Man soll nicht mehr „Muttermilch“ sagen, das ist der neue Name

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In Großbritannien sorgt eine neue sprachliche Anpassung auf Geburtsstationen für Aufsehen: Hebammen und medizinisches Personal sollen künftig geschlechtsneutrale Begriffe verwenden. Diese Maßnahme wurde eingeführt, um auch Transsexuelle und nicht-binäre Personen anzusprechen, die sich mit den traditionellen Begriffen wie „Mutter“ oder „Muttermilch“ möglicherweise nicht identifizieren.

In Universitätskliniken in Brighton und Sussex sollen ab sofort in der Kommunikation mit Gebärenden und stillenden Personen neutrale Ausdrücke wie „Milch vom Menschen“ statt „Muttermilch“ und „Oberkörper geben“ anstelle von „Brust geben“ genutzt werden.

1. Herausforderungen für das medizinische Personal

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Die Einführung dieser neuen Begriffe stellt das medizinische Personal vor eine neue Herausforderung. Viele Hebammen und Ärzte sind es gewohnt, die traditionellen Begriffe wie „Mutter“ und „Muttermilch“ zu verwenden, und müssen nun ihre gewohnte Sprache anpassen.

Dies erfordert eine umfassende Schulung und eine hohe Sensibilität im Umgang mit den unterschiedlichen Geschlechtsidentitäten von Gebärenden. Die Veränderung könnte anfangs für das Personal eine Herausforderung darstellen, da die Anpassung in der Praxis oft von tief verwurzelten Gewohnheiten und kulturellen Normen abweicht.

2. Veränderung der Begriffe rund um das Stillen

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Zusätzlich zur Veränderung der Begriffe für Milch sollen auch Begriffe wie „Brust geben“ durch „Oberkörper geben“ ersetzt werden. Dies soll sicherstellen, dass die Stillbeziehung nicht ausschließlich mit dem Bild einer Mutter und ihrer Brüste in Verbindung gebracht wird, sondern ein inklusiverer Ansatz geschaffen wird, der allen Menschen gerecht wird, die stillen oder füttern.

Die Anpassung der Begriffe ist ein klarer Schritt in Richtung geschlechtsneutraler Kommunikation, die auf die Bedürfnisse und Identitäten aller Elternteile eingeht.

3. Ein Schritt in Richtung mehr Akzeptanz

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Die Entscheidung, die Sprache auf Geburtsstationen zu ändern, ist ein wichtiger Schritt hin zu mehr Akzeptanz und Respekt gegenüber den vielfältigen Geschlechtsidentitäten und Familienmodellen.

Die Einführung neutraler Begriffe signalisiert ein zunehmendes Bewusstsein für die Bedürfnisse und Rechte von Personen, die in vielen gesellschaftlichen Bereichen noch immer benachteiligt werden. Indem die medizinische Welt diese Veränderungen aufnimmt, wird ein klarer Schritt in Richtung einer inklusiveren Gesellschaft getan.

4. Der Hintergrund der sprachlichen Veränderungen

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Die Entscheidung, die traditionelle Sprache in der Geburtshilfe zu ändern, zielt darauf ab, eine inklusive und respektvolle Atmosphäre für alle Gebärenden zu schaffen – unabhängig von Geschlechtsidentität. Besonders Transmänner und nicht-binäre Menschen, die ein Kind zur Welt bringen, fühlen sich oft ausgeschlossen, wenn Begriffe wie „Mutter“ und „Muttermilch“ verwendet werden.

Diese Begriffe sind tief in der traditionellen Vorstellung von Geburt und Elternschaft verankert, jedoch können sie für viele Menschen mit einer anderen Geschlechtsidentität problematisch sein. Das neue sprachliche Konzept soll sicherstellen, dass sich jede*r Gebärende in der medizinischen Kommunikation anerkannt fühlt.

5. Die Einführung von „Milch vom Menschen“ statt „Muttermilch“

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Die Umbenennung von „Muttermilch“ zu „Milch vom Menschen“ ist eine der markantesten Änderungen. Damit soll die biologische Tatsache berücksichtigt werden, dass nicht nur Frauen, sondern auch Transmänner oder nicht-binäre Personen in der Lage sind, Milch zu produzieren, wenn sie die entsprechenden hormonellen Voraussetzungen haben.

Dieser Schritt ist ein Versuch, die Sprache so anzupassen, dass sie allen gerecht wird und keine Person ausschließt. Für viele mag diese Änderung anfangs ungewohnt erscheinen, doch die Verantwortlichen erhoffen sich, dass sich eine breitere gesellschaftliche Akzeptanz für solche neutraleren Begriffe entwickeln wird.

6. Warum diese Änderungen wichtig sind

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Die sprachliche Anpassung ist ein Schritt hin zu einer respektvollen und inklusive Gesellschaft, die allen Menschen, unabhängig von ihrer Geschlechtsidentität, die gleiche Wertschätzung entgegenbringt.

Indem Hebammen und Ärzte die Begriffe „Milch vom Menschen“ und „Oberkörper geben“ verwenden, senden sie eine klare Botschaft, dass jede Form der Elternschaft – egal, welches Geschlecht oder welche Identität eine Person hat – akzeptiert und unterstützt wird. Solche Änderungen in der Sprache sind Teil eines größeren gesellschaftlichen Prozesses, in dem zunehmend mehr Wert auf Diversität und Inklusion gelegt wird.

7. Die Reaktionen der Öffentlichkeit

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Die Reaktionen auf diese Änderungen sind gemischt. Während einige Menschen die neue Praxis als notwendig und zukunftsweisend ansehen, um Transmännern und nicht-binären Menschen die Anerkennung zu geben, die sie verdienen, gibt es auch Kritiker.

Sie empfinden die Änderung als unnötig oder als Eingriff in die Traditionen und Natur der Geburtshilfe. Diese Kontroverse zeigt, wie tief verwurzelte gesellschaftliche Normen in Bezug auf Geschlecht und Elternschaft sind und wie schwer es sein kann, diese zu hinterfragen.

8. Langfristige Auswirkungen und Perspektiven

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Langfristig betrachtet könnte die Anpassung der Sprache auf Geburtsstationen ein Modell für andere Bereiche des gesellschaftlichen Lebens sein. Die Einführung von geschlechtsneutraler Kommunikation könnte auch in anderen Bereichen wie Bildung, Pflege und Sozialarbeit eine Rolle spielen.

Eine breitere Akzeptanz von solchen Änderungen könnte helfen, Vorurteile abzubauen und eine Gesellschaft zu schaffen, die wirklich für alle Menschen Platz bietet – unabhängig von ihrer Geschlechtsidentität.

9. Fazit: Ein Schritt in die richtige Richtung

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Die Entscheidung, geschlechtsneutrale Begriffe in der Geburtshilfe zu etablieren, ist ein bedeutender Schritt hin zu einer inklusiveren Gesellschaft. Sie verdeutlicht den Wunsch, auch Transmännern und nicht-binären Elternteilen eine Stimme zu geben und ihre Elternschaft anzuerkennen.

Trotz der Herausforderungen bei der Umsetzung und der gemischten öffentlichen Reaktionen zeigt die Entwicklung, dass Sprache ein starkes Werkzeug für gesellschaftlichen Wandel ist. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Veränderungen in der Praxis durchsetzen und ob sie auch in anderen gesellschaftlichen Bereichen nachgeahmt werden.

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