Eine böse Überraschung: Dieses Haustier war kein Hund

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Ein Hund kann das Leben ungemein bereichern. Viele Menschen holen sich einen Vierbeiner ins Haus, um einen treuen Freund an ihrer Seite zu haben. Allerdings muss dieser Schritt gut überlegt sein, denn ein Hund braucht Erziehung, Beschäftigung, Zuwendung, Zeit und Pflege. Zudem kostet das Tier auch eine Stange Geld. Da wären nicht nur der Anschaffungspreis, sondern auch Kosten für Futter, Tierarzthonorare und Versicherungen.

Es lastet für viele Jahre eine große Verantwortung auf den Hundebesitzern. All diese Bedenken äußerte auch Su Yan ihren Kindern gegenüber, als sie unaufhörlich quengelten und unentwegt ihren Wunsch nach einem Hund äußerten. Zunächst blieb Su Yan standhaft, doch dann kam alles ganz anders.

1. Die Kinder wollen unbedingt einen Hund

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Gemeinsam mit Mann und Kindern brach Su Yan von ihrer Heimatstadt Kumming City aus in die Ferien auf. Auch während der Autofahrt hatten die Kinder kein anderes Thema, als ihren Wunsch nach einem Hund. Der Vater Si‘ meinte schließlich, wenn schon ein Hund, dann ein richtig großer.

Su Yan seufzte und nahm sich vor trotzdem weiterhin standhaft zu bleiben. Schließlich war auch sie berufstätig und konnte sich nicht dauerhaft um ein Haustier kümmern. Da half auch alle Tierliebe nichts. Su Yan hatte jedoch nicht mit der Raffinesse ihrer Kinder gerechnet, die bereits über das Internet einen Bauern am Urlaubsort ausgekundschaftet hatten, der Welpen verkaufte.

2. Da kann keiner widerstehen

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Su Yan ließ sich breitschlagen die Welpen zu besichtigen und es war sofort um sie geschehen. Die Hündchen sahen aus wie kleine Fellknäuel. Der Bauer warnte die Familie, denn bei den Hunden handelte es sich um Do Khyis, die auch Tibetmastiffs, oder tibetanische Dogge genannt werden. Diese Tiere werden ausgewachsen bis zu 70 Kilo schwer und ihre Schulterhöhe misst dann mindestens 70 Zentimeter.

Su Yan’s Kinder waren begeistert, aus diesen Hündchen würden ja riesige Kuscheltiere werden. Eine Nacht zum darüber Schlafen bat sich Su Yan aus, doch dann gab sie sich geschlagen. Die Welpen waren zu süß und die Kinder zu begeistert. Diese Entscheidung war jedoch folgenschwer.

3. „Little Black“ wächst schnell

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Die Familie tauften ihren Welpen „Little Black“ und fuhr nach dem Urlaub stolz mit ihm nach Kumming City zurück. Tibetmastiffs werden gewöhnlich draußen gehalten, doch Su Yan brachte dies nicht übers Herz. „Little Black“ sollte ein vollwertiges Familienmitglied sein und wohnte selbstverständlich mit ihnen im Haus.

Der junge Hund fraß unglaublich viel. Eine Schachtel Früchte und zwei Eimer Nudeln pro Tag schlang „Little Black“ nur so in sich hinein. Kein Wunder, dass der Welpe ungeheuer schnell wuchs. Zwar wunderte sich Su Yan darüber, doch sie nahm es als positives Zeichen. „Little Black“ schien sich in der Familie sehr wohl zu fühlen.

4. Ist das alles noch normal?

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Mit der Zeit war das schnelle Wachstum des Hundes dann doch etwas eigenartig. Mit zwei Jahren genügten die zwei Eimer Nudeln und die Früchte längst nicht mehr und „Little Black“ hatte sich längst in „Big Black“ verwandelt. Der Hund war wirklich riesig. Su Yan hatte einen großen Tibetmastiff erwartet, aber ihr Hund war ein außergewöhnlich großes Exemplar.

Hinzu kam, dass das Tier vom Charakter her etwas Störrisches aufwies und nicht besonders folgsam war. Bei einer Schulterhöhe von 90 Zentimetern und einem Gewicht von 100 Kilo war das ein Problem. Mit diesem Hund hatte die Familie wirklich alle Hände voll zu tun. Eines Tages geschah dann etwas Merkwürdiges.

