Dieses Statement hat Jim Carrey seinen Ruf gekostet

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Jim Carrey war einer der beliebtesten Komiker in den 1990er, obwohl sein gewitzter und manchmal verrückter Humor nicht jedermanns Sache ist. Er war ab 1994 der erfolgreichste Comedian in ganz Hollywood und belegte viele Rollen in mehreren Filmen.

Im Jahr 2021 sehen wir ihn allerdings nicht mehr viel im Fernsehen und in Hollywood selbst scheint er auch nicht wirklich mehr präsent zu sein. Sein Privatleben wurde mehrmals Zielscheibe von Klatschseiten und Gossip. Er hat wohl viele tragische Lebensumstände meistern müssen und seine Gesundheit soll auch gefährdet sein, weil er unter starken Migräneattacken leidet.

Der wahre Grund, warum er aus Hollywood verschwunden ist, ist jedoch viel tiefgründiger.

1. Carrey wird entdeckt

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Es liegt jedenfalls nicht an Carreys fehlendem Talent oder mangelnder Leidenschaft. Er hat den gewissen Sinn für Humor, ist spontan und authentisch – also alle Voraussetzungen, die ein Komiker braucht. 

Schon in seiner Kindheit hatte er Auftritte in kleinen Clubs, in denen er die Gäste beeindrucken konnte. Er war sich seiner Begabung bewusst und ließ sich von misslungenen Performanzen nicht entmutigen. Mit der Zeit und mit wachsender Erfahrung nahm sein Erfolg zu und seine Auftritte wurden immer treffsicherer. 

Eines Tages wurde er endlich entdeckt und das sogar von Rodney Dangerfield. An diesem Abend nahm sein Leben die entscheidende Wendung, denn er unterschrieb einen Vertrag und die Tore zu Hollywood haben sich geöffnet.

2. Sein Erfolg

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Film: The Mask 

Tatsächlich haben sich die Türen zu Hollywood sperrangelweit für ihn geöffnet. Nachdem er entdeckt wurde, zog er in die Stadt der Filme und seine Karriere begann.

In den 1980er spielte er in einigen Filmen mit, die seinen Namen auf Anhieb größer werden ließen. Sein Durchbruch kam 1994 und bis zum Ende des Jahrzehntes brachte er einen Hit nachdem anderen aus. Seine neue Art von Humor, sein Verschmelzen mit seiner Rolle und sein Enthusiasmus wurden auf Kinoleinwänden und bei Filmabenden mit offenen Armen aufgenommen. Sein Erfolg sollte natürlich nicht für immer dauern, jedoch hat er jahrzehntelang seine Zuschauer amüsiert und immer wieder aus neue überraschen können.

3. Das Spektrum wächst

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Film: Batman Forever

Zu seinen absoluten Erfolgen gehört natürlich auch seine Rolle als Bösewicht Riddler in Batman, der 1995 erschienen ist. Mit der Zeit spielte er auch in Rollen mit, in denen er einen Charakter darstellte, der weder komisch, noch unrealistisch ist. Mit diesen Figuren konnte er beweisen, dass er nicht nur einen überirdischen Schurken oder einen Clown spielen kann, sondern auch seriöse Besetzungen. Ein Beispiel dafür ist die Truman Show. Zu diesem Zeitraum kassierte er 20 Millionen Dollar pro Film.

Als das neue Jahrhundert begann, spielte er auch in Komödien weiter. Seine Auftritte in kritischen Filmen wurden jedoch immer mehr und er wurde sogar für zahlreiche Filmpreise nominiert.

4. Das Doppelgängermotiv

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Film: Still from The Number 23

Manchmal ein Held, manchmal ein Bösewicht, manchmal ein Komiker und manchmal ein normaler Mensch, der einfach in ein Drama verwickelt wurde. Jim Carreys Facetten von Gut und Böse variierten in jedem Film, sodass man schon fast von einem Doppelgängermotiv reden kann.

Als man ihn selbst darauf aufmerksam machte, dass seine Rollen sich zwischen dem „dämlichen“ Jim Carrey und dem normalen Jim Carrey abwechseln, konnte er nur zustimmen. Seine Rollen als Narr nahmen jedoch immer mehr ab und gewannen an Seriosität. 2007 spielte er in dem Psychothriller die Nummer 23 und zeigte erneut eine ganze andere Seite.

Allerdings wurde dieser Film kein Erfolg, sondern wurde eher als absoluter Flop abgestempelt.

5. Jim Carrey auf Twitter

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Nach diesem Reinfall widmete er sich wieder schwerwiegend Komödien, unter anderem auch Kinderfilmen. Die Rezensionen waren gespalten, allerdings hatte das auch andere Gründe.

Es stellte sich nämlich heraus, dass Carreys ethische Grundsätze nicht mit seiner Verkörperung in einigen Filmen übereinstimmten.

Das digitalisierte Zeitalter offenbart mit seinen Medien vielfältige Optionen auch für Prominente. Sie können ihre Gefühle und Gedanken der Welt mitteilen und erfreuen sich natürlich einer großen Reichweite. Er teilte über Twitter beispielsweise mit, dass er die Gewalt in dem Film Kick-Ass nicht befürworten kann. Er setzte sogar noch einen darauf, in dem er hinzufügte, dass er das ganze Projekt nicht mehr unterstützen kann. Jim entschuldigte sich bei dem ganzen Filmteam.

