
Ein gewöhnlicher Nachmittag auf dem Spielplatz – das Kind tobt, lacht und genießt die Zeit. Doch plötzlich drängt ein dringendes Bedürfnis: Es muss zur Toilette. Fehlt eine passende Möglichkeit in der Nähe, geraten viele Eltern in Stress. Genau hier setzt ein neues Projekt an, das aktuell bundesweit für Gesprächsstoff sorgt.
In einer Stadt in Nordrhein-Westfalen haben zwei Mütter eine kreative und vor allem kindgerechte Lösung ins Leben gerufen. Ihr Konzept ist simpel, praktisch und trifft den Nerv vieler Familien. Was hinter der Idee steckt und wie andere Eltern darauf reagieren, liest du in unserem Beitrag.
1. Eine Idee, die bewegt

Ein ganz normaler Tag auf dem Spielplatz – das Kind lacht, klettert, spielt. Doch dann kommt der Moment, vor dem sich viele Eltern fürchten: Das Kind muss dringend zur Toilette. Ohne nahegelegene Möglichkeit wird diese Situation schnell zur Herausforderung. Genau für solche Fälle gibt es nun eine neue Lösung, die deutschlandweit für Aufmerksamkeit sorgt.
In einer Stadt in Nordrhein-Westfalen wurde ein Projekt gestartet, das praktisch, einfach und vor allem kindgerecht ist. Die Idee kommt von zwei engagierten Müttern – und könnte bald viele weitere Spielplätze verändern. Was es damit auf sich hat und wie Familien darauf reagieren, erfährst du hier.
2. Die „Oilette“ als Lösung

Die neue Kindertoilette heißt „Oilette“ – ein Mix aus „Toilette“ und „Oh!“ Sie besteht aus einer Edelstahlstange mit Kindersitz, einem Tütenspender und einem Mülleimer. Das Besondere: Alles ist auf Kinderhöhe und speziell für Dreijährige bis Sechsjährige gemacht.
Die Anwendung ist simpel: Eine biologisch abbaubare Tüte wird über die Brille gespannt, nach dem Geschäft kommt alles in den Mülleimer. So bleibt der Spielplatz sauber und hygienisch. Die Oilette erinnert optisch eher an eine Haltestelle als an ein Klo – doch genau das macht sie unauffällig und praktisch. Eine einfache Idee mit großer Wirkung.
3. Zwei Mütter als Erfinderinnen

Die Oilette ist die Idee zweier Mütter aus Frankfurt: Vanessa Senses (44) und Kathrin Valencia (36). Beide hatten im Alltag das gleiche Problem – ein Kind, das plötzlich muss, aber weit und breit keine Toilette. Also nahmen sie das Thema selbst in die Hand.
Mit einem befreundeten Schlosser entwickelten sie ein erstes Modell, das nun patentiert ist. Obwohl sie die „Oilette“ bisher nur nebenberuflich vertreiben, ist das Interesse so groß, dass schon mehrere Städte anfragen. Ihre Motivation: eine praktische, sichere Lösung für Familien. Ihre Initiative zeigt, wie Alltagserfahrungen zu innovativen Ideen führen können.
4. Höxter macht den Anfang

Die Stadt Höxter in NRW war die erste, die die Oilette auf einem öffentlichen Spielplatz aufstellte – finanziert vom Kinderschutzbund Höxter. Sina Schreiber (45) stieß auf die Idee und setzte sich direkt für die Umsetzung ein. Sie weiß aus eigener Erfahrung, wie schwierig es sein kann, mit windelfreien Kindern unterwegs zu sein.
Die Stadt übernimmt die Wartung und signalisiert: Familienfreundlichkeit ist uns wichtig. Dass ausgerechnet Höxter den Anfang macht, freut auch die Erfinderinnen – denn hier wurde nicht lange gezögert, sondern gehandelt. Ein Schritt, dem viele folgen könnten.
5. Kritik und Sicherheit

So innovativ die Idee ist – es gibt auch kritische Stimmen. Einige Familien äußerten Bedenken: Ist die Toilette zu offen gestaltet? Besteht das Risiko, dass falsche Personen angelockt werden? Die Stadt reagierte: Die Oilette wurde von Büschen umgeben, die künftig dichter wachsen sollen.
Außerdem ist bereits eine neue Version mit festem Sichtschutz in Planung. So soll die Toilette sicherer und geschützter werden. Die Erfinderinnen nehmen die Sorgen ernst und setzen auf ständige Verbesserung. Denn Ziel ist es, Kindern einen geschützten Ort zu geben – auch im öffentlichen Raum.
6. So funktioniert die Oilette

Die Handhabung ist denkbar einfach – und genau darauf kommt es an. Kinder setzen sich auf die Toilettenbrille, die extra für sie angepasst wurde. Eine biologisch abbaubare Tüte wird vorher über den Sitz gespannt.
Nach dem Geschäft landet alles im Mülleimer, der Teil der Konstruktion ist. Kein Wasser, kein Spülen – aber hygienisch. So entsteht keine Verschmutzung auf dem Spielplatz, keine Taschentücher in den Büschen und kein Stress für Eltern.
Der Fokus liegt auf Schnelligkeit und Sauberkeit. Genau das macht die Oilette besonders – sie ist funktional, schlicht und kinderleicht zu bedienen.
7. Erste Reaktionen der Eltern

Auf dem Spielplatz in Höxter kommt die neue Kindertoilette bei Eltern sehr gut an. Viele sprechen von einer echten Erleichterung im Alltag. Elisa Wieland (31), Mutter von drei Kindern, lobt die Idee als praktisch und hilfreich.
Auch Luzine Mainka (40) sieht in der Oilette eine „große Bereicherung“ – vor allem, weil sich Kinder nun nicht mehr in Büschen verstecken müssen. Die Rückmeldungen zeigen: Der Bedarf war da. Für viele ist die Oilette eine kleine Erfindung mit großem Effekt. Und sie hoffen, dass bald auch andere Spielplätze nachziehen.
8. Nachfrage steigt – und das ist erst der Anfang

Schon jetzt wurden vier Oiletten verkauft, und das Interesse wächst. Der Preis liegt bei 2890 Euro, finanziert über Fördermittel oder Spenden. Der Kinderschutzbund übernahm in Höxter die Anschaffung, die Stadt kümmert sich um Wartung und Pflege.
Die Erfinderinnen sind positiv überrascht von der Resonanz – und planen schon Erweiterungen, etwa eine Version mit mehr Sichtschutz oder für ältere Kinder. Ihre Vision: Die Oilette soll bundesweit auf Spielplätzen Standard werden. Denn Kinder, die draußen spielen, sollen nicht nur Platz zum Toben, sondern auch eine würdige Möglichkeit fürs stille Örtchen haben.