Eine Influencerin sorgt für Aufsehen, weil sie in einem Video weinend darüber klagt, 8 Stunden am Tag arbeiten zu müssen. Während viele Menschen in klassischen 40-Stunden-Wochen schuften, fragen sich ältere Generationen: Will „Gen Z“ überhaupt noch arbeiten? Der Frust über den Arbeitsalltag ist vielen bekannt – morgens von 9 bis abends um 17 Uhr am Schreibtisch zu sitzen, obwohl man nach dem Mittagessen am liebsten Feierabend hätte.
Doch die Realität zwingt viele dazu, Vollzeit zu arbeiten, um Rechnungen zu bezahlen. Dass eine Influencerin dieses Thema öffentlich kritisiert, sorgt für Diskussionen. „Will Gen Z nicht mehr arbeiten?“ lautet die Frage, die sich viele stellen, während sie zwischen Leidenschaft für den Job und dem Gefühl von Überlastung schwanken.
1. Umfrage: Ist der 8-Stunden-Tag noch zeitgemäß?
Wie stehst du dazu? Sind 40 Stunden pro Woche und 8 Stunden am Tag zu viel oder für dich völlig in Ordnung? Teile deine Meinung und erfahre, wie andere darüber denken. Nun zum Skandalvideo, das aktuell viele – vor allem ältere Menschen – aufregt. Es handelt sich um einen Clip einer TikTokerin, die für viele als Symbol der Gen Z gilt.
Diese Generation, geboren zwischen 1996 und 2012, steht häufig im Fokus von Debatten über Arbeitsmoral und Lebensstil. Das Video hat eine hitzige Diskussion entfacht, bei der sich viele fragen: Sind 8 Stunden Arbeit pro Tag wirklich unzumutbar oder ein ganz normaler Alltag? Die Reaktionen zeigen, wie unterschiedlich die Generationen auf das Thema Arbeitszeit blicken.
2. Brielle: „Ein 8-Stunden-Tag lässt kein Privatleben zu“
Brielle, eine TikTok-Influencerin aus New Jersey, USA, sorgt mit einem Video für Aufsehen, das bereits über 2,2 Millionen Mal angesehen wurde. Sie erzählt, dass sie kaum noch Zeit für ihr Privatleben findet, weil sie in ihrem Job von 9 bis 17 Uhr arbeiten muss. Abends fehle ihr die Energie, um zu kochen oder zu duschen.
Hinzu kommt ein weiterer belastender Faktor: Brielle pendelt insgesamt vier Stunden täglich zu ihrer Arbeit bei einer Marketingagentur in New York City. Die Stelle bekam sie nach fünf Monaten intensiver Jobsuche, in denen sie hunderte Bewerbungen verschickt hatte. Wegen der explodierenden Mietpreise in New York sah sie sich gezwungen, nach New Jersey zu ziehen, da sie sich ein Leben in der Stadt nicht leisten kann.
3. Brielle: „Kein Platz für Dating im Alltag“
Brielle Asaro, so der volle Name der Influencerin, beschreibt in ihrem Video ihren stressigen Alltag. Morgens nehme sie den Zug um 7.30 Uhr, abends sei sie frühestens um 18.15 Uhr zu Hause. „Ich habe keine Zeit, irgendetwas zu tun“, erklärt sie frustriert. „Ich möchte duschen, zu Abend essen und schlafen gehen. Ich habe auch weder die Zeit noch die Energie, mein Abendessen zu kochen.“
Auch ihr Training müsse sie vernachlässigen. „Ich bin so verärgert“, sagt sie weiter. Die Berufsanfängerin betont, dass die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben einfacher wäre, wenn sie von zu Hause aus arbeiten könnte. Sie mache sich zudem Sorgen, wie sie außerhalb ihres Jobs noch Zeit für Dating oder die Pflege von Freundschaften finden solle.
4. Gen Z: „So sieht unser Alltag aus“
Brielle ist nicht allein mit ihrem Frust. Unter ihrem Video häufen sich Kommentare, in denen Nutzer ihre eigenen Erfahrungen schildern und betonen, wie belastend die 40-Stunden-Woche heutzutage ist. Viele berichten davon, wie schwer es ihnen fällt, Beruf und Privatleben zu vereinbaren. Ein Follower fordert eine kürzere Arbeitswoche und schreibt: „Fünf Tage arbeiten und zwei Tage frei fühlen sich ehrlich gesagt höllisch an.“
Eine andere Person ergänzt: „Es ist so eintönig und deprimierend.“ Ein Nutzer schlägt sogar vor: „Die Generation Z muss gemeinsam in Führungspositionen aufsteigen und dann zusammen die Vier-Tage-Woche durchsetzen.“ Diese Kommentare zeigen, dass die Debatte um die Arbeitszeit viele Menschen bewegt.
