-Bahnbereich. Pendler springen beiseite, Rufe hallen: „Polizei, hier entlang!“ Mehrere Zeugen verfolgen sie, liefern den Streifenbeamten per Telefon Live-Updates.
Der Bahnhof wird zur Bühne, als Bundespolizisten aufschließen. Die Festnahme ist greifbar nah – doch sie entwickelt sich alles andere als routiniert.
Widerstand in Handschellen – die Festnahme

Nur wenige Gleise weiter schnappen die Beamten zu. Die 20-Jährige wehrt sich heftig, windet sich, versucht zu schlagen. Alkoholtest? Lehnt sie ab. Schließlich bringen Polizisten sie zur Wache in der Denisstraße.
Dort bricht sie erneut in Wut aus, verweigert weiterhin jede Aussage. Wer ist diese junge Frau – und was verraten erste Ermittlungen über ihr Umfeld?
Eine Tat ohne Motiv? Ein Blick auf die junge Angreiferin

Nachbarn beschreiben sie als unauffällig, Freunde schweigen. Hinweise auf Drogen gibt es nicht, psychische Probleme werden geprüft. Ihr spontane Aggression wirft Rätsel auf: kein ersichtlicher Streit, kein Wortwechsel mit dem Opfer.
Ermittler durchforsten Social-Media-Profile, ausstehende Gutachten sollen klären, ob eine psychiatrische Behandlung nötig ist. Währenddessen kämpft die Bahnmitarbeiterin mit den Folgen des Angriffs – körperlich wie seelisch.
Verletzungen, Verfahren, Haft – was jetzt auf dem Spiel steht

Die 31-Jährige erlitt Prellungen, meldete sich aber schon wieder zum Dienst. Die Bahn stellt psychologische Betreuung bereit. Die Staatsanwaltschaft legt der 20-Jährigen gefährliche Körperverletzung, Bedrohung und Widerstand zur Last; der Strafrahmen reicht bis zu fünf Jahren Haft.
Heute entscheidet ein Haftrichter, ob Untersuchungshaft verhängt wird. Fällt die Entscheidung noch am Abend, könnte sie schon morgen in eine Justizvollzugsanstalt verlegt werden – das letzte Wort ist noch nicht gesprochen.
