Ein glamouröser Abend, glänzender Lack – und binnen Sekunden nur noch zerknittertes Blech: In Karlsruhe verwandelte sich ein Ferrari Portofino mit über 600 PS in einen Albtraum auf Rädern.
Ein Luxus-Flitzer, ein lauer Oktoberabend

Die Durlacher Allee pulsiert, Pendler rollen langsam gen Feierabend, als ein roter Ferrari Portofino auftaucht. Sein V8 brüllt, die Karosserie glimmt im Laternenlicht – pure italienische Versuchung mitten in Baden.
Doch kaum hat der Motor Topspeed-Luft geschnuppert, ahnt niemand, dass in wenigen Augenblicken ein Stück Automobil-Kulturgeschichte zu Schrott gepresst wird. Weiter geht’s mit dem Moment, der alles veränderte …
3,5 Sekunden, die alles verändern

Der Fahrer tritt durch: Von Null auf 100 in 3,5 Sekunden – normalerweise Grund für High-Five-Stories in Luxusmagazinen. Diesmal endet das Kunststück in einem Donner aus Carbon, Metall und Funken.
Was genau geschah in diesem winzigen Zeitfenster? Der Blick richtet sich auf ein plötzlich stauendes Verkehrsschild, das jede Rennfahrer-Fantasie jäh stoppt. Lassen Sie uns auf die Bühne der Ereignisse springen: die Durlacher Allee.
Durlacher Allee wird zur Crash-Zone

17.20 Uhr, der Verkehr stockt, der Ferrari nicht. Der Sportwagen rauscht ins Heck eines VW Golf, katapultiert ihn auf einen vor ihm stehenden Mercedes – wie Billardkugeln in Slow-Motion.
Doch das Drama gipfelt erst, als der Italiener auf die Straßenbahngleise schleudert und dort frontal gegen einen Ampelmast knallt. Welche Folgen das für die Beteiligten hatte, dazu gleich mehr …
Golf und Mercedes im Blechsalat

Drei Insassen aus Golf und Mercedes erleiden Blessuren – zum Glück nur leicht. Währenddessen steigt der unverletzte Ferrari-Pilot aus, geschockt, aber äußerlich heil.
Derweil knirscht es auf allen Fahrspuren: Trümmer, abgerissene Stoßstangen, blinkende Airbags. Und der Ferrari? Der blockiert jetzt die Schienen. Was passiert, wenn ein 200-000-Euro-Renner den Nahverkehr lahmlegt?
Portofino auf den Schienen – und dann?

Zwei Stunden lang steht Karlsruhes Straßenbahnnetz still. Einsatzkräfte hieven den zerfetzten Portofino per Kran von den Gleisen, Funken stieben, Öl tropft. Passanten zücken Handys, das Internet bekommt sein Abendprogramm.
Doch während die Bahnen wieder rollen, rollt bei Ferrari-Fans der Kopf: Welche Summe steckt in diesem roten Wrack? Die Antwort tut weh …
Ein Preisschild aus Schmerzen

Rund 200 000 Euro Gesamtschaden, davon 185 000 Euro allein am Portofino – mehr als so mancher Einfamilienhaus-Kredit. Versicherer sprechen leise, Gutachter seufzen, der Besitzer rechnet neu.
Doch finanzielle Albträume sind nicht alles. Die große Frage: Welche juristischen Schrauben werden sich jetzt drehen?
Was jetzt auf den Fahrer zukommt

Der Vorwurf: unangepasste Geschwindigkeit und Gefährdung des Straßenverkehrs. Möglich sind Punkte, Führerscheinentzug, empfindliche Geldstrafe – vielleicht sogar Schmerzensgeld für die Verletzten.
Erst wenn Polizei und Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen abgeschlossen haben, steht endgültig fest, ob aus 3,5 Sekunden Adrenalin ein jahrelanger Ritt durch Amtsstuben wird. Bleiben Sie angeschnallt – die Geschichte dieses Ferrari endet erst vor Gericht.