6. Kick-Ass 2

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Film: KICK-ASS 2

Natürlich begann sofort ein Hype um diesen Tweet. Der Post erfolgte nämlich nach dem tragischen Amoklauf auf Sandy Hook, der Anlass dafür war, dass Carrey nicht mehr in einem gewalttätigen Film mitspielen will.

Während manche Twitternutzer seine Entscheidung respektierten, war sie für andere nicht besonders glaubwürdig. Mark Millar, der das Comic-Buch über diesen Film entworfen hat, war ebenfalls mehr als angetan über diese Mitteilung. Er teilte sogar über einen offenen Brief mit, dass Carrey genau aus diesem Grund eigentlich diesen Film angenommen hatte. In Gesprächen über den Film hat er wohl mehrmals mitgeteilt, dass er sich über die Betätigung einer Waffe gefreut hat. Sein plötzlicher Sinneswandel war für ihn also nicht wirklich einleuchtend.

7. Er tat es wieder

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Die Schlagzeilen und der Gossip um Jim Carrey war noch längst nicht vorbei, denn er sorgte mit weiteren Tweets für einen großen Wirbel. Im Jahr 2015 sprach er sich auf seinem Twitter-Account nämlich gegen Impfungen aus, die in diesem Jahr verpflichtend wurde.

Er nannte die Einführung dieser Impfung sogar faschistisch und plädierte für eine Abschaffung. Seiner Meinung nach ist diese Substanz nur eine Mischung aus Aluminium und Quecksilber und vergiftet die Kinder. Dieser Tweet war ebenfalls ausschlagend für seinen Rückfall im Filmbusiness, denn er bekam harte Kritik und hatte heiße Diskussionen im Netz entfacht. Die Kommentare beschuldigten ihn damit, dass er durch diese belanglosen Vorwürfe die öffentliche Gesundheit gefährdet.

8. Jim Carrey gegen Impfungen

Bild: Imago / ZUMA Wire
Film: I Love you Phillip Morris

Jim Carrey war nicht wirklich beeindruckt von den Reaktionen, die er ausgelöst hatte. Obwohl zahlreiche Twitteruser versuchten, ihm zu erklären, dass in der besagten Impfung kein Quecksilber enthalten ist, untermauerte er seine Behauptungen. Er wollte jedoch natürlich seinem Ruf nicht schaden und twittere, dass er nur gegen Impfungen sei, die schädliche Inhaltsstoffe beinhalten. Carrey wollte der Öffentlichkeit beweisen, dass er kein Verschwörungstheoretiker ist, allerdings war sein Image bereits gefährdet.

Als die Times sich zusätzlich auch über seinen Post äußerten, wurde er plötzlich vom weltberühmten Komiker zu einem Feind der Wissenschaft. Wie so viele Menschen, die sich gegen Impfungen aussprechen, hat auch Jim Carrey keine Ahnung, berichtete die Times.

9. Es wird schlimmer

Bild: Imago / Cinema Publishers Collection

Ob es nun an den skandalösen Posts lag oder an der Tatsache, dass der Hype um seine Filme verschwand, lassen wir mal so dahin gestellt. Fakt ist jedoch, dass der einmalige Hollywoodstar kaum noch auf der Leinwand zu sehen war. Sein einziger nennenswerter Auftritt seit den geschilderten Geschehnissen war die Einladung bei Saturday Night Life. Sein Ruhm ist ihm im wahrsten Sinne des Wortes aus den Fingern geglitten.

Aber es sollte noch schlimmer kommen. Eine schmerzhafte Information sollte Carrey erreichen, nämlich der Suizid seiner Exfreundin. Es folgte eine Kettenreaktion von dramatischen und kontroversen Auseinandersetzungen und Beschuldigungen. Cathriona White, also die genannte Exfreundin, starb an einer Überdosis Drogen.

10. Harte Anschuldigungen

Bild: Imago / Everett Collection
Film: THE MAJESTIC

Man könnte sich natürlich fragen, wo die Verbindung dieses Suizids und dem öffentlichen Image Carreys sein könnte. Die Drogen, die White nahm, sollen nämlich von Carrey stammen.

Die Familie von White war natürlich zutiefst erschüttert und entsetzt. Sie gingen an die Öffentlichkeit und beschuldigten Carrey. Whites Mutter zeigte ihn an, weil er ihre Tochter emotional missbraucht und eingeschüchtert haben soll. Auch wenn diese Behauptungen nie bewiesen werden konnte, Jim Carreys Karriere war im Eimer, genau wie sein Ruf.

Schon vor der Trennung gab es einen öffentlichen Kampf zwischen White und Carreys Anwälten, der durch den Suizid nur noch verschärft wurde. Die ganze Situation wurde immer heikler.

11. Die Lage beruhigt sich

Bild: Imago / ZUMA Wire

Einige Jahre später verfiel die Klage gegen Jim Carrey und einige Dokumente konnten beweisen, dass Whites Suizid und ihr Missbrauch von Drogen nicht unbedingt mit Carrey konnotiert sein müssen. In einer Reportage sagte Carrey gelassen aus, dass er einfach sein Leben weiterführen und nicht in der Vergangenheit stecken bleiben will

Trotz der entlastenden Wendung für ihn scheint seine Karriere für immer aus zu sein. Er selbst scheint das gelassen hinzunehmen, denn er teilte Journalisten mit, dass er bereits alles gegeben und erlebt hat. Wir können ihm nur zustimmen, denn mit einem Vermögen von rund 150 Millionen Dollar kann er sich mehr als nur eine kleine Auszeit gönnen, denn er ist mehr als versorgt.