Meningokokken: Stiko empfiehlt Jugendlichen erstmals Impfung

Wer morgens die Schlagzeilen aufschlägt, reibt sich heute verwundert die Augen: Die Ständige Impfkommission (Stiko) wagt einen historischen Schritt und empfiehlt erstmals eine flächendeckende Meningokokken-Impfung für Jugendliche. Damit rückt eine seltene, aber potenziell tödliche Krankheit plötzlich in den Fokus aller Eltern von Teenagern – und der Plot nimmt erst Fahrt auf.

Warum plötzlich Alarmstufe Jugend?

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Die Nachricht kam gestern Nachmittag aus dem Robert-Koch-Institut: Ab sofort sollen alle 12- bis 14-Jährigen routinemäßig gegen die Meningokokken-Serogruppen A, C, W und Y geimpft werden. Bislang galt dieser Schutz nur für Babys oder Risikogruppen – ein echter Paradigmenwechsel, der in Hausarztpraxen für hektisches Telefongeläut sorgt.

Tatsächlich zählt der Teenager-Bereich zu den Altersgruppen mit dem höchsten Ansteckungsrisiko: Küsse, Partys, enge Klassenzimmer – hier zirkulieren die Bakterien besonders gern. Doch was bedeutet die Neuregelung für Familien mit Kleinkindern?

Baby-Impfplan wird entrümpelt

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Parallel zur neuen Jugend-Empfehlung kippt die Stiko überraschend die Meningokokken-C-Einzeldosis im zweiten Lebensjahr. Hintergrund: Die Fallzahlen sind seit Jahren stark gesunken, ein Erfolg der bisherigen Impfstrategie.

Ganz vom Tisch ist das Thema für die Kleinsten aber nicht: Die 2024 eingeführte Standardimpfung gegen Meningokokken B bleibt fest verankert – dreimal Piks im ersten Lebensjahr, Auffrischung bis spätestens fünf Jahre. Doch wer übernimmt künftig die Kosten für den neuen Vierfach-Shot in der Pubertät?

Wer zahlt die Spritze?

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Formal muss der Gemeinsame Bundesausschuss die Empfehlung noch in die Schutzimpfungs-Richtlinie überführen. Erst dann können die Krankenkassen den ACWY-Impfstoff regulär abrechnen. Experten rechnen mit einer Übergangszeit von „einigen Monaten“, Praxen sprechen schon von Frühjahr 2026.

Bis dahin heißt es für Eltern: Entweder warten – oder in Vorkasse gehen. Private Kosten bewegen sich derzeit um die 110 Euro pro Dosis. Einige Kassen haben bereits Kulanzregelungen angekündigt, doch flächendeckende Sicherheit gibt es noch nicht. Aber ist die Gefahr überhaupt so groß, dass sich dieser Aufwand lohnt?

Die unsichtbare Bedrohung im Teenie-Alter

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Statistisch erfasst das RKI nur wenige Dutzend invasive Fälle pro Jahr – doch gerade bei 15- bis 19-Jährigen weisen die Kurven eine auffällige Spitze auf. 2024 waren es bundesweit elf Erkrankungen, ein Todesfall – wenig, aber jeder Fall ein Drama.

Meningokokken reisen per Tröpfcheninfektion, schlafen oft unbemerkt im Nasen-Rachen-Raum und schlagen mit Vorliebe dort zu, wo viele Köpfe dicht beisammen sind: Clubs, Sportcamps, WG-Partys. Und wenn sie zuschlagen, bleibt nur ein kurzes Zeitfenster – wie kurz, zeigt der nächste Slide.

Von Null auf Notaufnahme in Stunden

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Typischer Verlauf: zuerst grippeähnliches Fieber, dann Nackensteife, Erbrechen, punktförmige Hautblutungen – manchmal vergehen von den ersten Symptomen bis zur Intensivstation keine zwölf Stunden.

Selbst nach erfolgreicher Therapie tragen bis zu 20 Prozent der Überlebenden Spätfolgen wie Hörverlust, neurologische Schäden oder amputierte Gliedmaßen davon. Umso wichtiger, genau zu wissen, was der neue Kombi-Impfstoff leisten kann.

Ein Pieks, vier Schutzschilde

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Der ACWY-Impfstoff wird einmalig verabreicht, idealerweise bei der Vorsorgeuntersuchung J1. Er deckt vier Serotypen ab und baut innerhalb von zwei Wochen eine schützende Immunantwort auf – Nachholimpfungen sind bis zum 25. Geburtstag möglich.

Kinder- und Jugendärzte raten, schon jetzt Termine zu reservieren, da die Nachfrage sprunghaft anziehen dürfte. Damit endet die Reise vom großen Fragezeichen zur klaren Handlungsanweisung – und Eltern können entscheiden, ob sie ihren Teenagern bald den entscheidenden Pieks gönnen.

Interessant: Wussten Sie, dass Bienen tanzen?

Bienen kommunizieren durch den sogenannten "Schwänzeltanz", bei dem sie in bestimmten Mustern tanzen, um anderen Bienen die Richtung und Entfernung zu einer Nahrungsquelle anzuzeigen. Dies ist ein faszinierendes Beispiel für tierische Kommunikation und zeigt, wie komplex und organisiert das Leben im Bienenstock ist. Zusätzlich zu dieser Tanzsprache nutzen Bienen auch Pheromone, um Informationen zu übermitteln und das Verhalten anderer Bienen zu beeinflussen.