1. Wenn Konten schlafen – und keiner hinschaut

Es gibt sie tatsächlich: Bankkonten, die seit Jahren niemand mehr nutzt. Keine Abbuchung, keine Einzahlung, kein Login. Diese „nachrichtenlosen Konten“ existieren im Verborgenen – und mit ihnen beträchtliche Summen Geld. Oft stammen sie von Verstorbenen ohne bekannte Erben. Manchmal liegen sie einfach deshalb brach, weil der Eigentümer verzogen, vergessen oder verschollen ist.
Solche Konten fristen ein stilles Dasein. Banken führen sie weiter – doch sie informieren niemanden aktiv. Und solange kein Zugriff erfolgt, bleibt das Guthaben unangetastet. Ein Zustand, der auf den ersten Blick harmlos wirkt – aber plötzlich politisch aufgeladen ist. Denn wo Geld liegt, entstehen Fragen. Vor allem dann, wenn der Staat beginnt, sich für das Eigentum der Abwesenden zu interessieren.