5. Das Gebiss eines Tibetmastiffs?

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Su Yan betrat ihre Küche und fand „Little Black“ darin vor. Das Tier stand auf zwei Beinen! Sicher ist es normal, dass sich Hunde auf ihre Hinterpfoten stellen, wenn sie etwas auf der Küchentheke erreichen möchte, doch darum ging es in dieser Situation nicht. „Little Black“ stand einfach mitten im Raum und zwar auf zwei Beinen.

Langsam wurde Su Yan bewusst, dass mit ihrem Hund etwas nicht stimmte. Auch ihr Mann Si‘ und die Kinder wunderten sich über ihren Hund. „Little Black“ stellte sich immer öfter aufrecht hin und zeigte seine volle Größe. Nun fiel der Familie auch sein beachtliches Gebiss auf.

6. Im Haus wird es eng

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Trotz allem liebte die Familie ihren Hund. Vor allem die Kinder gingen gern mit ihm Gassi, denn die anderen Kinder und Nachbarn bestaunten das riesige Tier. „Little Black“ war wirklich beeindruckend. Zwar war seine Schnauze etwas anders geformt, als es bei Mastiffs üblich ist und er war auch etwas größer, aber das tat ihrer Zuneigung keinen Abbruch.

Allerdings wurde es im Haus etwas eng. Si‘ baute für „Little Black“ eine große Hundehütte. Die Kinder zerrten das Tier nach draußen und versuchten ihn an das Leben im Hof zu gewöhnen. Su Yan hatte inzwischen auch Bedenken wegen der Aggressivität des Hundes bekommen. Wurde er ärgerlich, zeigte er sein Gebiss und das war nicht alles …

7. Ist „Little Black“ wirklich ein Hund?

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… auch wenn die anderen Familienmitglieder die Augen verschlossen, Su Yung wurde der Hund langsam unheimlich. Beim Spazieren gehen konnten sie das Tier kaum noch im Zaum halten. War das normal? Sie hatten sich Mühe gegeben den Hund gut zu erziehen, doch er zeigte immer öfter Verhaltensauffälligkeiten.

Vor allem gab es Su Yan zu denken, dass sie „Little Black“ noch nie bellen gehört hatte. Ihr Hund knurrte zwar auffällig laut, doch das hörte sich nicht nach den üblichen Lauten eines Hundes an. Zudem war die spitze Form von „Little Black’s“ Schnauze nicht wirklich typisch für einen Tibetmastiff. Su Yan recherchierte im Internet und was sie fand ließ ihren Atem stocken.

8. Die schreckliche Wahrheit!

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Das konnte doch nicht wahr sein? „Little Black’s“ Vorliebe auf den Hinterpfoten zu stehen, sein großes, scharfes Gebiss und sein Brüllen wiesen darauf hin, dass er tatsächlich kein Tibetmastiff war. All dies wies darauf hin, dass er überhaupt kein Hund war, sondern … bei dieser Erkenntnis drehte es Su Yun fasst den Magen um, ein asiatischer Schwarzbär!

Sie stellte erschrocken fest, dass diese Raubtiere 200 Kilogramm schwer und bis zu 2 Metern groß werden. Unvorstellbar, in welcher Gefahr sich ihre Familie befand. Zudem stellte sie fest, dass es gesetzlich verboten ist, Bären als Haustiere zu halten. Was nun? Su Yun stand vor einem Riesenproblem.

9. Ein artgerechtes Leben für „Little Black“

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Vor allem ängstigte sich die junge Mutter, dass sie eine hohe Strafe würde bezahlen müssen. Oder wartete gar eine Gefängnisstrafe auf sie? Zudem kam die Sorge um „Little Black“. Was würde aus ihm werden. Su Yun hoffte, dass der städtische Zoo den Bären aufnehmen würde. Leider bekam sie eine Absage.

Es blieb Su Yun nichts anderes übrig, als die Behörden anzurufen. Die Polizei und Veterinärmediziner nahmen „Little Black“ in Augenschein und bestätigten, dass es sich bei dem Tier um einen asiatischen Schwarzbären handelte. Da sich der Bär überraschenderweise in einem sehr guten gesundheitlichen Zustand befand, wurde die Familie nicht angezeigt. „Little Black“ fand ein artgerechtes Zuhause in einem Wildtierzentrum und so fand die Geschichte ein gutes Ende.