1. Ein Beschluss mit Signalwirkung

Die Entscheidung des Bildungsministeriums kam nicht laut, aber sie wirkt weit: Sonderzeichen wie Sternchen, Doppelpunkte oder Unterstriche sind im Schulbetrieb von Sachsen-Anhalt jetzt offiziell tabu. Was wie eine kleine sprachliche Regeländerung aussieht, wird von vielen als gesellschaftliches Signal verstanden.
Dabei bleibt die ministeriale Linie klar: Man wolle sich an das offizielle Regelwerk der deutschen Rechtschreibung halten, so Bildungsministerin Eva Feußner. Und doch ist es genau dieser Verweis auf sprachliche Normen, der heftige Debatten entfacht. Denn hinter jeder Regel steckt auch eine Haltung. Ob das Genderverbot ein sachlicher Schritt zur Klarheit ist – oder ein ideologisches Zeichen gegen sprachliche Vielfalt – das bleibt umstritten. Und genau darin liegt die Sprengkraft der Entscheidung.