5. Kritik und Frust
Nicht alle zeigen Verständnis für Brielles Frust. Viele halten ihr Video für übertrieben und unangebracht. In den Kommentaren hagelt es Kritik: Einige User begrüßen sie sarkastisch in der „realen Welt“ und der „Welt der Erwachsenen“. Eine Person merkt an: „Stell dir vor, du hättest auch Kinder, zu denen du danach nach Hause kommst!“
Brielle beendet das Video mit einer klaren Forderung: Amerika müsse seinen Arbeits-Zeitplan von neun bis fünf ändern. Sie erklärt weiter: „Es ist nicht fair, dass die einzigen Menschen, die davon profitieren, diejenigen sind, die die Unternehmen leiten. Oder Leute, die extrem reich sind oder Influencer, die keinen festen Zeitplan haben müssen.“ Damit stößt sie eine hitzige Debatte an.
6. Brielle reagiert auf die Kritik
In einem Interview mit dem Magazin Rolling Stone reagiert Brielle auf die massive Kritik an ihrem Video. Sie betont: „Ich verstehe gar nicht, wie das Ganze zu einer politischen Auseinandersetzung werden konnte, wenn ich doch nur ein Gespräch eröffnen und Leuten gegenüber respektvoll sein wollte, die noch länger arbeiten als ich.“ Sie kritisiert, dass Nachrichtensender ihr Video nutzten, um Hochschulabsolventen als „zu anspruchsvoll und faul“ darzustellen, was laut ihr nicht der Realität entspricht.
Brielle erklärt auch, warum sie den Job mit der langen Anfahrtszeit annahm: „Ich hatte ein schlechtes Gewissen, weil ich trotz meiner Studienschulden meinen Abschluss nicht sofort nach der Uni nutzen konnte.“ Mit durchschnittlich 38.000 Dollar Schulden stehen viele US-Studierende unter Druck. Um Geld zu sparen, lebt Brielle weiterhin bei ihren Eltern.
7. Brielle: „Ich wollte nur ein Gespräch anstoßen“
Brielle verteidigt sich gegen die Kritik und stellt klar: „Die Generation Z arbeitet genauso hart wie die Menschen vor uns, mit niedrigeren Gehältern und höheren Lebenshaltungskosten.“ Sie verweist darauf, dass die normale Arbeitswoche früher ausreichte, um eine Familie zu ernähren, während ein Partner zu Hause blieb. „Aber das ist heute kaum noch der Fall.
Laut Brielle richten viele Kritiker ihre Frustration an ihr aus, weil sie durch lange Arbeitszeiten selbst viel Lebenszeit verloren haben. Dennoch betont sie ihre Absicht: „Ich wollte einfach Menschen zusammenbringen, die so empfinden, um vielleicht eine Veränderung anzustoßen.“ Mit dieser Aussage ruft sie zu einem offenen Dialog auf und fordert ein Umdenken bei der heutigen Arbeitswelt.
8. Deutschland: Ruf nach der Vier-Tage-Woche
Auch in Deutschland wird die Forderung nach weniger Arbeitszeit bei vollem Gehalt immer lauter, da dies laut Experten sogar die Produktivität steigern könnte, berichtet der Deutschlandfunk. Eine britische Studie liefert vielversprechende Ergebnisse: Von 61 Unternehmen, die die Vier-Tage-Woche ein halbes Jahr getestet haben, wollen 56 dabei bleiben. Die Beschäftigten sind ausgeglichener, gesünder und die Produktivität ist gestiegen.
Vor allem in körperlich anstrengenden Berufen soll das zusätzliche freie Wochenende die Erholung der Mitarbeitenden fördern. Die IG Metall fordert die Vier-Tage-Woche für die Stahlbranche daher schon länger. In Deutschland wurde die verkürzte Arbeitswoche in über 50 Unternehmen getestet – mit Erfolg: Laut Tagesschau sind die Mitarbeitenden ausgeruhter, motivierter und seltener krank.